Angel 01 - Die Engel
wagst, ihr noch einmal deinen Zigarrenrauch ins Gesicht zu pusten, werde ich persönlich vorbeikommen und dir den Kopf abreißen.«
» Mein Wagen«, stöhnte Manovitch.
Peters drehte Manovitchs Gesicht nach oben, damit er ihm in die Augen sehen konnte, dann knallte er den Hammer auf die Motorhaube und hinterließ eine große Beule in dem glänzenden Metall.
» Hast … du … mich … verstanden? Das ist die letzte Warnung, du jämmerliche Missgeburt von einem Menschen. Du sollst auf diese Leute aufpassen, nicht sie ausnutzen. Sie werden dir anvertraut. Kennst du dieses Wort überhaupt? Vertrauen? Du bist der reinste Abschaum, und irgendwann werde ich jemanden finden, der vor Gericht gegen dich aussagt, und dann werde ich dich wegsperren.« Manovitch wurde schmerzhaft an den Haaren gezogen. » Hörst du? Ich hätte gute Lust, deine Speiseröhre über diesen Rahmen zu ziehen. Könnte ein schlimmer Verkehrsunfall sein.«
» Nein«, flüsterte Manovitch gepresst, da das Lenkrad gegen seine Brust drückte. » Bitte nicht.«
Die Angst hing in seiner Kehle fest wie das Floß eines Fischers auf einem ruhigen Teich.
» Was zur Hölle machst du überhaupt hier draußen, um diese Zeit? Das ist doch Foxys Laden.«
Manovitch bekam vor lauter Angst kaum noch Luft. Wenn Peters in den Kofferraum schaute und dort das Benzin entdeckte, würde er eins und eins zusammenzählen. Der Cop würde ihm nichts nachweisen können, aber er würde es wissen, und Manovitch wusste, dass Peters ihn nicht gehen lassen würde, bevor er ihn irgendwie verletzt hatte. Vielleicht würde er ihn sogar töten.
Der große, schlanke Detective war bekannt für seine strenge Moral, aber in letzter Zeit flackerte in diesen Augen etwas auf, das sagte, dass er nicht mehr unbedingt und jederzeit ruhig und rational reagierte. Er stand an einer Kante, über die man ihn leicht treiben konnte. Seit dem Tod seiner Frau war Peters ein anderer Mensch. Er schrie nach Blut. Die Leute meinten zwar, nach dem Blut des Brandstifters, aber vielleicht würde er sich ja auch mit jemand anders zufriedengeben, wenn die Situation außer Kontrolle geriet? Peters war ein latenter Irrer, der nur auf den richtigen Zeitpunkt wartete, um durchzudrehen.
» Es tut mir leid«, krächzte Manovitch. » Ich werde sie von jetzt an ganz korrekt behandeln. Bitte.«
» Ich habe dich etwas gefragt. Was machst du hier? Das ist doch auch kein Zufall.«
» Ich bin gekommen, um … zu sehen, ob Foxy vielleicht mit mir einen trinken geht. Ich leide unter Schlaflosigkeit. Foxy und ich, wir haben früher in Franks Bar oft einen zusammen gehoben. Ich wollte nur sehen, ob noch Licht brennt.«
» Warum versuchst du es dann nicht vorne?«
» Manchmal hat Foxy im Hinterzimmer ein Pokerspiel laufen, dann kann man Licht sehen.«
Mutter Teresa starrte ihn durchdringend an, und Manovitch wand sich, bis er sah, wie das Misstrauen aus dem Blick des Polizisten verschwand. Dann verlegte er sich auf gespielte Empörung, da er wusste, dass der Detective in dieser Hinsicht verwundbar war.
» Hören Sie, so etwas können Sie mit mir nicht machen. Ich bin ein Diener des Gerichts. Wenn Sie etwas gegen mich in der Hand haben, verhaften Sie mich. Ansonsten lassen Sie meine Haare los.«
Der harte Griff in seinem Haar lockerte sich ein wenig.
» Du solltest besser anfangen, deine Leute anständig zu behandeln, Manovitch, denn wenn es nur noch eine einzige Beschwerde gegen dich gibt, von irgendjemandem, werde ich über dich kommen wie ein Atomsprengkopf. Verstanden?«
» Verstanden.«
Dann ließ Peters ihn los, aber während Manovitch noch an der Zündung rumfummelte, schlug der Hammer immer wieder auf die Motorhaube, in einem festen Rhythmus, bumm-bumm-bumm-bumm, bis der Wagen endlich ansprang und Manovitch davonraste. Der kalte Wind brannte in seinen Augen und kleine Stücke der Windschutzscheibe flogen ihm wie Kugeln ins Gesicht, wenn sie sich im Fahrtwind lösten. Bevor er zwei Blocks weit gekommen war, wandte sich auch das Wetter gegen ihn, und es begann in Strömen zu regnen, so dass das Wasser in den Wagen drang, wie Nadelstiche auf seine Haut einschlug und die teure Polsterung des Wagens durchnässte.
» Ich werde diesen verdammten Wichser umbringen«, schrie der schluchzende Manovitch, als er sah, wie sich das Licht der Straßenlaternen in den Beulen an seinem geliebten BMW brach. » Den krieg ich.«
Doch der Wind und der Regen schlugen ihm ins Gesicht und drückten ihm die Worte wieder in die Kehle,
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