Angel City Love (German Edition)
Glamour und ihrem Ruhm katapultiert werden und einen eigenen Schutzengel erhalten. Um in Notsituationen gerettet zu werden. Maddy verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar.
Gwen stibitzte sich ein paar Fritten von Jessicas Teller. »Es wird dir schon noch leidtun, wenn ich erst mal Jackson Godspeeds Schützling bin, mit den Engeln auf sämtlichen Partys abhänge und jeder mit mir befreundet sein will. Während ihr euch dann immer noch damit verrückt macht, dass ihr in der zweiten Stunde Algebra habt.« Gwen wandte sich an Maddy. »Du kommst zu mir und siehst dir die Approbation von Jackson mit uns an. Ich hab sogar einen kleinen roten Teppich vorbereitet. Wir verkleiden uns. Und anschließend gehen wir zu Ethans Party!«
Ethans Party. Bei all der Aufregung wegen des Vorfalls im Biolabor hatte Maddy die Party ja ganz vergessen!
»Gwen, ich schreibe am Montag drei Tests. Und zwei von denen, das weiß ich ganz sicher, blühen dir auch. Außerdem warten meine Bewerbungen fürs College auf mich. Klar, ich weiß, ich hab dir versprochen, dass ich es mir überlege, und das habe ich ja auch. Aber leider kann ich einfach nicht.« Damit klappte sie ihren Notizblock auf und addierte die Rechnung im Kopf.
»Komm schon, Maddy, alle gehen da hin«, meinte Samantha, als wäre das Grund genug.
»Maddy, wie lange sind wir jetzt schon befreundet?«, erkundigte sich Gwen.
»Ach komm, jetzt mach kein Drama draus!«, gab Maddy zurück.
»Wann willst du denn sonst Spaß haben, wenn nicht dieses Jahr? Kyle meinte, das Haus von Ethan ist einfach umwerfend, und was, wenn er echt einen Schutzengel hat, und der taucht dann als Ehrengast auf? Er hat gesagt, du musst unbedingt kommen – ich wette, das heißt, dass Ethan total auf dich steht. Wenn du mir auch sonst nie wieder einen Gefallen tust, dann tu mir bitte wenigstens diesen einen und komm mit!« Gwen faltete flehentlich die Hände vor der Brust.
Das ist einer dieser Momente im Leben , dachte Maddy, wo man sich zwischen dem, was richtig ist, und dem, was die beste Freundin sich wünscht, entscheiden muss .
»Okay, mach dich mal locker«, sagte sie schließlich, während sie die Rechnung auf den Tisch legte. »Ich muss nur zusehen, dass ich meine Schicht tauschen kann und Kevin nichts von der Sache mitkriegt.«
Erleichtert sprang Gwen auf und fiel Maddy über den Tisch hinweg um den Hals.
»Das wird ein super Wochenende, das beste aller Zei-ten!«, rief sie, wobei sie das letzte Wort vor lauter Begeisterung in die Länge zog.
Als die Mädchen bezahlt hatten und gegangen waren, kam Kevin mit einem Pfannenwender in der Hand hinter der Fritteuse hervor.
»Und, wollten deine Freundinnen denn gar kein Dessert mehr?«, wollte er wissen.
»Das nächste Mal«, meinte Maddy, die gerade Gwens Teller aufs Tablett stellte.
»Und was war das für ein Geschrei vorhin?«
»Ach, nur wegen so einem Engel, auf den Gwen steht.«
»Nein, ich meine davor«, drängte ihr Onkel sie. »Ihr Mädchen habt euch über irgendwas unterhalten, was in der Schule passiert ist?«
Maddy hielt mitten in der Bewegung inne und hoffte, ihr Gesichtsausdruck möge sie nicht verraten. »Ach, nur Mädchenkram«, sagte sie möglichst unschuldig, wobei sie Kevins Blick auswich. Sie stapelte Jessicas und Samanthas Teller aufeinander. Nach einem kurzen Augenblick wischte sich ihr Onkel die Hand an der Schürze ab.
»Ach so. Okay. Richte ihnen doch bitte aus, sie können gern jederzeit kommen und ihr Dessert haben«, sagte er, ehe er wieder in der Küche verschwand. Erst als er nicht mehr zu sehen war, fiel Maddy auf, dass sie die Luft angehalten hatte. Leise stieß sie die Luft aus.
Ihre Vorahnungen waren bislang das einzige Geheimnis, das sie vor ihrem Onkel hatte.
In den vergangenen Jahren waren die Bilder immer aus heiterem Himmel gekommen. Es handelte sich um schlimme Dinge, wie das, was sie heute »gesehen« hatte. Nur mit dem Unterschied, dass sie diesmal jemanden erkannt hatte. Das war bislang noch nie der Fall gewesen. Normalerweise ergaben die Bilder in ihrem Kopf nämlich keinen Sinn.
In den meisten Fällen fand sie eine einfache Erklärung für ihre Visionen. Das erste Mal war es an ihrem neunten Geburtstag geschehen, als Kevin und sie sich gerade im Freizeitpark aufhielten: Unvermittelt hatte sie Visionen von schrecklichen Unfällen in den Fahrgeschäften gehabt – blutige, verstörende Bilder. Sie war hysterisch geworden, und Kevin hatte sich solche Sorgen gemacht, dass er mit ihr in die medizinische
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