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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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antwortete sie mir. Sie grinste, das konnte ich hören und was blieb mir auch anderes? Entweder nur den Mantel oder nackt.
    Ich warf mir den Mantel um die Schultern und knöpfte ihn bis zu den Knien zu. Er war mir etwas zu eng; saß sehr knapp, vor allem um die Brust und den Hintern.
    „Du hast mir deinen Namen noch gar nicht gesagt?“, fragte ich den Vampir, während ich auf den Ort zuging, wo ich den Schlag ihres Herzens hörte. So viel langsamer als der eines Menschen. Und deutlich langsamer als mein Eigener. Der Vampir gab einen Laut von sich, der fast ein Lachen war. Sie grinste, während sie sprach.
    „Mein Name ist Robin. Robin Meloy.“
     
    *
     
    Der Geruch von Erde und Zimt füllte meine Nase, als ich erwachte. Seufzend streckte ich mich, fühlte weiche Kissen und Decken auf mir. Es war warm und ruhig. Ich war nicht mehr im Park, das hier war ein Bett.
    Die Erinnerung an den vergangenen Morgen drängte sich wieder in meinen Kopf. Die Vampirin. Sie hatte mich mit zu sich genommen. Das war also offenbar ihr Bett.
    Ich rollte mich auf den Rücken und sah zur Decke. Der fensterlose Raum war in einem sonnigen Gelb gestrichen. Vom Boden bis zur Decke. Sogar der Teppich war gelb, flauschig und weich. Wären da nicht die vielen Bücherregale mit Unmengen an Literatur und der Schreibtisch mit zwei angefangen Rotweinflaschen gewesen, hätte man fast den Eindruck gewinnen können in einem Kinderzimmer zu sein.
    Irgendwie erschein mir der Raum seltsam, erwartete ich doch von einer Vampirbehausung eher dunkle Farben. Ich schob die Beine unter der Decke hervor und stellte fest, dass ich immer noch den Ledermantel trug. Gerade wollte ich fluchen, dass ich meine Sachen im Park vergessen hatte, als mein Blick auf den Stuhl neben dem Bett fiel. Ordentlich gestapelt und offenbar sogar gewaschen lagen dort meine Kleider. Robin musste noch einmal zurückgefahren sein oder jemanden geschickt haben. Ich stand auf und nahm mir vor, mich dafür bei ihr zu bedanken.
    Mit den Kleidern auf dem Arm öffnete ich die Zimmertür. Der Schein von mehreren kleinen Lampen erhellte den Raum, den ich nun betrat. Anscheinend war das das Wohnzimmer. Ein schwarzes Ledersofa mit passendem Sessel, ein Glastisch, moderne Bücherregale mit Glasböden. Noch mehr Bücher. Diese Vampirin schien sehr belesen zu sein. Auch hier waren die wenigen Fenster vollständig verdeckt. Teilweise sogar mit Brettern vernagelt. Kein Lichtschimmer drang hinein.
    Der Duft von frischem Kaffee stieg mir in die Nase. Ich sah mich weiter um und entdeckte den Durchgang zu einer kleinen Küche. Dort stand Robin vor einer gewaltigen Kaffeemaschine. So einer, wie man sie in Restaurants fand. Ein silbernes, glänzendes Ungetüm. Aber der Kaffee, den sie produzierte, duftete hervorragend.
    Ich trat in die Tür und da bemerkte Robin meine Gegenwart endlich. Sie lächelte mich an und hielt mir gleich die Tasse hin, die sie eben aufgebrüht hatte.
    „Du siehst aus, als könntest du einen gebrauchen!“, feixte sie. Ich musste grinsen. „Ohne Kaffee geht gar nichts“, erwiderte ich und nahm einen Schluck. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen drehte sie sich wieder herum und nahm eine zweite Tasse vom Regalbrett über der Kaffeemaschine. Als sie sich zu mir herumdrehte, war ihr Blick erwartungsvoll.
    „Nun erkläre mir doch mal, was du gestern in dem Park gemacht hast. Ganz Berlin weiß, dass die Innenstadt Vampirgebiet ist.“
    Ich schnaubte nur abfällig und wandte den Blick von ihr. „Ich wusste das nicht und das mag wohl daran liegen, dass ich erst seit einem knappen Monat in Berlin bin.“
    Als ich keine Antwort erhielt, sah ich auf. Robin musterte mich immer noch, doch jetzt war ihr Blick sehr nachdenklich geworden.
    „Hast du schon eine Bleibe?“, fragte sie frei heraus. Da waren weder Vorwurf noch Argwohn in ihrer Stimme, aber dennoch bohrte sich ihre Frage wie ein Pfeil in mein Herz. Sie erinnerte mich daran, dass ich ohne Geld, ohne Wohnung und ohne Arbeit hier war und immer noch nicht wusste, wie ich auch nur eines von all den Dingen erlangen sollte.
    „Nein“, gab ich zu, auch wenn es mir schwerfiel. Robin nickte nur leicht und drehte sich um. Mir war, als wollte sie nicht, dass ich ihr Gesicht sah. „Weißt du, das trifft sich gut“, sagte sie leise. „Ich habe gerade ein Zimmer frei. Meine Mitbewohnerin ist letzte Woche ausgezogen. Wenn du möchtest, kannst du es haben. Und bevor du jetzt wegen der Miete fragst, ich habe auch einen Job für dich. Er wird

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