Angel City Love (German Edition)
du nicht verstanden?«
Jackson lockerte seinen Griff und sofort rückte sie von ihm ab. Die Kälte drang durch ihre nassen Kleider.
»Ich hätte mir denken können, dass du so reagierst«, entgegnete er empört.
Sie rappelte sich auf und musste sich an der Wand abstützen, um nicht umzukippen. Ihr war immer noch schwindelig. »Du hattest kein Recht dazu.«
Ein Fauchen drang über Jacksons Lippen, das sie überraschte. Binnen einer Sekunde stand er und ging mit bebenden Schultern in den strömenden Regen hinaus. Mit einem Mal drehte er sich zu ihr um und funkelte sie an. Maddy zuckte zusammen, als sie seinen feindseligen Gesichtsausdruck bemerkte.
»Du stures, unmögliches Mädchen!«, rief er durch den Regen. »Warum bist du nur immer so? Ich rette dir das Leben und du bist sauer auf mich?« Seine blauen Augen sprühten vor Zorn. Maddy spürte, wie ihre eigene Wut unter seinem sengenden Blick verrauchte.
»Ich … ich hab dir doch gesagt, du sollst mich in Frieden lassen«, sagte sie wieder, aber diesmal klang sie verzweifelt. »Bitte.«
»Warum?«, verlangte er zu wissen. »Warum stößt du mich immer wieder zurück? Bin ich denn nicht gut genug für dich?« Er taumelte nun auf sie zu.
»Du verstehst nicht, Jackson«, sagte sie. In ihr herrschte ein Aufruhr verschiedener Emotionen. Sie trat unter dem Dach hervor, sodass der Regen ihre Haut benetzte.
»Was verstehe ich nicht!?«, wollte er wissen.
»Ich muss mich von dir fernhalten«, brach es aus ihr heraus.
Er hielt inne. »Was?«
»Reiner Selbsterhaltungstrieb!«, schrie Maddy. Die Worte sprudelten aus ihr hervor, als wäre ein innerer Damm gebrochen. »Verstehst du denn nicht? Ich muss mich von dir fernhalten, damit ich nicht der Illusion verfalle, du könntest mich vielleicht tatsächlich gern haben«, sagte sie, wobei das Wasser nur so von ihren Lippen troff. »Ich will nicht versehentlich irgendwann glauben, du hättest Gefühle für mich, Jackson. Sonst wache ich nämlich eines Tages auf und stelle fest, dass du ein berühmter Engel bist und ich … ich nur ein Niemand bin.« In ihrem Hals bildete sich ein Kloß, doch sie schluckte ihn hinunter. Sie würde nicht vor ihm weinen. »Mein Leben war nicht ganz so unbeschwert wie deines, Jackson. Mir passiert so was nicht. Daher habe ich mir angewöhnt, die Dinge einfach wegzustoßen, so ist es leichter.«
Jackson starrte sie verwundert durch den Regen an. »Du musst dich von mir fernhalten? Ich muss kämpfen, damit ich mich von dir fernhalte. Hast du überhaupt irgendeine Vorstellung, wie schwer mir das gefallen ist? Ich treffe dich eines Abends und auf einmal kriege ich dich nicht mehr aus meinem Kopf. Als unsere Hände sich berührt haben und ich diese … Schönheit in deinen Augen aufblitzen sah … ich habe nie zuvor etwas Derartiges empfunden, nicht einmal annähernd.« Er fing an, im prasselnden Regen wütend auf und ab zu marschieren. »Mit einem Mal fühle ich mich mit jeder Faser meines Körpers zu dir hingezogen, ich will bei dir sein, und ich weiß nicht, warum das so ist.« Er blieb stehen und zeigte anklagend auf sie. »Ich habe nicht darum gebeten. Aber ich habe etwas gespürt, als ich mit dir in diesem Hinterzimmer war, und seitdem begleitet mich das auf Schritt und Tritt. Ich will mit dir zusammen sein. Ich muss bei dir sein.« Seine Stimme klang wütend und hilflos zugleich.
»Und deshalb hast du mich mit auf diese Party genommen, um mir zu zeigen, wie wichtig du bist, wie sehr alle Welt dich verehrt, dass ich nur eines von unzähligen Mädchen bin, die dich und deinen Ruhm und dein tolles Auto begehren? Das hast du also alles getan, nur weil du mit mir ›zusammen sein‹ wolltest.« Maddy konnte nicht anders, sie schnaubte verächtlich.
Jacksons Gesicht verzerrte sich vor Fassungslosigkeit. »Maddy, ich hab dich dorthin mitgenommen, weil ich dir den Abend deines Lebens bescheren wollte. Ich wollte, dass du alles bekommst, wollte allen zeigen, was für ein besonderer Mensch du bist! Wenn ich gewusst hätte, dass du es so siehst, hätte ich dich niemals mitgenommen. All diese Dinge sind mir nämlich nicht wichtig. Ich wollte lediglich ein bisschen Zeit mit dir verbringen, dir das Gefühl geben, du bist etwas Besonderes, so wie ich mich gefühlt habe, als wir uns das erste Mal begegnet sind.«
»Weshalb bist du so grausam?«, fragte Maddy mit brüchiger Stimme. »Bitte lass mich in Frieden.« Sie drehte sich um und ging davon. In ihr stritten die verschiedensten Gefühle. Sie
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