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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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Dankend nahm ich ihr den Kaffeebecher ab. Den konnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen. ››Die Ärzte haben gesagt, sie wird in etwa einer Stunde wieder aufwachen und dann wird sie sich wieder ein wenig beruhigt haben.‹‹ Ich nickte stumm. Noch immer sah ich das Bild direkt vor mir. Andy hatte wie am Spieß geschrien und wild um sich geschlagen. Ich hatte versucht sie zu beruhigen, doch sie schien es nicht gehört zu haben. Ich hatte mich so hilflos gefühlte. Es war so schmerzhaft zu wissen, dass ich ihr nicht hatte helfen können. Sie war so verletzlich in diesem Moment gewesen. Und ich hatte nur dagestanden und sie voller Angst angesehen, unfähig mich zu bewegen. Ich war so ein verdammtes Weichei. Sie hatte mich gebraucht und ich war nicht für sie da gewesen.
    ››Du hättest es ihr nicht sagen dürfen‹‹, murmelte ich leise vor mich hin und nahm einen Schluck von dem heißen Kaffee.
    ››Sie musste es irgendwann erfahren. Hätten wir ihr es noch später gesagt, wäre sie nur noch verletzter gewesen.‹‹
    ››Sie ist einfach noch zu schwach gewesen.‹‹
    ››Dafür ist man nie stark genug. Glaub mir. Aber die Wahrheit musste ausgesprochen werden.‹‹ Ich hob meinen Kopf an und blickte direkt in die Augen der fremden Frau. Ich wusste genau wer sie war, oder besser gesagt was sie war.
    ››Du sprichst von Wahrheit?‹‹ Ich schnaufte leise und nahm wieder einen Schluck Kaffee. Die heiße Flüssigkeit tat gut und ich konnte mich wieder etwas entspannen.
    ››Ich weiß auf was du anspielst. Bitte sag es ihr nicht.‹‹
    ››Sie weiß es schon von mir.‹‹
    ››Ja, aber ich bitte dich ihr nichts von mir zu erzählen.‹‹
    ››Warum soll sie nicht wissen, dass du eine Lamia bist?‹‹
    ››Ich habe ihre Mutter all die Jahre nur heimlich getroffen, damit Andy keine Angst bekommt. Ihre Mutter wollte sie nur beschützen vor dieser Wahrheit. Und ich möchte dies weiterführen, da es nun mal Melindas Wunsch war. Das bin ich ihr schuldig.‹‹
    ››Es ist deine Entscheidung.‹‹
    ››Ja… weißt du ich bin hier, weil es Melindas Wunsch war, dass, falls ihr etwas passiert, ich mich um Andy kümmern soll bis sie volljährig ist.‹‹ Ich sah wieder auf und blickte direkt in die grünen Augen der jungen Lamia.
    ››Und dein Gefährte?‹‹ Mia lächelte leicht.
    ››Nein, er nicht. Ich werde allein auf Andy aufpassen. Ich möchte nicht noch jemanden in ihr Leben zerren. Sie muss erst einmal mit allem klar kommen. Deshalb bin ich froh, dass Andy dich hat.‹‹
    ››Wieso?‹‹
    ››Ich bin eine Fremde für sie und werde es vermutlich auch immer bleiben. Du hingegen bist ihr Freund. Dir vertraut sie. Dich lässt sie eher an sich heran als mich. Sie braucht im Moment jemanden an dem sie sich festhalten kann.‹‹
    ››Ich bin immer für sie da.‹‹
    ››Das weiß ich… Und ich finde es erstaunlich.‹‹
    ››Warum?‹‹, fragte ich Mia und sah sie dabei verständnislos an.
    ››Du bist ein Lamia und sie ein Mensch. Du weißt was das bedeutet.‹‹
    ››Ja, dessen bin ich mir bewusst, aber es ist mir egal.‹‹
    ››Liebst du sie?‹‹ Schweigend sah ich Mia eine Weile an. Dann huschte automatisch ein kleines Lächeln über meine Lippen.
    ››Ja... Ich liebe sie.‹‹
    ››Sie kann wirklich froh sein dich zu haben.‹‹
    ››Nein, ich kann froh sein sie zu haben.‹‹ Mia begann zu grinsen, ebenso wie ich. Und für eine kurze Zeit vergaß ich sogar meine Angst um Andy. Ich dachte einfach an die vielen schönen Momente, die ich mit ihr verbracht hatte und ich wünschte mir noch unendlich viele Momente mit ihr. Ich war mir meiner Gefühle absolut bewusst und sicher. Doch ich würde Andy auf keinen Fall bedrängen. Zurzeit hatte sie genügend andere Dinge mit denen sie sich auseinander setzten musste und ich würde für sie da sein, wenn sie das wollte. Und ich hoffte inständig, dass sie es wollte. Denn ich brauchte ihre Nähe wie die Luft zum atmen. Ich brauchte die Gewissheit, dass es ihr gut ging und das sie mich ebenso brauchte wie ich sie.
     

Er ist mein Zuhause
     
    Andys Sicht:
     
    Die letzten Tage waren die reinste Qual gewesen. Ich hatte so viele Schmerzen durchlitten – und damit meinte ich nicht nur körperliche. Es waren nun schon fünf Tage vergangen, seitdem ich die Wahrheit über den Tod meiner Mutter erfahren hatte. Und ich fühlte mich kein Stück besser. Ich war einfach nicht bereit für diese Wahrheit. Ich wusste, dass

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