Angel City Love (German Edition)
Schaden das anrichten würde? Was wäre mit dem Vertrauen, das man in die Engel setzt? Was würde aus dem Glauben werden, den die Leute an das System haben?«
Er ging jetzt auf Jackson zu, der immer noch bewegungslos auf dem Bett saß. Jackson dachte darüber nach, wie er sich fühlen würde, wenn Maddy in Gefahr geriet. Aber wenn er ehrlich war, wusste er, dass Marks Worte der Wahrheit entsprachen.
»Verstehst du denn nicht? Etwas wie das, was du heute Abend getan hast, könnte alles ruinieren. Alles, wofür die Erzengel sich aufgearbeitet haben, wofür auch dein Vater alles gegeben hat«, er war nun nur noch wenige Zentimeter von Jackson entfernt und ragte über ihm auf, »wofür er gekämpft hat und wofür er gestorben ist. Muss ich dich erst daran erinnern, warum er gegen die Rebellen in den Krieg gezogen ist? Er hat seine Unsterblichkeit geopfert, nur damit das gute Werk der Erzengel, das gute Werk der Engel auf Erden fortgesetzt werden konnte.«
Wortlos nickte Jackson.
»Es gab einen weiteren Vorfall auf dem Walk of Angels, Jackson«, erklärte Mark nun unvermittelt, wobei er seinen Stiefsohn mit zusammengekniffenen Augen ansah.
»Wer ist es?«
»Ryan Templeton. Ich wollte, dass du es von mir erfährst. Er wurde ermordet. Wenn die Presse davon Wind bekommt, werden sie die Sache mit dem Verschwinden der Engel bis zum Gehtnichtmehr aufbauschen. Außerdem geht das bescheuerte Gerücht, dass die Engel in der Reihenfolge ihrer Sterne getötet werden. Wir aber sind überzeugt, dass es sich um einen reinen Zufall handelt. Dein Stern wäre allerdings als Nächstes dran.«
»Wie bitte?« Ein Ruck durchfuhr Jackson. Er spürte etwas, womit er normalerweise nicht sonderlich vertraut war: Furcht.
»Wenn das an die Öffentlichkeit dringt … wenn aller Augen auf dich gerichtet sind, dann ist es wichtiger denn je, dass wir zusammenhalten. Seit Jahren schon lauern all diese eifersüchtigen Anti-Engels-Gruppierungen auf eine derartige Gelegenheit. Wenn Ted Linden auch noch die Wahl gewinnt, dann wird alles nur noch schlimmer. Du bist – ich meine: es ist – viel zu wichtig, um sich jetzt von der Angst beherrschen zu lassen. Wir werden deinen Stern auf diesem Gehsteig einweihen, ganz gleich, wer oder was da draußen versucht, die Engel einzuschüchtern.«
»Aber nur ein Engel kann einen anderen Engel töten.« Jacksons Gedanken schweiften unvermittelt zu dem zurück, was Sierra an diesem Abend auf der Party zu ihm gesagt hatte: kann es gar nicht erwarten, dass du deinen Stern bekommst . War die Eifersucht von Sierra und Steven derart groß, dass es sie zu … einer solchen Tat verleiten würde? Der Ausdruck in ihren Augen war dunkel und ungerührt gewesen. Aber waren sie zu einem Mord fähig?
»Jackson, es ist alles noch weit komplizierter, als du es dir überhaupt vorstellen kannst.« Mark sah seinen Stiefsohn abschätzend an. »Ich weiß, dass das alles nicht fair scheint, aber es gehört nun mal zu dem Opfer, das man uns abverlangt.«
Langsam ließ der Erzengel sich wieder neben Jackson aufs Bett sinken und stieß die Luft aus.
»In dieser Woche erhältst du deine Approbation. Ich möchte, dass du über deine Pflichten als Schutzengel nachdenkst. Denk an das Leben der Schützlinge, das in deinen Händen liegen wird. Es wird in deiner Verantwortung liegen, dass sie jeden Abend sicher zu ihrer Familie nach Hause gelangen. Damit ihre Kinder nicht ohne Eltern aufwachsen müssen. Damit den Eltern nicht das Kind genommen wird. Damit Geschwister nicht getrennt werden.«
Mark legte Jackson die Hand auf die Schulter. »Es geht hier nicht länger um dich, Jackson. Es geht um die Schützlinge, denen wir dienen. Es geht um die Verantwortung, der wir als Engel und Schutzengel allesamt verpflichtet sind, und ich werde nicht zulassen, dass du deine Pflichten auf die leichte Schulter nimmst, Jackson.«
Wütend sprang Jackson auf.
»Du musst mir keinen Vortrag über meine Pflichten halten, Mark.«
Binnen Sekunden hatte Mark sich ebenfalls vom Bett erhoben und schubste seinen Stiefsohn rückwärts durch das Zimmer.
»Ach wirklich? Kannst du mir dann bitte verraten, warum ich mir Bilder von meinem Stiefsohn ansehen muss, auf denen er mit einem billigen Mädchen rummacht? Mit einem Menschen mädchen?«
Jackson stützte sich an der Wand ab.
Marks wütende Stimme hallte durch das Zimmer.
»Was hast du dir nur dabei gedacht, Jackson? Was hast du dir nur gedacht ? Denkst du, das alles war ein Zufall, Jackson, die
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