ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
Zwischenstatus zwischen Mensch und Bestie. Getrieben und beherrscht von ihrer Lust. Die tiefe Dunkelheit, die aus seinen Poren sickerte, die seine Magie war, hatte sie geweckt. Die Bestie.
Claude war sich wohl bewusst darüber, dass es nicht vollkommen Angel war, die dort unter ihm lag, keuchte und stöhnte vor Lust, als er sie erneut nahm. Es war ein anderer Teil ihrer Selbst. Ein Teil, der nichts Menschliches an sich hatte und der sonst an einer dicken Kette lag. Eingesperrt und verborgen vor dem Rest der Welt.
Egal wie, er wollte sie besitzen!
Die Nacht schien ihm endlos. Sie liebten sich fast ununterbrochen. Keiner von ihnen konnte genug bekommen und es war allein die Erschöpfung, die ihnen schließlich ein Ende bereitete.
Ein Schmerz, der ihm den Atem nahm, weckte Claude schließlich. So grausam und unnachgiebig, dass er glaubte, esein Schädel müsse in Tausend Stücke zerspringen.
Keuchend vor Schmerz rollte er sich auf die Seite und griff sich an die pochenden Schläfen. Alles um ihn herum drehte sich. Sein Kopf war randvoll mit Schmerz, der keine andere Wahrnehmung mehr zuließ. Die Übelkeit, die seinen Magen in eine Achterbahn verwandelt hatte, machte ihm das Atmen zusätzlich schwer.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte er. Claude wusste, dass nur der kleinste Teil dieser Folter vom Alkohol herrührte. Nein, das war der Kater seiner Magie. Die Strafe für sein Vergessen von letzter Nacht.
Die Sonne stand bereits am Himmel und das Licht brachte ihn fast um. Schatten! Er musste so schnell er konnte in den Schatten! Die einzige Möglichkeit diese Qual wenigstens etwas zu lindern.
Taumelnd erhob er sich und stolperte vorwärts auf den nahen Waldrand zu. Mit aller Beherrschung, die er aufbringen konnte, versuchte er den Schmerz von Angel abzuschirmen. Er wollte sie nicht wecken. Sie musste ihn so nicht sehen. Aber er würde in Sichtweite bleiben, damit er sie im Auge behalten konnte. Alles, was er gerade noch zustande brachte, war eine schwache Barriere zwischen ihr und dem Schmerz. Inständig hoffte er, dass es ausreichen würde.
Verdammter Mist! Warum hatte er das nur zugelassen?
Dieser verfluchte rote Mond! Claude war so stinksauer auf sich selbst, dass die Kopfschmerzen nur noch schlimmer wurden. Er schaffte es gerade unter den ersten Baum, ehe seine Beine versagten und er in sich zusammen sackte. Schwer atmend und keuchend, würgend an der Übelkeit, kauerte er im taufeuchten Gras.
Er lächelte.
Bei Gott! , eine Nacht wie die Letzte war diese Schmerzen allemal wert!
*
Als ich erwachte, wusste ich nicht einmal mehr, wo ich war.
Unter meinen Händen fühlte ich Gras und ein sanfter Wind wehte über meine Haut.
Okay ... kurze Bestandsaufnahme.
Es war hell, also war es Tag. Und ich war draußen.
Wieso zum Teufel war ich draußen?
Langsam setzte ich mich auf und rieb mir die müden Augen. In meinen Schläfen fühlte ich ein zunehmendes Pochen. Ganz langsam nur kehrte die Erinnerung zurück.
Das Fest ...
Ich sah mich um und erkannte die Lichtung wieder. Nahe von Marks Haus. Na, weit war ich ja nicht gekommen, aber wieso war ich nackt?
Unweit von mir fand ich meine Kleider. Und ... die Kleider von noch jemandem ...
Was war denn geschehen? Mit welchem Kerl war ich hier gelandet?
Ich sah mich um, konnte aber auf den ersten Blick nichts und niemanden entdecken. Als ich aufzustehen versuchte, rauschte ein schmerzhaftes Ziehen durch meinen ganzen Körper. Fluchend sank ich zurück auf ein Knie.
Was war denn nur passiert? Warum, zur Hölle, tat mir alles weh?
Ich unternahm einen zweiten Versuch und diesmal konnte ich aufstehen. So schnell ich konnte, suchte ich meine Sachen zusammen und zog mich an.
Die Sonne des frühen Mittags lag warm auf meiner Haut. Die Feuchte des Taus trocknete schnell. Ich sah mich abermals um und nun endlich meldeten sich auch meine Sinne wieder. Sie fingen einen leichten, sehr schwachen Impuls auf. Irgendwo vom Waldrand her. Jemand, der versuchte, sich zu verbergen. Der Schmerzen hatte ...
Da dämmerte es mir langsam ...
Claude .
Das waren nicht meine Kopfschmerzen. Es waren seine. Ich raffte auch die anderen Kleider zusammen, die offensichtlich seine waren, und ging auf die Stelle zu, an der ich ihn spürte. Je näher ich ihm kam, desto schlimmer wurde der Schmerz in meinem Kopf. Es musste ihm wirklich nicht gut gehen. Leise und langsam näherte ich mich dem dunklen Fleck Schatten, in dem ich die Kontur seines Körpers sah.
„Claude
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