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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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Cobra in der Garage.
    Großvater geht zu dem Wagen. «Ich habe schon alles vorbereitet. Du bedienst die Winde.» Er zeigt auf den Schalthebel.
    «Luc wird jeden Augenblick hier sein», sage ich und sehe mir die Ketten an, die am Motorblock befestigt sind. «Wir sollten auf ihn warten.»
    Er sieht mich finster an. «Ich mache das schon mein ganzes Leben lang. Dafür brauche ich keinen Jungen.»
    «Ich liebe dich, Großvater, aber du bist nicht mehr der Jüngste. Überlass das uns!»
    «Es ist eine Winde, Frannie, hydraulisch. Da passiert nichts.»
    Im selben Moment rollt Lucs Shelby in die Einfahrt. Luc steigt aus, kommt zur offenen Garagentür herein und schaut vom einen zum anderen. «Also …»
    «Sag Großvater, er soll das uns überlassen.»
    Luc lacht laut und richtet den Blick auf Großvater. «Glaubt sie wirklich, Sie würden auf mich besser hören als auf sie? Keine Ahnung, wie sie auf so eine lächerliche Idee kommt.»
    Großvater strahlt. «Du packst den Motor, und ich bediene die Winde.»
    Luc hebt entschuldigend eine Augenbraue und schiebt mich behutsam beiseite. «Fertig», sagt er.
    Großvater setzt die Winde in Gang, während Luc den Motorblock und das Getriebe aus dem Motorraum herausdirigiert.
    Ich rücke den Motorständer zurecht, aber Großvater schiebt mich aus dem Weg. «Luc, weißt du, wie man die Winde bedient?»
    «Ja, Sir.»
    Großvater schenkt ihm ein schiefes Lächeln. «Nenn mich Ed.»
    Luc lächelt zurück. «In Ordnung, Ed.» Er tritt an die Winde und setzt die schwere Last ab. Als sich der Motor in der richtigen Position auf dem Motorständer befindet, schraubt Großvater ihn fest.
    Luc sieht mich an, eindeutig stolz, dass er Großvaters Vertrauen gewonnen hat.
    Ich könnte schreien. Sie lassen mich nicht nur außen vor, ja, sie verbünden sich regelrecht gegen mich. Ich weiß, dass ich mich darüber freuen sollte, aber es stinkt mir gewaltig.
    «Sieht so aus, als bräuchtet ihr mich nicht.» Ich drehe mich auf dem Absatz um, gehe ins Haus und knalle die Tür hinter mir zu. Drinnen lasse ich mich auf die Couch plumpsen. Ich finde es furchtbar, dass Großvater nicht kapiert, dass er sich irgendwann mal verletzen wird, wenn er sich so verausgabt. Und ich finde es furchtbar, dass Luc da mitspielt.
    Ich höre, dass die Haustür geöffnet wird, und eine Sekunde später setzt Luc sich neben mich. Er will mir den Arm um die Schulter legen, doch ich rücke von ihm ab.
    «Wage es ja nicht!»
    Er zieht die Hand zurück, beugt sich vor und stützt die Ellbogen auf die Knie. «Ich musste mich entscheiden, wen von euch beiden ich verärgere, und ich war mir ziemlich sicher, dass du mir erlauben wirst, es wiedergutzumachen. Habe ich mich getäuscht?»
    «Ja.» Ich verschränke die Arme.
    «Frannie …» Er will meine Hand nehmen, aber ich reiße sie fort.
    «Er bringt sich da draußen noch um, und du hilfst ihm dabei!»
    «Er hat doch nur die Winde bedient. Ich lasse nicht zu, dass er sich was tut.»
    Im selben Augenblick ertönen ein Krachen und ein Aufschrei. Wir zucken zusammen und stürmen in die Garage. Großvater liegt auf dem Betonboden, ein Bein unter dem Getriebe eingeklemmt. Er sieht auf. «Der verdammte Bolzen ist gebrochen.»
    Ich knie mich neben ihn. «Oh mein Gott, Großvater! Geht’s dir gut?»
    «Ja. Ich stecke nur fest. Könnt ihr das Ding da von mir runterhieven?»
    Luc und ich heben das Getriebe hoch, und Großvater zieht sein Bein darunter hervor.
    Ich überlasse Luc das Getriebe und kümmere mich um Großvater. «Deine Hose ist voll Blut. Du bist verletzt.»
    «Das ist nichts.» Er will aufstehen.
    Ich schiebe sein Hosenbein hoch. Auf dem Schienbein klafft eine große Wunde.
    «Bleib sitzen», sage ich und beschwöre Luc: «Sieh zu, dass er sich nicht vom Fleck rührt.»
    Im Haus krame ich in den Schubladen im Bad, bis ich alles Nötige zusammen habe. Bei meiner Rückkehr bemerke ich, dass Luc meiner Bitte – ausnahmsweise – entsprochen hat. Er hat Großvater die Hand auf die Schulter gelegt, sodass der nicht aufstehen kann.
    «Halt still, Großvater!» Ich deponiere das Verbandszeug auf der saubersten Stelle des Fußbodens. «Das tut jetzt weh.» Ich wische den Schnitt mit einem sauberen Waschlappen aus und drücke Jodsalbe hinein, bevor ich ihn mit Mull und Pflaster verbinde.
    Dann helfen wir Großvater auf. «Ich hab dir doch gesagt, du bringst dich noch um», sage ich.
    «Der Bolzen ist gebrochen, Frannie. Das hat nichts mit meinem Alter zu tun.»
    Wir helfen ihm ins

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