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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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wurden in solchen Nächten abgehalten, weil die Kräfte eines Magiers in den wenigen Stunden in denen der Mond im Erdschatten stand, vervielfältigt wurden. Bei Blutmond aber war das schwieriger.
    Claude starrte in seine offene Handfläche. Er spürte jetzt schon das scharfe Prickeln in seinen Fingerspitzen. Die Magie wollte aus seinem Körper. Sie wollte endlich frei werden. Die Nacht des roten Mondes verlieh seiner Kraft unendliche Stärke. Er fühlte sie jetzt schon heiß und laut durch seine Adern rauschen. Scharf und wild wie Strom. Er schloss die Hand wieder, ballte die Finger zur Faust und zwang die Elektrizität zurück in sein tiefstes Inneres.
    Er würde sich heute Nacht sehr zurückhalten müssen. Am besten keine Magie anwenden. Jede falsche Geste, jeder falsche Gedanke, bedeutete eine Katastrophe. Seine Magie war in der Lage Fürchterliches anzurichten, wenn sie außer Kontrolle geriet. Aber er wusste, dass er es schaffen konnte. Er musste sich nur ein wenig mehr konzentrieren als sonst.
    Das war ja theoretisch kein Problem.
    Wäre da nicht zufällig eine wahnsinnig erfolgreiche Ablenkung, die gerade nur eine Wand von ihm entfernt war.
    Meditation, Entspannung und Ruhe war alles, was er jetzt brauchte, um sich für die Nacht zu wappnen ...
     
    Die ersten lauten Rufe, die aus dem Garten zu ihm herauf hallten, weckten ihn aus seiner Starre. Er hatte nicht bemerkt, dass es draußen schon fast dunkel war.
    Seufzend rieb er sich die Augen und stützte den Kopf dann in die Hände. Das Summen in seinem Körper war mittlerweile ein Brausen, wie Sturmwind. Es dröhnte ihm in den Ohren und machte ihn unruhig.
    Es klopfte leise an seiner Tür und das Geräusch riss ihn erneut aus seinen Gedanken. Mühsam stand er auf und öffnete.
    Ihm verschlug es schier die Sprache, als er sah, wer da vor ihm in der Tür stand.
    Angel lächelte ihn etwas verlegen an. Ein beinahe schüchternes, kostbares Lächeln, das ihm einen glühend heißen Dolch mitten durchs Herz trieb.
    Sie trug ein neues Oberteil, das straff um ihre Brüste gewickelt und am Rücken verknotet war. Kaum genug Stoff um sie völlig zu bedecken. Es hatte die Farbe von dunklem Blut und ebenso war der Rock, den sie knapp unter den Hüftknochen trug. Gewickelt aus blutrotem, leichtem Stoff. Hoch geschlitzt bis fast den ganzen Oberschenkel hinauf. Sie war barfuss. Kein Schmuck. Nur ihre lange schwarzen Haare, die offen um ihre Schultern fielen.
    „Hey“, sagte sie und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Ich wollte dich nur holen kommen. Das Essen fängt jetzt an.“
    Claude schluckte schwer.
    Wer? Was? Essen?
    Ach ja ... Da war ja was ...
    Er nickte langsam und schloss seine Zimmertür hinter sich.
    „Danke, dass du mich abholst“, murmelte er zögernd und seine Stimme war tief und rau. Sein Hals fühlte sich trocken an. Er ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten. „Du siehst fantastisch aus,“ sagte er schließlich. „Komm!“, lachte sie, „Wir müssen uns beeilen! Sonst gibt’s nichts mehr!“ Sie sprang mit ein paar schnellen Sätzen die Treppe herunter und wartete unten auf ihn.
    Sie umgab ein Licht, ein goldener Schimmer, welcher die ganze Eingangshalle strahlen ließ. Ihr Lächeln leuchtete. Ihre Augen funkelten vor Glück und Vorfreude.
    Es brach ihm einfach nur das Herz ... Schwer fiel es ihm, ihr jetzt zu folgen. Also folgte er ihr langsamer. Hunger hatte er ohnehin nicht. Jedenfalls nicht auf Essen ...
    Bei Luzifer persönlich! , er war sich so verdammt sicher, dass sie unter diesem Rock nichts weiter trug.
     
    Als er auf der Terrasse ankam, herrschte dort schon reges Treiben. Alle hatten bereits platz genommen und ein paar der Frauen trugen das Essen auf. Die Luft war erfüllt von Stimmengewirr und zahlreichen, fantastischen Düften. Claude sah sich nach Angel um. Sie saß am oberen Ende des Tisches. Zur Rechten von Mark, der als Gastgeber am Kopfende saß. Neben Angel hatte man einen Platz freigelassen.
    War das etwa sein Platz? Neben ihr?
    Er sah sich um, konnte aber niemanden entdecken, der noch fehlte. Als Angel ihn dort stehen sah, winkte sie ihn zu sich. Er sah sie fast schon ein wenig erschrocken an. Er durfte tatsächlich an ihrer Seite sitzen. Am Kopfteil des Tisches.
    Er wollte etwas sagen, wollte ihr danken, als er sich setzte, aber ihr Blick war plötzlich ernst geworden, angespannt. Sie sah zu Mark, der neben ihr aufgestanden war. Hoch aufgerichtet ragte er über dem Tisch auf. Den Blick in die Ferne

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