Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
Vom Netzwerk:
traurig. „Bis gestern dachte ich, ich wäre die Einzige. Nein, ich kenne keine anderen unsterblichen Vampire und es gibt auch in unseren Chroniken keine Aufzeichnungen. Bei Werwölfen habe ich auch nicht nichts davon gehört.“
    Ein enttäuschtes Seufzen kroch aus meiner Kehle, doch, noch ehe ich wieder in Gedanken versinken konnte, landete eine kühle Hand auf meiner Schulter. Ich sah auf und blickte in zwei freundliche, giftgrüne Augen mit geschlitzten Pupillen.
    „Was hältst du von einer Dusche? Ich mache dir Frühstück, wenn du willst und heute Abend stelle ich dir meinen Boss vor. Was sagst du dazu?“
    Ihr Lächeln gab mir Mut. Ich war nicht mehr allein auf dieser Welt. Es gab jemanden, der so war, wie ich, wenn auch von einer anderen Art. Ich hatte eine Schwester gefunden.
    „Das klingt super“, murmelte ich.

Kapitel VII
    Mehr Alkohol.
    Es war noch nicht genug, denn er spürte ihre Nähe immer noch. Viel zu deutlich. Seine Sinne waren noch nicht taub genug. Sein Verlangen nach ihr trieb ihm unnachgiebig die Tränen in die Augen.
    Die Spritze klimperte leise auf dem Boden, als er sie fallen ließ. Seufzend ließ Claude den Kopf in den Nacken fallen und schloss die Augen. Er wusste, dass sie hier war. In der gleichen Stadt. Diese Gewissheit brachte ihn fast um den Verstand. So lange hatte er es geschafft, sich von ihr fernzuhalten. Und nun war sie es, die ihm nahe kam. Dieses verdammte Schicksal!
    Da opferte er einen Teil von sich, damit sie frei sein konnte und dann kam sie doch zurück. Kontinente hatte er zwischen sie gebracht und doch war sie hier. Ein paar beschissene Straßen weiter!
    Sein Kopf begann sich leicht zu drehen, als das Heroin endlich anschlug. Das war die dritte Dosis. Heute. In der letzten Stunde.
    Doch auch dieses Mal brachte es nicht den Erfolg, den er sich erhofft hatte.
    Er war immer noch bei Bewusstsein.
    Kein Filmriss. Kein Black-Out. Er war immer noch da.
    Er schloss die Augen und sofort sprang ihn die Erinnerung an, wie ein wildes, hungriges Tier. In seinem umnebelten Geist spielte sich wieder und wieder der Moment ab, als er sie das erste Mal sah ...
    Es war damals am Anfang aller Zeit gewesen. Als er aufwachte und nicht wusste, wo er war. Alles schmerzte in seinem Leib. Jeder Knochen. Jeder Muskel. Seine Kehle war trocken wie Sandpapier. Er bekam kaum Luft so heiß war es um ihn herum. Heiß und stickig und hell. Er versuchte die Augen zu öffnen, aber es gelang ihm nicht. Oder er war blind. Er war sich nicht sicher. Was war denn nur passiert?
    Er konnte sich nicht erinnern. Die Welt, aus der er kam, lag wie im Schatten. Es schien ihm ewig zu dauern, bis er die Kraft wiederfand, sich auch nur aufzusetzen. Sein Kopf drehte sich. Die Welt drehte sich. Sein Schädel pochte vor Schmerz. Aber er blieb sitzen. Und schließlich konnte er sehen. Obwohl er nicht glaubte, was er sah.
    Er saß in einem strahlendweißen Raum. Der Raum war komplett rund und leer. Nur vier Fenster gab es. Je zu einer Himmelsrichtung ausgerichtet. Langsam stand Claude auf und taumelte auf eines der bodentiefen Fenster zu. Es gab keine Scheibe. Kein Geländer. Und als er hinausspähte, erblickte er nur weiße, gähnende Tiefe. Kein Boden. Nichts. Verlorene Leere.
    Wie ein Schlag in den Magen wurde ihm plötzlich bewusst, wo er war.
    Atziluth.
    Der Hohe Himmel. Der Turm der Magier.
    Man hatte ihn eingesperrt!
    Ein Schrei formte sich in seiner Kehle. Verzweifelt und wild. Gefangen. Sie hatten ihn gefangen genommen. Er hatte von Atziluth gehört. Jeder Magier, der hierhin kam, verschwand und wurde nie wieder gesehen. Er wusste, was ihn erwartete. Hier gab es kein Entkommen. Die Hitze, die er spürte, war das Prickeln der weißen Magie, die ihn umgab. Die ihn hindern würde auch nur einen Hauch seiner eigenen Magie zu gebrauchen.
    Endlich befreite sich der Schrei aus seinem Hals und er sank auf die Knie nieder. Was sollte er jetzt tun? Er hatte es zu weit getrieben. Gedankenlos und ohne Maß hatte er die dunkle Magie, die ihm gegeben war, ausgelebt. Verdorben und unrein war er gewesen. Gelebt hatte er, als gäbe es kein Morgen. Er hatte getrunken. Gehurt. Geschändet. Gemordet. Er hatte zum Spaß Flüche gesprochen. Er hatte Magie zu seinem Vorteil genutzt. Sinnlos gewirkt. Gesündigt ... Und nun erwartete ihn die Strafe für zahllose Jahre Sünde. Er rammte die Fäuste in den schneeweißen Marmor. Das konnte nicht sein Ende sein!
    Plötzlich erschien ein Schatten an dem östlichen Fenster und es wurde etwas

Weitere Kostenlose Bücher