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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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betrifft, und manche munkeln sogar, dass er das System ›Schutz gegen Bezahlung‹ in Amerika verbieten will.«
    Das Blut schoss Jackson ins Gesicht. »Ich …« Jäh wurde er unterbrochen.
    »Das Interview ist zu Ende.« Darcy erhob sich von ihrem Platz, marschierte entschlossen auf Jackson zu und nahm ihm das drahtlose Mikro ab. »Wie Sie wissen, hat Jackson eine extrem anstrengende Woche vor sich. Ich danke Ihnen für Ihr Kommen.« Sie durchbohrte den Journalisten mit ihrem Blick. Dieser legte mit einem schwachen Grinsen bedächtig seinen Stift und seinen Block ab.
    »Jackson, im Ernst, du hättest diesen Wichser mir überlassen sollen. Dafür werde ich schließlich bezahlt, oder nicht?«, sagte Darcy, nachdem sie den Raum verlassen hatten. Sie begleitete Jackson in die Lobby, wo man seinen Wagen bereits vor der Tür vorgefahren hatte.
    Jackson nickte lediglich schweigend, da er die Frage des Mannes längst vergessen hatte. Auch den Pulk von Paparazzi, die angerannt kamen, um ein Foto von ihm zu schießen, nahm er kaum wahr. Seine Gedanken waren längst wieder in dem Klassenzimmer und er hörte im Geiste die Stimme eines Mädchens.
    Als er nun zu Hause schnell sein Abendbrot aß, ohne auf den Fernseher zu achten, war Jackson ungewöhnlich schweigsam. Er hatte sogar einen Termin, den die Anwärter eigentlich gemeinsam gehabt hatten, ausfallen lassen. Mark war offensichtlich immer noch im Büro und arbeitete etwas länger, daher war er mit seiner Mutter und Chloe allein. Die meiste Zeit sprach seine kleine Schwester, was Jackson im Grunde ganz recht war. Er hatte keine Lust, weitere Fragen zu beantworten.
    Jackson war irgendwie unruhig, wenn er auch nicht wusste weshalb. Daher erklärte er seiner Mutter, er wolle sich mit Mitch treffen, und war dann durch das nächtliche Angel City gefahren. Mark war noch immer nicht zu Hause gewesen, als Jackson aufgebrochen war.
    Jetzt, vielleicht dreißig Minuten später, vielleicht auch eine oder zwei Stunden, saß er einfach so im Auto. Er war zum Pier gefahren, um seinen Kopf freizubekommen. Doch seine Gedanken kehrten immer wieder zu dem Mädchen zurück. Maddy. Warum nur hatte sie seine Entschuldigung nicht angenommen? Warum war sie so stur? Er wollte alles wieder ins Lot rücken und es dann gut sein lassen. Nach vorne schauen.
    Doch wenn er ehrlich war, konnte er nicht leugnen, dass noch mehr dahintersteckte. Es lag an ihren Augen und an ihrer natürlichen Schönheit, eine Schönheit, derer sie sich offensichtlich nicht bewusst war – das genaue Gegenteil von Vivian. Er dachte darüber nach, was er in der vorangegangenen Nacht gefühlt hatte, als sie sich berührten. Obwohl sie nur ein Mensch war.
    Er versuchte, die Gedanken an sie zu verdrängen, doch sie wollten und wollten nicht weichen. Wenn er an sie dachte, erschien ihm alles andere sofort nichtig und klein.
    Schließlich traf Jackson eine Entscheidung. Er drehte den Schlüssel und sofort erwachte der Ferrari zum Leben. Jackson machte eine schnelle Kehrtwende. Dabei tauchten die Scheinwerfer einen kurzen Moment die verschlafenen weißen Villen in grelles Licht, während um sie herum finsterste Nacht herrschte. Als Jackson wieder auf dem Sunset Boulevard war, steuerte er seinen Wagen nach rechts und fuhr in Richtung Zentrum zurück.

12

    Ein Stück die Straße hinunter konnte Sylvester eine Reihe Reporter erkennen, die vom Bürgersteig bis auf die Straße hinausstanden, der ganze Pulk erhellt vom Licht der Kamerateams. Auf der anderen Straßenseite hielten einige Polizeibeamte eine Gruppe Touristen in Schach, die das Ganze beobachteten, auf Video aufzeichneten oder aufgeregt kommentierten. Über den Köpfen der Leute kreisten die Helikopter der diversen Nachrichtensender, in der Hoffnung, den besten Blick auf die Szene zu bekommen.
    Der Detective kam in seinem Zivilfahrzeug angefahren und betrachtete die Vorgänge durch die Windschutzscheibe. Nachdem er tief Luft geholt hatte, nahm er seine Brille ab und rieb sich über das Gesicht. Er wünschte, er müsste nicht mit der Presse reden und er fände sich nicht schon die zweite Nacht in Folge hier auf dem Angel Boulevard. Aber am allermeisten wünschte er sich, er möge unter dem weißen Laken nicht das vorfinden, was er zu finden befürchtete.
    Blinkende rote und blaue Lichtreflexe trafen auf die ruhigen Palmen, die geschlossenen Souvenirshops, die glänzenden Sterne der Engel am Boden. Die Scheinwerfer der Einsatzfahrzeuge tauchten die berühmte Straße in ein

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