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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Kopf.
    » Nein, nicht für einen Lügner, Danny. Aber vielleicht versuchen Sie, sich aus Gründen, die Ihnen nicht bewusst sind, davon zu überzeugen, dass Ihnen etwas Außergewöhnliches widerfährt. Vielleicht brauchen Sie mehr Aufmerksamkeit, als ich Ihnen schenken kann? Warum reden Sie nicht einmal mit einem Freund von mir?«
    Danny grinste höhnisch.
    » Sie meinen, mit einem Seelenklempner?«
    » Mit einem verständnisvollen Mann, Danny, der Ihnen zuhören und versuchen wird herauszufinden, was Sie bedrückt.«
    » Ich weiß ganz genau, was mich bedrückt. Ich habe gesehen, wie ein Kerl sechs Kugeln abgekriegt und darüber gelacht hat«, rief Danny. » Das bedrückt mich. Ich habe gesehen, wie ein Typ mental ein Feuer entzündet hat. Das bedrückt mich.«
    » Senken Sie Ihre Stimme«, forderte Vater Feiffer scharf, als die alte Frau von ihrem Gebet aufblickte und in das Halbdunkel im hinteren Teil der Kirche starrte. » Wir wissen, was Sie bedrückt, wir müssen allerdings herausfinden, worin der Grund für diese Probleme liegt.«
    » Jesus Christus!«, stöhnte Danny.
    » Keine Blasphemie hier drin!«
    » Das war keine Blasphemie, sondern ein Hilferuf«, schrie Danny. » Sie können mir nicht helfen, also muss ich woanders um Hilfe bitten.«
    » Dann tun Sie das im Gebet, voller Ehrfurcht.«
    Danny wurde klar, dass er hier nicht weiterkam, und kniete sich in eine Kirchenbank, wodurch er Vater Feiffer quasi entließ, indem er ihn aus seinem Bewusstsein ausschloss. Er kniete mit geschlossenen Augen und versuchte etwas zu finden, was er sagen könnte, um mit Gott in Verbindung zu treten, aber ihm fiel nichts ein. Als er die Augen wieder öffnete, war der Platz neben ihm leer, und der Priester stand vorne am Altar.
    Danny blieb noch zehn Minuten in der Kirche, dann ging er hinaus in den Regen.
    Trotz der Wassermassen, die vom Himmel stürzten, heulten Sirenen, und der Himmel über der Stadt leuchtete. Irgendwo brannte es, Regen oder nicht.
    Danny stiefelte durch überschwemmte Straßen; innerhalb von Minuten war sein Mantel durchweicht, und der Regen drang durch sein Jackett und sein Hemd. Seine Gedanken waren in Aufruhr. Wieder und wieder ging er die Ereignisse des Vortages durch, führte sich jedes noch so kleine Detail vor Augen, versuchte herauszufinden, wie Jophiel sie hereingelegt hatte. Er entdeckte nichts. Da war einfach nichts. Andererseits musste er an diesen Zauberer denken, der auf der Party zu seinem achten Geburtstag seine Tricks vorgeführt hatte. Da hatte er unfassbare Dinge gesehen, die er hinterher noch tagelang mit seinen Freunden durchgekaut hatte und die ihn nachts wach gehalten hatten, weil er versuchte, ihnen auf den Grund zu gehen. Damals hatte er auch nichts entdeckt.
    Vielleicht hatte der Priester ja Recht, vielleicht war der Kerl eine Art Illusionist. Diese Leute, die scheinbar in der Luft schweben konnten und dabei durch Reifen glitten: Sie vollbrachten direkt vor den Augen ihrer Zuschauer das Unmögliche. Aber es war nicht echt, es waren nur Tricks.
    Aber was war mit diesem Gefühl, das Danny gespürt hatte? Das machte ihm am meisten zu schaffen. Ihm war in diesem Moment völlig klar gewesen, dass er sich in der Gegenwart eines sehr mächtigen Wesens mit unglaublich starker psychischer Energie befand. Natürlich hatte er Dave nichts davon erzählt, da der sich sonst Gedanken über die Verlässlichkeit seines Partners gemacht hätte. Was Dave anging, zählte nur das, was man hören und sehen konnte, keine Gefühle.
    War es möglich, dass zwischen Jophiel und diesen Gefühlen gar kein Zusammenhang bestand? Dass Danny zwar einer starken Macht begegnet war, diese aber nichts mit dem zu tun hatte, was in dem Burgerladen passiert war?
    Danny ging zurück zu seiner Wohnung. Er kam an einer Mauer vorbei, an der Werbeplakate für ein Popkonzert hingen. Die Gruppe nannte sich, ganz dem Zeitgeist folgend, Firestorm. Danny musste daran denken, wie schnell die Öffentlichkeit sich an den Gedanken gewöhnt hatte, dass Brände unausweichlich waren. Als die Feuer so überhandnahmen, dass sie mehr als ein kleines Ärgernis waren, hatten die Leute erst mit Besorgnis reagiert, dann mit Wut, und wenig später dann mit Akzeptanz. Für die Menschen war es nur ein kleiner Schritt von der Wut zur Akzeptanz. Inzwischen war die Feuerbesessenheit schon in den Straßenslang eingedrungen. Wenn jemand » eingeäschert« wurde, konnte das alles Mögliche bedeuten, von einem schweren Verlust beim Pferderennen oder

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