Andy und Ryan
amüsiertes Schnauben aus und zwinkerte mir zweideutig zu. Sofort wurde mir speiübel und ich verschränkte schützend die Arme vor der Brust, da der Typ mich beinahe mit seinen anzüglichen Blicken auszuziehen schien.
Während ich verschreckt auf der Couch saß und versuchte ruhig zu atmen, öffnete sich die Tür und Liam trat herein. Im Schlepptau hatte er natürlich noch seine anderen Gorillas. Doch diesmal waren sie nicht allein. Jeder der Gorillas hielt eine Person in den Armen. Sofort sprang ich schwungvoll von der Couch auf und versuchte zu Ryan zu gelangen, doch ich wurde natürlich von Mr. Blödmann aufgehalten, welcher mich wieder auf das Sofa schmiss.
Ryan sah schrecklich aus. Sein Gesicht war kalkweiß und er schien ohnmächtig zu sein. Überall an seinem Körper klebte Blut und seine Haut war mit blauen Flecken übersät. Und auch Mia sah nicht gerade besser aus. Ihre Haare waren völlig zerzaust und mit dunklem Blut verklebt. Unter ihrem Auge klaffte eine große Wunde und ihr gesamter Körper wirkte zerschunden und kraftlos.
››Was soll das?! Was hast du mit ihnen vor!‹‹ Meine Stimme war eine ganze Oktave höher als sonst und während ich sprach, kratzte mein Hals schrecklich. Wie lange hatte ich schon nichts mehr getrunken?
››Nicht so eilig, meine Liebe. Wir haben doch alle Zeit der Welt.‹‹ Mein
Vater
grinste mich widerlich übertrieben an und dabei entblößte er eine Reihe strahlend weißer Zähne.
››Na schön, dann sag deinen Leuten gefälligst, dass sie Ryan und Mia loslassen sollen.‹‹ Gekonnt wurde meine Bitte von Liam überhört. Einzig, das Zucken seiner rechten Augenbraue, verriet, dass er mich sehr wohl gehört hatte.
Mit gemächlichen Schritten ging er durch den Raum und dabei verfolgte ich ihn mit meinem Blick. Die Spannung in der Luft war beinahe unerträglich und ich traute mich kaum zu atmen. Was kam nur als nächstes? Ich hatte so ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Liam blieb vor dem kleinen Eichenholzschrank stehen, welchen meine Mutter zum Einzug gekauft hatte. Er war ihr absoluter Stolz gewesen, da sie ihn für einen super Preis auf einem Basar erstanden hatte. Meine Mutter hatte schon immer Antiquitäten geliebt. Sie hatte beinahe das ganze Haus mit ihnen ausgestattet. Nur mein kleines Reich war ihren kreativen Ideen verwehrt geblieben, da ich es ihr strikt verboten hatte. Ich war immerhin kein Fan von knallbunten Wänden und uralten Schränken, die ihre besten Jahre schon hinter sich hatten.
Während ich so in meinen Gedanken schweifte, bemerkte ich wie mein
Vater
den kleinen Schrank öffnete. Verwundert beobachtete ich ihn dabei und verfolgte jede seiner Bewegungen.
Aus dem Inneren des Eichenholzschranks zog Liam etwas heraus. Es war ein langer Gegenstand, der im Licht blitzte. Erschrocken hielt ich die Luft an und musterte den Gegenstand aus großen Augen.
Es war ein Schwert.
Ein enorm großes Schwert, das im Licht eigenartig rötlich schimmerte. Sogar der Griff des Langschwertes glänzte in einem feurigen dunkelrot. Es sah einfach nur unheimlich und beängstigend aus.
Hinter mir hörte ich wie Mia einen erstickten Laut von sich gab. Die Spannung im Raum war greifbar und jeder schien seinen Atem angehalten zu haben. Einzig Liam stand breit grinsend da und schien seine Waffe zu bewundern. Nach einer Weile, in der er die ganze Zeit auf dieses Mörderinstrument gestarrt hatte, drehte er sich schwungvoll um und blickte in die Runde.
››Ist es nicht wunderschön?‹‹ Niemand antwortete ihm. Er schien jedoch auch keine Antwort zu erwarten. ››Dies ist eines der wenigen Schwerter, die Ceadda höchstpersönlich aus der unzerstörbaren Waffe Gottes geschmiedet hat. Es ist viel mächtiger als die anderen Waffen. Ich kann förmlich Ceaddas Macht in diesem Schwert spüren.‹‹ Es herrschte weiterhin Totenstille im Raum und es wirkte so, als würde Liam mit sich selber reden. Doch ihn schien das ganz und gar nicht zu stören. Er genoss es regelrecht, so wie seine Augen glühten. ››Schon über sehr viele Jahre leistet mir diese Waffe hervorragende Dienste. Und auch heute wird sie mir wieder von großem Nutzen sein.‹‹ Langsam glitt der Blick meines Vaters hinüber zu Ryan, welcher immer noch bewusstlos in den Armen eines Gorillas lag. Sofort schellten bei mir alle Alarmglocken und ich sprang erneut von der Couch auf. Durch das Wohnzimmer hallte ein lauter Schrei. Es war meiner.
››NEIN!‹‹ Wie eine Verrückte versuchte ich gegen
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