Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
Vom Netzwerk:
wäre es auf der Jagd. Die Klinke der Tür begann sich zu senken.
    »Schau nicht zurück«, flüsterte Jackson, als sie sich nun auf die Tür am anderen Ende des Klassenzimmers zubewegten. Jackson zog die Tür hinter ihnen beiden zu, gerade als die andere Tür zum Flur aufschwang.
    Es wusste genau, wo sie sich befanden, dachte Maddy. Es kam immer näher.
    Jackson zerrte Maddy hinter einen langen Tresen. Sie lauschte ihren eigenen flachen, schnellen Atemzügen und versuchte sie zu kontrollieren. Im Biolabor standen vier lange Tresen, die sich über die gesamte Länge des Raumes zogen, mit engen Gängen dazwischen. Reagenzgläser, Messbecher und andere gläserne Behältnisse standen auf den Tischen und warteten darauf, unter der Woche wieder zum Einsatz zu kommen. Maddy spähte zur Tür auf der anderen Seite des Raums hinüber. Durch das kleine Fenster in der Tür konnte sie auf den Flur hinausspähen, der direkt durch den Seiteneingang der Schule auf die Straße führte.
    »Lass uns abhauen«, sagte Maddy. »Wenn wir ganz schnell rennen, schaffen wir es vielleicht.« Aber Jackson hielt eisern ihren Arm umklammert.
    »Nein. Das geht nicht.«
    »Warum nicht?«, flüsterte sie fast flehend zurück.
    »Weil es schon hier drinnen ist. Bei uns.«
    In diesem Moment hörte Maddy, wie die Tür zum Klassenzimmer mit einem Klicken ins Schloss fiel. Die Dunkelheit um sie herum fühlte sich mit einem Mal äußerst lebendig an. Dann vernahm sie ein schwaches Geräusch, wie Luft.
    Das Ding atmete.
    Erstickende Hitze durchdrang immer stärker die Finsternis, wie ein sich ausbreitendes Feuer, das keinerlei Licht abgibt. Der penetrante Geruch nach Erde, Verfall und etwas noch weit Schlimmerem waberte aus dem Dunkeln zu ihnen. Es roch nach Tod, dachte Maddy. Der Gestank des personifizierten Todes.
    Ein Schrei wollte sich ihrer Kehle entringen, deshalb schlug sie sich die Hand vor den Mund. Es kostete sie alle Kraft, ihn zu unterdrücken.
    Maddy lauschte, während das Ding sich weiter durch das Klassenzimmer bewegte.
    Schritt, klick, klick . Schritt, klick, klick .
    Jackson hielt einen Finger hoch. Maddy starrte verängstigt auf sein Zeichen und versuchte zu begreifen, was er meinte. Dann endlich kapierte sie: Eins. Es befand sich hinter dem ersten Tresen. Jackson ging in die Hocke und bedeutete ihr, es ihm gleichzutun. Maddy schüttelte den Kopf. Sie war vor Furcht wie erstarrt.
    Jackson deutete in Richtung Tür. Trotz ihrer Todesangst, die sie fast blind machte, erkannte sie, was er ihr sagen wollte: Sie hatten dieses Etwas in den Irrgarten des Labors gelockt, und nun würden sie hinaushuschen, während es nach ihnen suchte. Auf Händen und Knien krochen Maddy und Jackson los und lauschten zugleich den Schritten der Kreatur.
    Schritt, klick, klick . Schritt, klick, klick .
    Dann war nichts mehr zu hören.
    Stille senkte sich über den Raum. Jackson legte Maddy eine Hand auf den Unterarm und bedeutete ihr, absolut ruhig zu bleiben. Sie hielt den Atem an. Schließlich deutete Jackson nach oben.
    Es war direkt über ihnen, auf dem Tresen.
    Maddy spürte, wie der Schrei in ihrer Kehle erneut anschwoll. Sie presste die bebenden Lippen aufeinander, doch sie waren wie betäubt. Maddy spürte, dass sie die Kontrolle über ihren Körper verlor. Diesmal würde sie den Schrei nicht unterdrücken können. Maddys Mund öffnete sich.
    Da schloss Jacksons Hand sich wie eine Schraubzwinge um ihren Mund. Mit der anderen Hand umklammerte er ihre Hüfte und zog sie zu sich. Er hielt sie im Dunkeln fest, während der Schrei in ihrem Hals erstickte.
    Die Sekunden vergingen wie Stunden. Nach unerträglich langem Warten hörte Maddy, wie das Ding vom Tresen sprang und zwei Beine auf dem Boden landeten.
    Schritt, klick, klick . Schritt, klick, klick .
    Es setzte seine methodische Durchsuchung des Labors fort. Jackson ließ Maddy los und formte wieder ein einzelnes tonloses Wort.
    »Lauf!«
    Wieder auf Händen und Knien umrundeten die beiden den zweiten Tresen und begaben sich zum dritten. Sie waren der Tür bereits ganz nahe. Ein winziger Hoffnungsfunke flackerte in Maddy auf. Sie konnten es schaffen. Rasch huschte Maddy um die Ecke, wo sie jedoch plötzlich mit der Schulter gegen den Tresen stieß, dass er bebte.
    Drrrring.
    Es klang wie das Klingeln eines kleinen Glöckchens. Das Geräusch schien sich schwingend auszubreiten und verstummte dann. Trotz ihres Schocks erkannte Maddy das Geräusch sofort. Ein Reagenzglas war von der Ablage gerollt und kullerte

Weitere Kostenlose Bücher