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Ange Pitou, Band 2

Titel: Ange Pitou, Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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alle Tage heftiger, und der König wollte am Ende den Grund der Gedanken von jedem erfahren -- legte Ludwig XVI. die Hand auf sein Herz und sagte nur:
    Meine Herren, Sie können immer auf meine Liebe zählen.Während er im Stadthaufe die Mitteilung der Regierung anhörte, machte sich das Volk außen mit den schönen Pferden des Königs, mit den vergoldeten Wagen, mit den Lakaien und Kutschern Seiner Majestät vertraut.
    Seit dem Eintritt des Königs in das Stadthaus hatte sich Pitou mittelst eines Louisd'or, den ihm der Vater Billot geschenkt, damit beschäftigt, aus vielen blauen, roten und weißen Bändern eine Sammlung Nationalkokarden von allen Grüßen zu machen, mit denen er sodann die Ohren der Pferde, die Geschirre und die ganze Equipage schmückte.
    Sobald dies bemerkt wurde, verwandelte das nachahmende Publikum den Wagen Seiner Majestät buchstäblich in eine Kokardenbude.
    Die Kutscher und die Bedienten wurden verschwenderisch damit geschmückt.
    Man hatte auch ein Dutzend vorrätig in das Innere gesteckt.
    Als der König herauskam und diesen ganzen buntscheckigen Aufwand wahrnahm, gab er bloß den Laut von sich: Höh! höh!
    Dann wandte er sich an Herrn von Lafayette, der sich ehrerbietig näherte, den Degen senkend.
    Herr von Lafayette, sprach der König, ich suche Sie, um Ihnen zu sagen, daß ich Sie im Kommando der Nationalgarden bestätige.
    Und er stieg in den Wagen unter einem allgemeinen Zuruf.
    Gilbert war, wegen des Königs nunmehr beruhigt, mit den Wählern und Bailly im Sitzungssaal« geblieben.
    Seine Beobachtungen waren noch nicht beendigt.
    Als er jedoch das gewaltige Geschrei hörte, das den Abgang des Königs begrüßte, trat er an ein Fenster und warf einen letzten Blick auf den Platz, um das Benehmen seiner zwei Landleute zu überwachen.
    Sie waren immer noch die besten Freunde des Königs.
    Plötzlich sah Gilbert vom Quai Pelletier im raschesten Schritt einen mit Staub bedeckten Reiter kommen, vor dem sich die Reihen der noch ehrfurchtsvollen und gehorsamen Volksmassen öffneten.Gut und gefällig an diesem Tag, lächelte das Volk und wiederholte: Ein Offizier des Königs!
    Und dieser Offizier wurde mit dem vielseitigen Rufe: Es lebe der König! begrüßt, und die Hände der Frauen streichelten sein vom Schaum weißes Pferd.
    Er drang bis zum Wagen vor und gelangte an den Schlag, in dem Augenblick, wo ihn der Diener hinter dem König geschlossen hatte.
    Ah! Sind Sie es, Charny? sagte Ludwig XVI.
    Und er fragte leiser: Wie geht es dort?
    Dann noch leiser: Die Königin?
    Sehr unruhig, Sire, antwortete der Offizier, indem er seinen Kopf beinahe ganz in den königlichen Wagen steckte.
    Kehren Sie nach Versailles zurück?
    Ja.
    Nun, so beruhigen Sie unsere Freunde; alles ist vortrefflich gegangen.
    Charny verbeugte sich, schaute empor und erblickte Herrn von Lafayette, der ihm ein freundschaftliches Zeichen machte.
    Charny ritt auf ihn zu, und Lafayette reichte ihm die Hand, worauf der Offizier des Königs samt Pferd durch die wogende Menge gleichsam getragen wurden bis zum Quai, auf dem sich durch die Wachsamkeit der Nationalgarde zur Durchfahrt Seiner Majestät bereits ein Spalier gebildet hatte.
    Der König befahl, bis zur Place Louis XV. fortwährend nur im Schritt zu fahren. Hier fand man die Gardes-du-corps wieder, die nicht ohne Ungeduld auf die Rücklehr des Königs gewaltet hatten.
    Gilbert hatte vom Balkon des Fensters aus die Ankunft des Reiters begriffen, obgleich er ihn nicht kannte. Er erriet, wie vielen Besorgnissen die Königin preisgegeben sein mußte, um so mehr, als seit drei Stunden kein Kurier diese Menschenmassen hätte passieren können, ohne Verdacht zu erregen oder eine Schwäche zu verraten.
    Er mutmaßte indessen nur einen kleinen Teil von dem, was in Versailles vorgefallen war.Wir werden den Leser nach Versailles zurückführen.
    Die Königin hatte den letzten Kurier des Königs um drei Uhr erhalten.
    Gilbert hatte Mittel gefunden, ihn in dem Augenblick abzusenden, wo der König, unter dem stählernen Gewölbe durchgehend, unversehrt in das Stadthaus eingetreten war.
    Bei der Königin befand sich die Gräfin von Charny, die kaum erst das Bett verlassen, wo sie seit dem vorhergehenden Tage ernstliche Unpäßlichkeit zurückgehalten hatte.
    Sie war noch sehr bleich und hatte kaum die Kraft, die Augen aufzuschlagen, deren schwere Lider wie unter dem Gewichte eines Schmerzes oder einer Scham immer niederfielen.
    Als die Königin die Gräfin erblickte, lächelte sie ihr

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