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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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schnaubte sie.
    Dabei beließen sie es dann.
    Als Dave endlich neben ihr eingeschlafen und sein Atem langsam und ruhig geworden war, konnte Vanessa nachdenken. Sie hatte neben ihm gelegen und fast hören können, wie sich die Rädchen in seinem Gehirn drehten, während er sich hin und her warf und seine ganz eigenen Monster bekämpfte. Vanessa wusste, dass sie Dave nie haben konnte, nicht so wie Celia ihn gehabt hatte, vollständig und ganz. Selbst wenn sie und Dave den Rest ihres Lebens miteinander verbringen würden, wäre da immer der Geist von Celia, der zwischen ihnen läge. Das musste man akzeptieren, und viele Frauen, auch viele Männer, schafften es, unter diesen Umständen glückliche Beziehungen zu führen. Warum also nicht auch sie?
    Es war zwei Uhr morgens, als Manovitch seinen BMW über die Pratt Street lenkte, die Straße, die hinter dem Clementine’s vorbeiführte. Im Kofferraum seines schicken europäischen Autos, das er mehr liebte als seine Tochter und ganz bestimmt mehr als seine Frau, befanden sich vier Kanister mit Benzin, mit denen der Bewährungshelfer das neue Bistro in Brand stecken wollte. Wie die meisten anderen, die etwas mit der Polizeiwache des Bezirks zu tun hatten, war er dort gewesen und so lange geblieben, bis Foxy den Cognac rausgeholt hatte; dann hatte er sich mit dem Ex-Cop gepflegt betrunken. Clementine war auch da gewesen, aber es störte sie nicht, wenn ihr Mann » zu Hause« trank; nur wenn er wegblieb, um in Bars zu gehen, hatte sie etwas dagegen.
    In einer langen, alkoholisierten Rede hatte Foxy preisgegeben, dass er einen Geschäftspartner hatte, einen stillen Teilhaber, und dass dieser Mann Dave Peters war. Manovitch hatte dagesessen und sich eine Liste aller Tugenden von Mutter Teresa anhören müssen, bis er so angewidert war, dass er sich fast übergeben hätte. Irgendwann während dieser Rede kam dem Bewährungshelfer die glänzende Idee, das Bistro abzufackeln. Mit Bruder Tuck konnte – und würde – er jederzeit fertigwerden, bald schon, aber Mutter Teresa war der selbstgerechte Schwanzlutscher, dem eigentlich sein Hass galt, und der dringend eine Abreibung brauchte. Beide Cops hatten ihm wegen dieser Vangellen-Schlampe einen Besuch abgestattet, aber nur Peters hatte den Racheengel gespielt, mit seiner Moralpredigt und seinen fiesen Drohungen.
    Manovitch machte die Scheinwerfer des BMW aus und fuhr langsam am Bordstein entlang, bis er nur wenige Meter von der Rückseite des Bistros entfernt war. Dann saß er lange Zeit da, ließ ein oder zwei Autos vorbeifahren, und starrte auf das Gebäude, um sicherzugehen, dass sich drinnen nichts rührte. Als er sich davon überzeugt hatte, dass alles ruhig war, zog er den Zündschlüssel ab und wollte gerade den Türgriff ziehen, als ein Schatten über ihn fiel. Jemand lehnte sich auf das Dach des Autos.
    » Was läuft denn so, Manovitch?«
    Manovitch spähte ängstlich nach oben und sah Mutter Teresa; der Cop musterte ihn mit grimmigem Raubvogelblick.
    Der Bewährungshelfer verriegelte hastig die Türen und fuhr das Fenster ein Stückchen runter.
    » Was wollen Sie, Peters?«
    » Steig aus dem Wagen«, befahl der Detective.
    » Nein.«
    » Warum nicht?«
    » Weil ich hier drinbleibe, deswegen. Was wollen Sie, verdammt nochmal? Kann ein Mann, der unter Schlaflosigkeit leidet, nicht friedlich durch die Gegend fahren, ohne gleich von euch Typen belästigt zu werden?«
    Mutter Teresa schaute weiterhin grimmig.
    » Die meisten schon, aber du nicht, Manovitch. Steig aus, ich will etwas mit dir besprechen.«
    » Was denn?«
    » Die Art, wie du eine bestimmte Klientin behandelst.«
    » Geht Sie gar nichts an. Das ist vertraulich. Warum sind Sie überhaupt hier? Das ist doch kein Zufall.«
    » Nein, allerdings nicht. Ich habe dich verfolgt. Ich habe dich im Auge behalten, und ich werde dich auch weiterhin im Auge behalten, bis du einer gewissen Dame ein bisschen mehr Respekt entgegenbringst.«
    » Dieser Nutte?«
    Peters machte eine schnelle Bewegung, und Manovitch schlug schreiend die Hände vors Gesicht, als die Windschutzscheibe unter dem Schlag eines Hammers zerbrach. Glasscherben regneten wie Diamanten auf den Bewährungshelfer herab. Dann wurde er an den Haaren gepackt und über das Lenkrad gezogen, bis seine Kehle über einer Scherbe im Rahmen der kaputten Scheibe schwebte. Er schluckte schwer, als er von Panik erfasst wurde.
    » Und jetzt hör mir gut zu, du fettes Stück Scheiße«, fauchte Peters. » Wenn du es auch nur

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