Angel City Love (German Edition)
meine Pressesprecherin hat sich schon darum gekümmert.« Jackson lächelte. »Du wirst sie heute Abend kennenlernen.«
Maddys Herz fing an zu hämmern. »Wo wir schon bei heute Abend wären … wohin gehen wir eigentlich?«
»Ach, nur zu so einer Veranstaltung.«
Eine Veranstaltung? Maddy spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach.
»Und was für eine Veranstaltung ist das genau?«, erkundigte sie sich vorsichtig.
»So was wie eine Party, aber die ist auch Teil meiner Approbation.«
Party. Das wurde ja immer schlimmer! Dieses Wort implizierte nämlich unweigerlich noch etwas anderes: Tanzen . Und die Approbation? Maddy fragte sich, was wohl passieren würde, wenn sie plötzlich die Autotür aufriss und sich auf die Straße warf. Würde Jackson einfach weiterfahren und sie davonkommen lassen? Vermutlich nicht.
Wie Hammerschläge hallten die Fragen in ihrem Kopf. Wer würde da sein? Gab es dort auch Menschen wie sie? Und warum nahm Jackson ausgerechnet sie mit?
»Das ist doch in Ordnung für dich, oder?«, fragte Jackson und riss Maddy damit aus ihren panischen Gedanken.
»Wie bitte?«
»Ist das in Ordnung für dich? Dass wir zu dieser Veranstaltung gehen?«
Maddy biss sich auf die Zunge. »M-hm«, flunkerte sie und blickte aus dem Fenster. Am violetten Abendhimmel funkelten bereits die ersten Sterne. Jackson schaltete einen Gang herunter und wendete den Wagen, sodass sie jetzt den La Cienega Boulevard entlangfuhren. Maddy konnte die neusten köstlichen Kreationen der Restaurants und Cafés riechen, in denen essen zu gehen sie sich nie hätte leisten können. Irgendwo unter ihnen sah sie, wie Suchscheinwerfer die milde Nachtluft durchschnitten. Wenn sie das hier durchziehen wollte, dann musste sie sich echt anstrengen, so wenig Ahnung wie sie von den Engeln hatte. Sie brauchte mehr Informationen.
»Und … die Party findet also anlässlich deiner Approbation statt?«, fragte sie schüchtern.
»M-hm«, bestätigte Jackson nickend. »Für mich und die anderen Kandidaten.«
Maddy zögerte, weil sie nicht wie eine vollkommene Idiotin klingen wollte. »Das heißt also, du wirst zu einem …« Maddy hielt inne. Sie wünschte sich jetzt, sie hätte Gwen öfter zugehört.
»… Schutzengel«, vollendete Jackson den Satz für sie. Aus dem Augenwinkel warf er ihr einen ungläubigen Blick zu. »Du machst dir echt nichts aus Engeln, oder?«
»Nicht wirklich«, gab Maddy zu. Vor ihm war ihr das ein bisschen peinlich.
»Warum nicht?«, erkundigte sich Jackson, der aufrichtig neugierig war.
»Ich schätze, ich komm da einfach nicht mit.«
Jackson wirkte amüsiert. »Na, da kann ich dir helfen. Es ist alles ganz einfach. Ich erhalte meine Zulassung als Schutzengel und dann teilen die Erzengel mir meine Schützlinge zu.«
Maddy dachte über seine Worte nach, dann sah sie wieder zu Jackson. »Und warum darfst du die nicht selbst auswählen?«
Jackson runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
»Warum darfst du nicht selbst entscheiden, wen du beschützen willst?«
Jackson zögerte einen Augenblick. Dieser Gedanke war ihm noch nie gekommen.
»Ich meine, warum sagst du nicht einfach: ›Hey, ich finde …‹« Sie warf einen Blick aus dem Fenster und entdeckte ein Schild, auf dem Carlos’ Reinigung stand. »› Carlos … ist ein ziemlich cooler Typ, den beschütze ich jetzt mal.‹«
Jackson lachte. »Carlos?«
»Ist doch egal. Ich will damit nur sagen, warum liegt die Entscheidung nicht bei dir?«
Wieder legte Jackson die Stirn in Falten. »So funktioniert das nun mal nicht, Maddy. Es ist nicht so leicht. Wir können nicht alle retten.«
Maddy wollte etwas erwidern, überlegte es sich dann aber anders. Sie lehnte sich zurück und schlug ihre Beine übereinander. In ihren Augen war das alles sogar sehr einfach.
»Waren die Engel immer schon so … wichtig?«
Jackson warf ihr einen ernsten Blick zu, so als würde er ihr diese Frage wirklich gerne beantworten. »Was meinst du damit? Ob sie schon immer berühmt waren?«
»Ja, die ganze Aufmerksamkeit und so.« Die Neonreklamen von West Angel City bildeten bunte Spiralen vor dem Fenster, als Jackson den Ferrari herunterbremste.
»Na ja, anfangs las man über unsere Rettungsaktionen lediglich in den Zeitungen, so was wie: ›Extrablatt! Extrablatt! Heute Nachmittag hat ein Engel Carnegie gerettet!‹ Eine Zeitung mit einer Sondermeldung über einen Schutzengel hat sich immer im Nullkommanichts ausverkauft. Dann kamen die ersten Stummfilme. Meine Tante Clara
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