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Angeklagt - Dr. Bruckner

Titel: Angeklagt - Dr. Bruckner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Thomas Bruckner
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sprechen.«
    »Ich fürchte, ich würde das Gegenteil erreichen. Er haßt mich doch; oder etwa nicht?«
    »Haßt er Sie?« Die Studentin zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber wir sollten ein andermal darüber reden. Ich darf Herrn Buhmann nicht allzu lange warten lassen …«
    Auf dem Flur ertönten Schritte und verhielten vor der Tür des Dienstzimmers. Die drei Menschen im Innern lauschten, und es dauerte nicht lange, bis sich die Tür langsam öffnete. Der Pfleger Buhmann betrat das Zimmer. Vorwurfsvoll ging et auf Barbara Pellenz zu, hob seine Hand und deutete auf seine Armbanduhr. »Ich hatte schon gefürchtet, Sie würden überhaupt nicht kommen. Ich muß fort. Ich habe eine Verabredung …«
    »Um diese Zeit?« Kopfschüttelnd schaute Dr. Bruckner den Pfleger an.
    »Ja, warum nicht? Ist denn etwa eine bestimmte Zeit vorgeschrieben, zu der man sich verabreden darf?« Seine Stimme klang verärgert.
    »Natürlich nicht. Entschuldigen Sie – es ist meine Schuld. Ich habe Frau Pellenz aufgehalten. Sie können jetzt gehen, nun ist sie ja da.« Bruckner legte seine Pfeife in den Aschenbecher, der auf dem Schreibtisch stand, und ging zur Tür. »Ich werde Sie zu dem Kranken begleiten«, wandte er sich an die Studentin. »Kommen Sie mit«, bat er Dr. Heidmann.
    »Es geht ihm gut. Sie brauchen nicht hineinzuschauen!« Der Pfleger wurde seltsam aufgeregt. »Er schläft im Augenblick. Man sollte ihn nicht stören!«
    »Warum sollte man ihn nicht stören?« fragte Dr. Bruckner. »Ich werde ihn nicht aufwecken, falls er wirklich schlafen sollte. Aber Sie werden doch noch gestatten, daß ich mich von dem Wohlergehen des Patienten durch Augenschein überzeuge. Besonders jetzt, da sich soviel in der letzten Zeit ereignet hat.« Er ging auf den Flur hinaus und blieb vor dem Zimmer stehen, in dem der Patient lag.
    Pfleger Buhmann öffnete rasch die Tür und drängte den Oberarzt beiseite. Er betrat als erster das Zimmer, ging sofort auf das Bett zu und beugte sich über den Patienten.
    Die drei anderen folgten ihm kopfschüttelnd. Barbara Pellenz nahm die Fieberkurve, die auf dem Nachttisch lag, und sagte nach einem Blick darauf: »Er hat keine Temperatur.«
    »Er hat etwas erbrochen«, erklärte der Pfleger und deutete auf eine Schale, die am Boden stand. »Ich habe es Ihnen aufgehoben, damit Sie sehen, wie es aussieht«, wandte er sich an Dr. Bruckner. »Ich wollte es Ihnen morgen früh zeigen.«
    Dr. Bruckner nahm die Schale und betrachtete den Inhalt. Er ging zu dem Patienten und faßte nach dem Puls. »Kreislaufmäßig ist er nicht sehr gut dran. Er ist doch wohl digitalisiert?«
    »Das ist er!« antwortete Barbara Pellenz. »Ich habe ihm selbst die Tabletten gegeben. Er hat sie regelmäßig eingenommen.«
    »Gut! Dann lassen wir ihn schlafen. Benachrichtigen Sie mich aber bitte sofort, sobald irgendeine Unregelmäßigkeit auftritt. So ganz gefällt er mir nicht.« Er hob die Bettdecke hoch, klopfte auf den Leib des Patienten und horchte ihn ab.
    »Als er sich aufrichtete«, sah er noch besorgter aus. »Noch herrscht da unten Grabesstille«, erklärte er. »Vielleicht legen Sie ihm eine Wärmflasche auf den Leib. Wir müssen versuchen, die Peristaltik so bald wie möglich anzuregen. Da ist Wärme immer noch eins der besten Mittel.«
    Er ging zur Tür. »Wie gesagt«, wandte er sich an Barbara Pellenz, die ihn zur Tür begleitet hatte, »zögern Sie nicht, mich sofort anzurufen, wenn er wieder erbrechen sollte.«
    Der Oberarzt verließ mit dem Assistenten Heidmann das Zimmer.
    »Haben Sie die große Spritze gesehen, die der Pfleger in der Hand hielt, als er sich vor uns in das Krankenzimmer stürzte?«
    Dr. Bruckner schüttelte den Kopf. »Nein, ich hatte mich auf den Patienten konzentriert. Was war denn das für eine Spritze!«
    Dr. Heidmann hielt seine Hände weit auseinander. »Soweit ich es erkennen konnte, hatte sie diese Größe. Ich kann mir wirklich nicht denken, wozu er sie bei dem Kranken braucht.«
    »Wir hätten ihn fragen sollen.«
    »Daran habe ich nicht gedacht. Vielleicht –«, Heidmann wurde unterbrochen. Der Mann, von dem sie eben sprachen, kam aus dem Krankenzimmer heraus. Seine Hände waren leer.
    Mit einem »Gute Nacht« wollte Siegfried Buhmann an den beiden Ärzten vorbeigehen, aber Heidmann hielt ihn zurück. »Einen Augenblick«, sagte er. »Hatten Sie dem Patienten eine Spritze gegeben?«
    Der Pfleger zuckte zusammen. »Warum sollte ich ihm eine Spritze geben? Ist das etwa

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