Andy und Ryan
Hand schnell wieder weg und sah mich entschuldigend an.
››Du hattest einen Albtraum. Ich habe dich geweckt.‹‹ Die Stimme der Fremden war ruhig und melodisch.
››Wer sind Sie?‹‹
››Mein Name ist Mia und ich bin eine Freundin deiner Mutter.‹‹ Neugierig musterte ich die Frau genauer. Sie war noch ziemlich jung. Ich schätzte sie auf 25. Sie hatte lange braune Haare und warme grüne Augen. Ihr Lächeln war freundlich und vertrauenserweckend. Doch wie konnte es sein, dass ich eine Freundin meiner Mutter nicht kannte?
››Und was machen Sie hier?‹‹
››Ich habe von eurem Unfall gehört und habe mich sofort auf dem Weg gemacht. Ich wollte nach dir sehen.‹‹
››Warum kenne ich Sie nicht?‹‹
››Du kannst mich Mia nennen.‹‹ ››Okay.‹‹ Ich schwieg eine Weile und wartete auf ihre Antwort. Die angebliche Freundin meiner Mutter schien sich ein wenig unwohl in ihrer Haut zu fühlen.
››Nun deine Mutter musste so oft den Wohnort wechseln, wegen ihrer Arbeit. Ich habe dich als kleines Kind kennengelernt damals in England. Du kannst dich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern.‹‹
››Wie geht es meiner Mutter? Waren Sie… ähm warst du schon mal bei ihr?‹‹
››Ich, … nein ich war noch nicht bei ihr.‹‹
››Warum bist du dann bei mir? Sie ist doch deine Freundin.‹‹ Mia sah mich einige Sekunden schweigend an. Ihre Augen wirkten glasig und ihre Lippen bebten leicht. Was war denn nur los? ››Mia? Ist alles okay?‹‹
››Du solltest ein wenig schlafen. Du brauchst deine Ruhe. Nachher kommt sicher wieder dein Freund.‹‹
››Du hast Ryan kennengelernt?‹‹
››Nein, die Ärzte haben mir von ihm erzählt.‹‹ Mia lächelte leicht und strich mir sanft über den Arm. ››Ich komme nachher noch einmal zu dir. Ich muss noch etwas erledigen. Schlaf ein wenig.‹‹ Sie wandte sich von mir ab und ging zur Tür.
››Warte!‹‹, rief ich ihr entsetzt hinterher. Sie hielt inne und drehte sich langsam zu mir herum. Ihre Lippen waren fest aufeinander gepresst. Sie sah angespannt aus. Was verschwieg sie mir nur? ››Du hast noch nicht auf meine Frage geantwortet.‹‹
››Welche Frage denn?‹‹
››Warum du bei mir bist, aber noch nicht bei meiner Mutter warst.‹‹
››Reg dich nicht so auf. Du brauchst wirklich deine Ruhe und ich muss jetzt gehen.‹‹ Verblüfft sah ich ihr hinterher, als sie den Raum verließ ohne ein weiteres Wort. Warum hatte sie mir nicht geantwortet? Warum verhielt sie sich so geheimnisvoll? Was ging hier eigentlich vor sich!
Wütend schlug ich auf mein Kissen ein und ein tiefer Schmerz zog sich durch meine Hand. Ich stieß ein leises Wimmern aus. Gott war ich ein Dummkopf! Warum hatte ich das getan?
Die Tür wurde leise geöffnet und eine Krankenschwester betrat den Raum. Sie lächelte freundlich und mich beschlich ein unschöner Verdacht. ››Du musst dich wirklich ausruhen.‹‹
››Nein, ich möchte nicht schlafen‹‹, erwiderte ich wütend, doch die Schwester lächelte nur weiterhin und drückte irgendeinen Knopf. Bestürzt betrachtete ich sie dabei. Das konnte sie doch nicht tun! Ich wollte verdammt noch mal nicht schlafen. Fassungslos bemerkte ich wie sich eine erdrückende Müdigkeit in meinem Körper breit machte und mich lähmte. Augenblicklich wurden meine Lider schwer und fielen zu. Ich konnte nur noch einmal zornig schnauben, bevor ich in eine erneute Traumwelt glitt.
Wenn dich der Wahnsinn überfällt, bist du machtlos
Andys Sicht:
Seit einer Stunde war Ryan nun schon bei mir. Maggy hatte auch eine kurze Zeit vorbeigeschaut, war dann aber wieder gegangen, da sie mit Clary und Toby in den Park wollte. Nun war ich allein mit ihm und genoss es. Ich war so unendlich dankbar und froh, dass er bei mir war und mich nicht im Stich ließ. Er war einfach immer für mich da und gab mir die Kraft zum kämpfen. Und ich fühlte mich ihm so verbunden wie keiner anderen Person.
››Heute früh war auch eine Freundin meiner Mutter hier. Sie wollte mich besuchen. Ihr Name ist Mia und sie schien nett zu sein, doch ich frage mich was sie bei mir wollte. Sie war so geheimnisvoll als ich sie auf meine Mutter angesprochen habe. Kannst du dir vorstellen warum?‹‹ Ich umschloss Ryans Hand etwas fester und sah ihm tief in die Augen. Er hatte einfach wundervolle Augen. Dieses warme braun beruhigte mich immer und ließ mich all meine Probleme vergessen. Doch im Moment war der
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