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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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sternenlose Nacht.
    Seinen vier Begleitern schien es, bis auf Plummel, nicht anders zu ergehen, denn auch sie sahen sich staunend nach allen Seiten um und genossen den Wind auf ihren pelzigen Gesichtern.
    Irgendwann, keiner von ihnen wusste, wie lange sie bereits unterwegs waren, schliefen die Woggels einer nach dem anderen ein und auch Jesta fielen bald die Augen zu.
    So wurden sie vom Wolkenwal durch die Nacht dahin getragen, immer weiter gen Nordosten, nach Namagant, wo die große Schlacht tobte.

    Als Jesta wieder erwachte, erhob sich bereits die Sonne am östlichen Horizont. Selten zuvor hatte er einen so friedlichen und erholsamen Schlaf gehabt. Er sah sich um. Die Woggels schliefen noch, zusammengekauert wie Fellknäuel, neben ihm auf der Sitzbank, während der Wolkenwal geradewegs durch eine dicke Quellwolke flog. Jesta breitete die Arme aus, darauf bedacht keinen der Woggel zu streifen, und griff in das Weiß hinein, das sie umgab. Doch anders als in seinen Vorstellungen bekam er nichts von der Wolke zu packen, und ehe er sich versah, waren sie auch schon hindurchgeglitten.
    Die dicken Quellwolken wichen allmählich kleineren Schleierwolken, und als sie durch einen letzten Wolkentunnel hindurch waren, sah Jesta in der Ferne das Ziel ihrer Reise und ihm stockte der Atem.
    „Es ist soweit“, hörte er den Wolkenwal rufen und nun erwachten auch die Woggels und blickten, nachdem sie sich zu genüge gestreckt hatten, in Richtung Osten. Dort, sowohl vor der Küste Namagants als auch auf dem Festland, tobte die Schlacht, und aus der Luft sahen sie all ihre schrecklichen Ausmaße. Riesige Flöße, die wie Herbstlaub auf einem See dahin trieben, die Kriegsschiffe Brahns, größtenteils zerschmettert und mit brennenden Masten, deren Rauchsäulen bis weit in den Himmel ragten und eine Schar an Slagramul, die von oben betrachtet wie Ameisen gegen eine Welle angreifender Soldaten preschte.
    Plötzlich drang etwas in Jestas Gehörgänge, das er nie zuvor vernommen hatte, so laut und schrecklich, dass er es kaum ertragen konnte. Doch es war kein Geräusch, sondern ein tiefer, grollender Laut, wie ein ankündigender Donnerschlag, geboren aus Wut und wilder Entschlossenheit, der allen Beteiligten der Schlacht durch Mark und Bein ging. Es war Urca, der ihn ausgestoßen hatte und nun mit weit aufgerissenem Maul auf die Küste zuflog.
    „Attacke!“, brüllten die Woggels und reckten ihre Dolche empor, ihre Gesichter zu furchterregenden Fratzen verzerrt.
    „Angriff!“, kam es nun auch Jesta über die Lippen, der seine Augenklappe wieder hinunter geklappt hatte und seinen Zweihänder surrend durch die Luft wirbelte. Der Lärm der Schlacht drang ihnen nun aus allen Richtungen in die Ohren, und gerade als der Wolkenwal über den Schiffen und Flößen dahin brauste, schoss ein riesiger Schatten aus den Wellen empor, ihm voran ein flacher schwarzer Schädel, dessen weit geöffnetes Maul sich jetzt in den Unterleib des Wolkenwals schlug, der daraufhin qualvoll aufschrie. Im selben Moment war Jesta durch den Zusammenstoß von seinem Platz gerissen und über den Rand des Sattels geschleudert worden.
    Da Urca bemüht war den Angreifer abzuschütteln, rutschte Jesta noch weiter am Körper des Wals hinab und bekam gerade noch ein Stück der Strickleiter zu fassen, bevor er in die Tiefe hinab zu stürzen drohte. Und nun, mit einer Hand an der vorletzten Sprosse, konnte er sehen, was sie angegriffen hatte und das blanke Entsetzen überkam ihn. Nur einige Meter weit von ihm entfernt hatte sich ein riesiger Schlangenkopf in den Bauch des Wals verbissen, und eben jene Kreatur versuchte nun in ruckartigen Bewegungen seine übergroße Beute hinunter zu ziehen. Doch der Wolkenwal hielt mit seinen rudernden Bewegungen dagegen und zog die Schlange weiter hinter sich her. Snirna ließ nun von Urca ab, doch kurz nachdem sie wieder unter der dunklen Wasseroberfläche verschwunden war, schoss sie erneut auf den Wal zu, und in dem Moment, indem sich ihre Zähne in den Ansatz seiner Schwanzflosse schlugen, lösten sich Jestas Finger und er fiel den schäumenden Wellen entgegen.
    „Jesta!“, schrie Plummel und sprang ihm ohne zu zögern nach.
    Grumba, der die ganze Zeit vergeblich versucht hatte die Strickleiter hinauf zu ziehen, ließ nun die obersten Sprossen in seinen Händen los und sprang mit seinem Dolch zwischen den Zähnen über die Rückenlehne des Sattels, von wo aus er auf die Schwanzflosse zu schlidderte, in die Snirna sich verbissen

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