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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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während Lili sich umzieht, und als sie aus der Wohnung kommt, verfliegen sämtliche vernünftigen Gedanken. Sie hat die grauen Sweatklamotten durch eine Jeans und ein weites schwarzes Oberteil ersetzt. Die Haare hat sie sich zu einem lockeren Knoten geschlungen, und sie ist schön. «Wow!»
    Gütiger Himmel, warum kann ich nicht die Klappe halten?
    Aber sie riskiert ein Lächeln und wird rot. Vielleicht habe ich es doch nicht ganz vermasselt. Ich kann den Blick kaum von ihr wenden, als wir zu ihrem Pick-up gehen.
    Wir fahren Taylor abholen, und als wir bei ihr in die Einfahrt biegen, ist es ziemlich seltsam, so zu tun, als sei ich hier noch nie gewesen, obwohl ich doch so viel Zeit auf der Veranda vor dem Haus verbracht habe, wenn Frannie hier war. Taylor tänzelt aus dem Haus und öffnet die Beifahrertür. Als sie mich entdeckt, macht sie große Augen, bevor sie ein anzügliches Lächeln aufsetzt.
    «Oh, Lili … Braves Mädchen!»
    «Ich bin Matt», sage ich und reiche ihr die Hand.
    Sie ergreift sie und zieht sich daran in den Pick-up. Ich rutsche in die Mitte der Sitzbank, und sie nimmt neben mir Platz. Unsere Beine berühren sich. «Taylor», sagt sie und verschlingt mich mit Blicken.
    Lili beugt sich vor und sieht Taylor an. «Ich hoffe, es ist okay.»
    «Jungs sind immer okay, Lili. Besonders so süße Exemplare wie der hier», sagt sie, drückt die Schulter an mich und grinst.
    Wir fahren an den nördlichen Stadtrand von Boston, in ein Viertel mit heruntergekommenen Sandsteinhäusern. Hier und da stehen Leute auf dem Bürgersteig – Teenager, Obdachlose. Alles wirkt grau: die Häuser, die Autos, die Menschen. Die gesamte Gegend verströmt Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
    «Hier.» Taylor zeigt auf eine freie Parklücke zwischen einem Meer aus Harleys und einem schwarzen Leichenwagen.
    Lili fährt hinein. Taylor schaltet ihr Navigationsgerät aus und steckt es in die Handtasche. «Woher weißt du von der Party?», fragt Lili, ein wenig unsicher angesichts des Leichenwagens.
    Taylors Augen funkeln. «Von einem total heißen Typen. Er ist Bassist in einer Band.»
    Lili wirkt noch nicht recht überzeugt, aber sie öffnet die Tür und steigt langsam aus. Ich folge ihr und gehe mit ihr um den Wagen herum zu Taylor auf den Gehweg.
    Wir halten auf ein Eckhaus zu, aus dem eine Coverversion von Purple Haze von Jimi Hendrix dröhnt. Einige Teenager, die an der Ecke stehen, fangen an zu pfeifen. Taylor sieht definitiv gut aus und erregt Aufmerksamkeit in ihrem schwarzen Minirock.
    Die Tür steht offen. Im kurzen dunklen Flur weht uns der süße Geruch von Marihuana entgegen. Wir folgen der Musik und dem Qualm in einen finsteren Raum, in dem eine Menschenmenge wogt. Hier mischt sich der Qualm mit Schweiß- und Moschusgeruch, was in meinem Hirn Bilder von der Befriedigung grundlegender Bedürfnisse erzeugt. Ich merke, wie sich auch bei mir etwas rührt, und atme tief durch.
    Lili wirkt wie hypnotisiert. Ein fasziniertes Lächeln spielt um ihre Lippen, als sie den Blick über die in Leder gekleidete Meute schweifen lässt.
    Taylor fällt die Klappe runter, ihr Blick ist fest auf die Band gerichtet, die sich in einer Ecke auf einer niedrigen Bühne aufgebaut hat. Zielstrebig schiebt sie sich durch die zuckenden Leiber.
    Mein sechster Sinn schrillt. Hier sind Dämonen. Viele. Aber sie haben sich unter die Menschen gemischt, sodass ich Probleme habe, einzelne auszumachen.
    Lili zupft an meinem T-Shirt und deutet auf ein Bierfass. Sie bewegt sich in die Richtung, und ich folge ihr. Sie nimmt zwei rote Plastikbecher vom Stapel und reicht mir einen, und ich zapfe uns zwei Bier.
    Jemand stößt mich von hinten an, und mein Bier schwappt über. Ich drehe mich langsam um. Ein großer, dünner Typ, knapp über zwanzig, starrt mich an. Seine pechschwarzen Augen sagen mir wortlos, dass er genau weiß, was ich bin.
    Und ich weiß auch, was er ist.
    «Wer hat dich denn eingeladen?»
    Bevor ich antworten kann, erfasst sein Blick Lili. «Warst du das, Lady?» Er nimmt ihre Hand und hebt sie zum Handkuss an die Lippen. Ein schiefes Grinsen überzieht sein finsteres Gesicht. «Denn dann werde ich über die Taktlosigkeit hinwegsehen.»
    «Ja.» Bei der lauten Musik kann ich Lilis Antwort kaum hören.
    «Ich bin Chax. Es ist mir eine große Freude, dich kennenzulernen.»
    «Lili.»
    Ich löse Lilis Hand aus seiner. «Und ich bin Matt.» Mich überkommt das überwältigende Bedürfnis, sie hier herauszuschaffen. «Wir wollten gerade

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