Angel City Love (German Edition)

sich einer riesigen weißen Wand, auf der wiederholt das Logo von Angels Weekly zu sehen war. Ein Trupp Fotografen und Fernsehkameras stand direkt davor bereit. Jackson drehte sich um und griff nach Maddys Hand.
    »Komm mit!«, sagte er.
    »Jackson, nein …«, protestierte Maddy, aber er zog sie mühelos mit sich vor die Wand.
    Ein grelles Blitzlichtgewitter war die Folge.
    Dann waren wieder Rufe zu hören: Beide zusammen! Einzeln! Wieder zusammen! Die Reporter wollten wissen, wen Maddy trug. Für sie ergab diese Frage keinerlei Sinn, daher antwortete sie auch gar nicht. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, in ihren hohen Absätzen aufrecht zu stehen. Nach dem Fotoshooting führte Darcy sie rasch weiter, vorbei an einer Schlange wartender Journalisten.
    »Keine Presse. Die überspringen wir erst mal«, sagte sie und ignorierte die Reporter, die ihr böse Blicke zuwarfen. Maddy fragte sich, ob diese spontane Planänderung wohl etwas mit ihr zu tun hatte. Irgendwie hatte sie das ungute Gefühl, dass dem so war. »Ich kümmere mich dann einfach morgen darum«, murmelte Darcy. »Wir erzählen denen, dass …«
    »Jackson!« Eine Stimme durchschnitt den Tumult hinter ihnen. Selbst Maddy erkannte sie auf Anhieb. Die drei drehten sich um.
    Es war Tara Reeves von A! Sie trug ein zauberhaftes Kleid, das seitlich bis obenhin geschlitzt war, sodass man ihr gebräuntes Bein und die Pumps von Jimmy Choo sehen konnte. Sie presste die Handflächen aufeinander, als würde sie beten, und warf Jackson einen flehentlichen Blick zu.
    »Wir reden heute nicht mit der Presse, Jackson«, ermahnte Darcy ihn streng.
    Genau, Jackson, stimmte Maddy ihr innerlich zu. Wir müssen das nicht tun .
    »Ach, komm schon, Tara ist doch echt nett«, sagte er und zerrte Maddy zu der wartenden Kameracrew hinüber. Darcy drückte sich den Handballen gegen die Stirn und verzog das Gesicht zu einem lautlosen Schrei.
    »Das ist der Treffpunkt für die jungen Leute von Angel City heute Abend«, verkündete Tara gerade in ihrer üblichen übersprudelnden Art, »hier auf der Party von Angels Weekly anlässlich der bevorstehenden Approbationen, die zu Ehren der diesjährigen Anwärter veranstaltet wird – und ganz besonders für Jackson Godspeed!« Sie wandte sich Jackson und Maddy zu. »Und hier haben wir auch den Star des Abends höchstpersönlich! Hallo, Jackson!«
    »Hi, Tara, ich bin wirklich glücklich, hier zu sein«, erklärte Jackson, und er klang unglaublich entspannt dabei.
    »Ist das heute ein Abend, an dem Sie sich mal so richtig entspannen und Party machen können?«
    »Ja, so ist es. Es ist mir wirklich eine Ehre, zu sehen, dass alle gekommen sind, um mit mir zu feiern.«
    Maddy fragte sich, ob sie wohl als Darcys Assistentin durchging oder irgendeine andere Art von Hilfskraft, die nichts sagen würde und von der das auch gar nicht erwartet wurde. Sie hätte kein Problem damit gehabt, einfach schweigend neben Jackson zu stehen wie ein Möbelstück, bis das Interview vorbei war. Dann wandte sich Tara jedoch ohne Vorwarnung ihr zu.
    »Und wer ist Ihre umwerfende Begleitung heute Abend, Jackson?« Niemand hatte Maddy je zuvor als umwerfend bezeichnet. Der Kameramann richtete die Kamera jetzt auf sie und stellte die Linse scharf. Maddy wäre am liebsten im Boden versunken.
    »Das ist Maddy«, erklärte Jackson lächelnd.
    »Nun, Maddy, wie geht es Ihnen?« Tara strahlte sie an.
    »Mir geht’s … prima«, lautete ihre lahme Antwort. Sie brachte die Worte nur mit Mühe heraus und ihre Stimme klang fremd und irgendwie heiser.
    »Und wen tragen Sie da heute Abend? Dieses Vintage-Kleid ist ja so unglaublich süß.« Maddy blinzelte. Da war sie wieder, diese Frage. Absurd. Sie trug eben Klamotten , oder nicht? Und ganz gewiss keine bestimmte Person .
    »A …also«, stammelte sie, »das Kleid stammt von meiner Mutter.«
    »Oh«, zwitscherte Tara und hob die bleistiftdünnen Augenbrauen. »Ach, wie niedlich ist das denn?« Darcy bedeutete Tara mit einer kreisenden Fingerbewegung, dass sie allmählich zum Schluss kommen sollte. Tara setzte ein breites Strahlen auf, das ihre perlweißen gebleichten Zähne zur Schau stellte. »Nun, da hört ihr es, Ladys: Jackson Godspeed, der begehrteste junge Engel der Welt, macht wirklich das Beste aus seiner Zeit, ehe er dieses Wochenende zum Schutzengel ernannt wird!« Tara bedankte sich bei Jackson und Maddy spürte eine Hand auf ihrem Rücken. Rasch führte Darcy sie vom roten Teppich weg.
    Als sie durch die Tür