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Ange Pitou, Band 1

Titel: Ange Pitou, Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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anderer.
    Und Feuer, sprach ein dritter. Nehmen Sie sich in acht, mein braver Mann, man verbrennt sich dort.
    Ja! ja! man verbrennt sich dort, wiederholte die Menge voll Schrecken.
    Ah! Pariser! brüllte der Pächter, ah! Ihr habt Hacken, und fürchtet die Steine; Ihr habt Blei, und fürchtet das Eisen; Ihr habt Pulver, und Ihr fürchtet das Feuer. Pariser, Prahler; Pariser, Feiglinge; Pariser, Maschinen für die Sklaverei. Tausend Teufel! Wer ist ein Mann von Herz, der mit mir und Pitou die Bastille des Königs nehmen will? Ich heiße Billot, Pächter auf der Ile de France. Vorwärts!
    Billot hatte sich auf den höchsten Grad der Begeisterung emporgeschwungen. Die entflammte Menge bebte um ihn her und rief: Nach der Bastille! nach der Bastille!
    Sebastian wollte sich an Billot anklammern, doch dieser schob ihn sanft zurück und sagte:
    Kind, was ist das letzte Wort deines Vaters?
    Arbeite, antwortete Sebastian.
    Arbeite also hier; wir werden dort arbeiten . Nur heißt unsere Arbeit zerstören und töten.
    Der junge Mann erwiderte nicht ein Wort: er verbarg sein Gesicht in seinen Händen, ohne nur Ange Pitou, der ihn umarmte, die Finger zu drücken, und fiel in so heftigen Konvulsionen nieder, daß man genötigt war, ihn in das Krankenzimmer der Anstalt zu tragen.
    Nach der Bastille! riefen Billot und Pitou.
    Nach der Bastille! wiederholte die Menge. Und man zog nach der Bastille.

Die drei Gewalten Frankreichs.
    Billot zog immer weiter. Von seinem martialischen Gesicht angezogen, erkannte die Menge in diesem Mann einen der ihrigen; die Menge, die seine Worte und sein Unternehmen billigte, folgte ihm immer mehr anwachsend, wie die Wellen der steigenden Flut.
    Hinter Billot, als er auf den Quai Saint-Michel gelangte, waren mehr als dreitausend mit Säbeln, Aexten, Piken und Schießgewehren bewaffnete Männer.
    Alles schrie: Nach der Bastille! nach der Bastille!
    Billot dachte nach. Die Betrachtungen, die wir am Ende des vorhergehenden Kapitels angestellt haben, machte er ebenfalls, und allmählich fiel der ganze Durst seiner fieberhaften Aufregung.
    Da sah er klar in seinem Geiste.
    Das Unternehmen war groß, erhaben, aber unsinnig. Das war leicht zu begreifen nach den bestürzten und ironischen Physiognomieen, auf denen sich der Eindruck des Rufes: Nach der Bastille wiederspiegelte.
    Doch sein Entschluß stand um so fester.
    Nur begriff er, daß er Müttern, Frauen, Kindern für das Leben aller dieser Männer verantwortlich war, die ihm folgten, und er wollte daher alle möglichen Vorsichtsmaßregeln ergreifen.
    Billot fing also damit an, daß er seine Leute nach dem Platz vor dem Stadthause führte.
    Hier ernannte er einen Leutnant und Offiziere.
    Ah! dachte Billot, es giebt eine Gewalt in Frankreich, es giebt zwei, es giebt sogar drei.
    Beraten wir uns.
    Er trat nun in das Stadthaus ein und fragte, wer der Vorstand der Municipalität sei.
    Man antwortete ihm, es sei der Stadtvogt, Herr von Flesselles.
    Ah! ah! sagte er mit einer durchaus nicht zufriedenen Miene, Herr von Flesselles , ein Adeliger, das heißt, ein Feind des Volks.
    Nein, erwiderte man ihm, ein Mann von Geist.
    Billot stieg die Treppe des Stadthauses hinauf, und im Vorzimmer traf er einen Ratsdiener.
    Ich will Herrn von Flesselles sprechen, sagte Billot, als er bemerkte, daß der Ratsdiener auf ihn zutrat, um ihn zu fragen, was er wünsche.
    Unmöglich, antwortete der Ratsdiener; er ist damit beschäftigt, daß er die Cadres einer Bürgermiliz vervollständigt, welche die Stadt in diesem Augenblick organisiert.
    Das kommt vortrefflich; ich organisiere auch eine Miliz, und da ich schon dreitausend eingereihte Leute habe, so bin ich so viel wert, als Herr von Flesselles, der keinen Mann auf den Beinen hat. Lassen Sie mich also mit Herrn von Flesselles sprechen, und zwar auf der Stelle. Oh! schauen Sie zum Fenster hinaus, wenn Sie wollen.
    Der Ratsdiener warf einen raschen Blick auf die Quais und gewahrte die Leute von Billot. Er beeilte sich daher, dem Stadtvogt Meldung zu machen und ihm gleichsam als Nachricht zu seiner Botschaft die fraglichen dreitausend Mann zu zeigen.
    Dies flößte dem Stadtvogt eine Art von Achtung für den Ankömmling ein; er verließ den Rat und kam in das Vorzimmer zu Billot.
    Sie verlangen nach mir? sagte er lächelnd.
    Sind Sie Herr von Flesselles, der Stadtvogt? erwiderte Billot.
    Ja, mein Herr. Was steht zu Ihren Diensten? Beeilen Sie sich nur, denn mein Kopf ist zu sehr in Anspruch genommen.
    Herr Stadtvogt, wie viel

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