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Anemonen im Wind - Roman

Anemonen im Wind - Roman

Titel: Anemonen im Wind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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beruhigender Anblick in diesen quälenden Stunden. »Mum hat Fieber.« Sie trat auf die Bremse und stellte den Motor ab. »Und ich glaube, sie hat sich den Arm gebrochen. Aber sie ist vor allem scheußlich auf den Kopf gefallen, und das macht uns besondere Sorgen. Sie ist immer noch bewusstlos.«
    Sie stiegen aus dem Wagen und sprangen die Stufen zum Farmhaus hinauf. Im Wohnzimmer war es behaglich warm. Ein Feuer loderte im Kamin. Ellie lag auf dem Sofa, den Hals noch immer von dem Kissen gestützt, das erschreckend Gesicht bleich und krank.
    »Vielleicht könnte jemand ein Tässchen Tee machen?«, schlug Phil vor. Er stellte seine Arzttasche ab und schaute in die Runde. »Ich würde Ellie gern allein untersuchen.«
    Claire folgte den anderen widerstrebend aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ihr war noch kalt, obwohl es im Haus warm war. »Ein heißer Tee wäre nicht schlecht«, sagte sie. »Gehen wir in die Küche.«
    Sie drängten sich um den Herd, die Teebecher in den gewölbten Händen. »Findet ihr nicht, jemand sollte eurem Vater sagen, was passiert ist?«, fragte Angel in die Stille hinein.
    Claire schaute den gut aussehenden, dunkelhaarigen Tierarzt an und begriff sofort, weshalb Leanne sich in ihn verliebt hatte. Er war hinreißend. »Hat keinen Sinn, ihm etwas zu sagen, solange der Arzt sie nicht untersucht hat«, antwortete sie ruhig. »Das entscheiden wir, wenn wir wissen, was ihr fehlt.«
    »Wieso zum Teufel musste sie überhaupt herkommen?«, schimpfte Leanne. Sie zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Sie weiß doch, dass ich durchaus in der Lage bin, den Transport der Jungbullen zu organisieren.« Sie funkelte ihre Schwester an. »Das ist alles deine Schuld«, fauchte sie.
    Claire war verdattert. »Wie zum Teufel kommst du denn darauf?«, fragte sie empört.
    »Wenn du nicht nach Hause gekommen wärst und alle durcheinander gebracht hättest, dann hätte Mum sich überlegt, was sie tut.« Leannes Blick war vorwurfsvoll. »Warum gehst du nicht zurück nach Sydney?«
    »Ich bin gekommen, weil ich hier zu Hause bin und weil Aurelia klugerweise wusste, dass es an der Zeit war, die Atmosphäre zu bereinigen. Wenn dir das nicht gefällt, tut es mir Leid. Aber ich habe ebenso das Recht, hier zu sein, wie du. Sie ist auch meine Mutter.«
    Leannes Mund war ein dünner Strich, und ihre dunklen Augen funkelten bösartig. Aber sie schwieg, und Claire fragte sich, was sie gemeint hatte.
    Mit einem kurzen Blick auf Claire legte Angel seinen Arm um Leannes Taille. »Dies ist nicht der richtige Augenblick für einen Streit. Ellie geht es schlecht.«
    Claire wurde rot. Es beschämte sie, dass sie sich so leicht hatte reizen lassen. »Du hast Recht«, murmelte sie. Aber der Ausbruch ihrer Schwester beunruhigte sie. Sie hatte nicht geahnt, dass ihre Beziehung so feindselig war – oder so vergiftet.
    Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen, als Phil in die Küche kam. Er stellte seine Tasche auf den Tisch und ließ sich von Leanne eine Tasse Tee reichen. »Ellie kann von Glück sagen, dass sie noch lebt«, sagte er und nippte an dem dampfenden Tee. »Sie hat sich den Arm gebrochen; ich habe einen Gipsverband angelegt, und in sechs Wochen dürfte alles verheilt sein. Der Sturz auf den Kopf hätte sehr viel schlimmer ausgehen können. Aber sie ist zu sich gekommen, sie hat sich nicht übergeben, und sie weiß, wo sie ist. Ich habe ihr eine Spritze gegeben. Sie wird jetzt schlafen.«
    »Was ist mit dem Fieber?«, wollte Claire wissen. »Auf der Fahrt nach Hause hat sie alle möglichen merkwürdigen Sachen gemurmelt.«
    »Das kommt daher, dass sie so lange draußen im Regen gelegen hat. Lassen Sie sie auf dem Sofa vor dem Kamin liegen, aber decken Sie sie nicht mit allzu vielen Decken zu. Geben Sie ihr reichlich zu trinken, und sorgen Sie dafür, dass sie alle vier Stunden eine von denen hier nimmt. Morgen Vormittag sollte sie aufhören zu fiebern.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Claire.
    »Es wird schon. Vertrauen Sie mir.«
    Claire zog eine Braue hoch. Dies war eine Forderung, die mit Sicherheit das genaue Gegenteil bewirkte. »Aber wenn nicht?«, beharrte sie.
    Seufzend stellte er seine Tasse auf den Tisch. »Dann rufen Sie mich an«, sagte er müde. »Sie haben ja meine Nummer.«
    Leanne erbot sich, den Arzt und die Krankenschwester zum Flugzeug zu bringen, und als sie gegangen waren, bemerkte Claire, dass Angel nonchalant an der Kommode lehnte und seinen Blick über sie wandern ließ, als wäre sie

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