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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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nicht hin. «Ich will ihn jetzt nicht hierhaben.» Ich streiche über Lucs T-Shirt und versuche, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Matt nicht hier ist.
    Luc hebt meine Hände an sein Gesicht, fährt mit den Lippen darüber und sieht mir fest in die Augen. «Ruf ihn!»
    «Nein», versetze ich und reiße mich los. «Ruf du ihn doch!»
    «Wenn ich ihn rufe, kommt er extra nicht. Oder er ist vielleicht abgelenkt. Nur wenn du ihn rufst, hat er keine andere Wahl.»
    Ich verschränke die Arme vor dem Körper. «Na schön.»
Matt
    Wenn ich hier so bei Lili sitze, kann ich leicht vergessen, wo wir sind – in einem Raum voller Dämonen. Die dröhnenden Rhythmen der Band durchdringen mich bis ins Mark.
    Ich schaue rüber zu Taylor. Obwohl die Band spielt, hat der Bassist sie an sich gezogen. Die beiden tanzen eng umschlungen und küssen sich. Ich weiß, dass ich sie da wegholen sollte, aber Lili sitzt so dicht neben mir auf der Couch, dass mir ganz warm wird von ihrer Hitze … Ich gehe nirgendwo hin. Ihre Hand in meiner fühlt sich toll an. Elektrisierend.
    Ich lege ihr den Arm um die Schulter und ziehe sie an mich. Selbst im Halbdunkel ist ihr Blick nicht misszuverstehen. Ich wickle mir eine Haarsträhne von ihr um die Finger, und ihre Hand wandert auf meinen Oberschenkel, und was ich empfinde, ist mir vollkommen fremd. Es macht sich in mir breit, sodass ich nur noch an Lili denken kann. Alles andere fällt von mir ab, als ich mich zu ihr hinunterbeuge und sie küsse.
    Und da spüre ich es.
    Frannie.
    Verdammt!
    Ich springe auf. «Ich muss gehen, Lili. Tut mir leid.»
    «Was?»
    Ich ziehe sie an der Hand hoch. «Ich muss gehen. Sofort. Und du auch. Du kannst nicht hierbleiben.»
    «Okay. Ich gehe Taylor suchen.»
    «Sie ist da drüben.» Ich zeige auf die Bühne und bewege mich schon rückwärts zur Tür. Meine menschliche Gestalt löst sich bereits auf. «Schnapp sie dir und schaff sie hier raus!»
    «Wartest du nicht auf uns?»
    «Ich kann nicht. Tut mir leid.» Ich haste durch den Flur zur Tür. «Hol Taylor und verschwindet von hier! Sofort.»
    «Wie kommst du nach Hause?»
    «Mach dir um mich keine Sorgen! Hol nur Taylor, und dann seht zu, dass ihr verschwindet.» Ich fange noch ihren schockierten Blick auf, dann drehe mich um und stürme nach draußen, bevor ich gezwungen bin, mich vor aller Augen wegzutransferieren. Darin besteht das Risiko, wenn man als Schutzengel sichtbar ist. Wenn mein Schützling mich ruft, muss ich sofort los und ihn suchen, egal, womit ich gerade beschäftigt bin.
    Draußen fluche ich leise und transferiere mich in Frannies Zimmer. Als ich aufschaue, sitzt Frannie auf dem Bett, und Luc steht neben der Tür. Sie blicken mich finster an.
    «Das ist ja wohl ein Witz, oder?» Die Ruhe in Lucs Stimme ist trügerisch, denn seine Hände sind zu Fäusten geballt.
    Mein Blick wandert zu Frannie, und ich trete näher. «Geht es dir gut? Ist was passiert?»
    Sie schaut mich nur fragend an.
    «Wo zum Teufel warst du?», knurrt Luc.
    «Ich war … Ich habe nichts gespürt.» Ich senke den Blick und verziehe unwillkürlich das Gesicht.
    «Mir ist egal, ob du was ‹gespürt› hast oder nicht.» Lucs Tonfall ist beißend. Er kneift die Augen zusammen. «Frannie hatte Probleme, und du warst weit und breit nirgends zu entdecken.»
    Ich schließe die Augen. Ein kaltes Grauen durchfährt mich. «Was ist passiert?»
    «Rhenanian war hier», sagt Frannie.
    Erleichtert sehe ich sie an. «Was ist denn daran neu? Ich dachte, er beschattet Luc.»
    « Er war hier, ich nicht», versetzt Luc, und ich spüre seinen glühenden Blick.
    Seine Worte sind wie ein Hieb in die Magengrube. So war das nicht mit Rhenanian verabredet.
    Ich habe Mühe, meine Stimme ruhig zu halten. Ich sehe Frannie unverwandt an. «Er wollte zu dir?»
    «Gewissermaßen. Er hat mich gefragt, wie Luc verwandelt wurde.»
    Luc sieht ebenfalls Frannie an. «Mehr nicht? Er war nicht hinter dir her?»
    «Nein. Er hat mich nur gefragt, wie du zum Menschen geworden bist. Er dachte, du hättest es für mich getan, und er wollte wissen, wie.»
    Luc dreht sich um und lässt sich auf Frannies Schreibtischstuhl plumpsen, stützt die Ellbogen auf die Knie und legt den Kopf in die Hände.
    Ich gehe zum Fenster und blicke hinaus. Rhenanian steht auf dem Gehweg, neben der Hecke der Nachbarn, und lässt das das Haus nicht aus den Augen. Er bemerkt mich und grüßt in meine Richtung. Ich starre ihn böse an und schicke eine

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