Andy und Ryan
über die Augen. ››Wer ist sie?‹‹
››Ich kenne sie kaum.‹‹
››Wie heißt sie?‹‹
››Andy.‹‹
››Wo hast du sie kennengelernt?‹‹
››Ob du es glaubst oder nicht: Hier in der Bucht.‹‹ Becky sah mich eine Weile gespielt empört an, dann begann sie wieder breit zu grinsen. Sie war mir nie lange böse. Das war einfach nicht ihre Art.
››Muss ich dir wirklich alles aus der Nase ziehen oder redest du auch mal von selbst?‹‹ Beckys Stimme klang halb belustigt und immer noch halb verärgert. Grinsend schüttelte ich den Kopf um sie noch weiter zu reizen. ››Och Ryan! Bitte! Du weißt doch wie neugierig bin.‹‹
››Na schön. Ich habe sie die zwei Tage hier in der Bucht beobachtet. Sie ist wirklich hübsch. Gestern Abend habe ich sie auch zufällig in der Disco getroffen, denn sie arbeitet da. Zufrieden?‹‹
››Mhhh noch nicht ganz. Gibt es keine schmutzigen Details?‹‹
››Noch nicht‹‹, erwiderte ich ruhig.
››Oh, dann sorg mal dafür.‹‹
››Und wie soll ich das bitteschön machen?‹‹
››Na ja, sie kommt gerade aus ihrem Haus. Also ein Anfang wäre es ja zu ihr hin zu gehen und sie anzuquatschen.‹‹ Erschrocken riss ich meinen Arm von den Augen und blickte kurz zum Haus herüber. Und tatsächlich. Gerade kam Andy heraus und schloss die Tür hinter sich. Sie trug einen knappen roten Bikini und hatte ein großes Handtuch und ein Buch in der Hand. Mir stockte der Atem. Sie war schön. Wirklich schön. Ihr Körper sah in meinen Augen perfekt aus. Sie hatte die Rundungen genau da wo sie auch hingehörten und war nicht zu dünn. Sie war genau richtig. Mein Typ Mädchen eben.
In meinem Magen begann es wild zu kribbeln. Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab. Ich wollte nicht, dass sie dachte ich würde ihr hinterher spannen. Becky lachte lauthals neben mir und schien sich gar nicht mehr einzukriegen. ››So schüchtern habe ich dich ja noch nie erlebt Ryan Morrison.‹‹ Ich sah sie mit drohendem Ausdruck an.
››Sehr witzig.‹‹
››Finde ich schon Schmolli.‹‹ Ich schwieg und schloss meine Augen. Nach einer Weile schien sich Becky wieder einigermaßen beruhigt zu haben, denn sie gluckste nur noch leise. ››Sie ist wirklich sehr hübsch. Geh doch mal zu ihr. Na los! Sei kein Angsthase.‹‹
››Becky!‹‹
››Ryan!‹‹, rief sie genauso empört wie ich und ich stöhnte. ››Wenn du nicht hingehst, dann gehe eben ich hin und hol sie her. Es ist deine Entscheidung.‹‹
››Du bist wirklich grausam.‹‹
››Das sagt Shane auch immer. Also wie entscheidest du dich?‹‹ Seufzend erhob ich mich von meinem Handtuch und klopfte den Sand von mir ab. Nach einem letzten giftigen Blick für Becky, drehte ich mich herum und lief auf das Mädchen zu. Andy lag bäuchlings auf ihrem Handtuch und las ihr Buch. Wie schon vor zwei Tagen schien sie sehr gebannt zu sein und es wirkte so als würde sie ihre Umgebung gar nicht mehr wahrnehmen. Ich atmete einmal tief durch und blieb direkt neben ihr stehen. Sie schien mich immer noch nicht bemerkt zu haben.
››Hey‹‹, schoss es plötzlich aus mir heraus und ich wollte mich am liebsten im Meer versinken. Gott war ich ein Dummkopf. Seit wann stellte ich mich denn so doof im Umgang mit Frauen an? Andy sah etwas verwirrt von ihrem Buch auf und als sie mich erkannte lächelte sie leicht und das gab mir wieder ein wenig Mut.
››Hey‹‹, sagte auch sie und setzte sich auf. Ihr Buch legte sie neben sich. Scheiße was sollte ich denn jetzt sagen? Verdammt!
››Bist du gestern gut nach Hause gekommen?‹‹ Oh Gott was für eine dumme Frage! Ich hatte wirklich noch Alkohol intus. Wie peinlich.
››Ja, das bin ich… Ähm und wie lange seit ihr noch in der Disco gewesen?‹‹, fragte sie mich und schien auch nicht so recht zu wissen was sie sagen sollte. Aber immerhin ging sie auf das Gespräch ein. Das war ja schon mal ein Fortschritt.
››Keine Ahnung. Auf jeden Fall zu lange.‹‹ Andy lachte leise über meine Bemerkung und auch ich konnte nicht anders als mit einzustimmen. Ihr Lachen wirkte ansteckend auf mich. ››Meine Freunde liegen noch halb im Koma‹‹, ergänzte ich grinsend.
››Die Armen.‹‹
››Sag mal, hast du Lust zu uns rüber zu kommen?‹‹, fragte ich plötzlich frei heraus und ich war selber erstaunt darüber. Auch Andy schien etwas verwundert zu sein und sie schwieg eine Weile und schien hin und her gerissen zu sein.
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