Andy und Ryan
Ryan schnaufte erleichtert und wischte sich imaginären Schweiß von der Stirn. Grinsend küsste ich ihn wieder.
››Ich kann wirklich nicht klagen‹‹, murmelte ich gegen seine Lippen. Ich war selber erstaunt wie locker ich war und wie leicht es mir fiel mit ihm zu flirten. Immerhin hatte ich noch nie einen Freund gehabt. Doch mit Ryan schien einfach alles leicht zu sein. Es war so leicht wie atmen…
In dem Moment hielt das Taxi vor dem kleinen Friseursalon an und wir beide stiegen aus. Da ich schon mein Kleid für die Hochzeit trug, musste ich den langen Satinstoff anheben, damit er nicht schmutzig wurde. Das Kleid hatte ich mir vor einer Weile gekauft, als ich mit meiner Mutter shoppen gewesen war. Es war dunkelgrün und schulterfrei. Bis zur Taille war es enganliegend und umschmeichelte meinen Körper und unterhalb der Taille fiel es in sanften Wellen bis zum Boden. Ich hatte mich sofort in das Kleid verliebt und war froh, dass ich nun endlich eine Möglichkeit hatte es zu tragen.
Als wir die Tür des Salons gerade öffnen wollten, wurde sie schon direkt vor unseren Augen aufgerissen und Toby kam uns entgegen gestürmt. Er klammerte sich laut lachend an Ryans Bein und dieser hob den kleinen Jungen, welcher einfach entzückend aussah in seinem Miniaturanzug, auf seine Arme. In dem Moment stürmte uns auch schon Maggy entgegen und stemmte schnaufend die Hände in die Hüften.
››Tobias Jake Morrison ich habe endgültig die Nase voll. Ich renne schon den ganzen Tag hinter dir her! Wenn du nicht bald artig bist, kriegst du nie wieder deinen Lieblingskakao.‹‹ Drohend hob die erschöpfte Mutter ihren Zeigefinger und funkelte ihren Sohn zornig an. Dieser zog sofort seinen Kopf ein und schob die Unterlippe hervor.
››Aber Mummy!‹‹, fing er an zu protestieren, doch sie ließ ihn nicht ausreden.
››Nein, diesmal gebe ich nicht nach. Wir beide gehen jetzt zu Daddy. Der kann sich um dich kümmern. Ich muss mich nämlich um Tante Becky kümmern.‹‹ Laut seufzend nahm die Toby von dem breit grinsenden Ryan entgegen und sah uns entschuldigend an.
››Sorry Leute, es geht gerade alles drunter und drüber. Becky ist am hyperventilieren und mein Kind hat nichts anderes zu tun als mich auf die Palme zu bringen. Ich bin bald wieder da. Aber erst mal muss der Störenfried zu seinem Vater verfrachtet werden.‹‹ Grinsend winkten Ryan und ich der erschöpften Mutter hinterher und betraten anschließend den Salon. Als wir die Türschwelle überschritten hatten, strömte mir sofort der penetrante Geruch von Haarspray entgegen und ich musste mir einen Hustenreiz unterdrücken.
In Salon entdeckte ich Becky sofort. Sie saß gleich ganz vorne auf dem ersten Stuhl und trug schon ihr langes Hochzeitskleid. Ihre Haare wurden gerade von einer jungen Friseuse kompliziert hochgesteckt. Neben ihr auf dem Boden saß die kleine Clary und war gerade damit beschäftigt einer Barbiepuppe die Haare zu schneiden. Ich musste mir ein Lachen unterdrücken, da ich das als Kind auch immer gemacht hatte.
››Hey, ihr seid sicher auch Gäste der Hochzeit.‹‹ Eine Dame mit schulterlangen kirschroten Haaren kam auf Ryan und mich zu. Sie wandte sich fröhlich grinsend an mich.
››Setzt dich doch schon mal auf einen der Stühle. Ich kümmer mich gleich um deine Haare.‹‹ Ich nickte ihr zu und setzte mich neben Rebecca auf einen der Frisierstühle.
››Na, wie geht es der Braut.‹‹ Ryan trat hinter Becky und grinste sie bis über beide Ohren an. Nun schien Rebecca überhaupt erst mitbekommen zu haben das Ryan und ich ebenfalls da waren.
››Oh, hey ihr beiden… Meine Antwort lautet: Beschissen! Ich hätte mir vorhin beinahe Kaffee über das Kleid geschüttet, da mich Toby so erschreckt hat und dann ist einer der Knöpfe des Kleides plötzlich abgesprungen und Maggy musste ihn wieder annähen… ach ja und zu guter Letzt spinnen nun auch noch meine Haare vollkommen rum! Es ist das reinste Desaster.‹‹ Becky vergrub ihr Gesicht in den Händen, doch die Friseuse - welche an ihren Haaren rumzupfte – quietschte empört auf und Becky richtete sich sofort wieder auf.
››Wie können Haare denn rumspinnen?‹‹ Ryan musterte seine beste Freundin halb grinsend und halb verwirrt.
Während die beiden redeten, trat nun auch die Dame mit den kirschroten Haaren hinter mich und begann damit meine Haare sorgfältig durchzukämmen.
››Du hast ja keine Ahnung! Sie wollen einfach nicht so liegen wie ich es will.
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