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Angela Merkel - Ein Irrtum

Angela Merkel - Ein Irrtum

Titel: Angela Merkel - Ein Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Stephan
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an«), sondern sich möglichst mitschuldig fühlen, wenn es Probleme gibt (»kommt aus der Mitte der Gesellschaft«). Das scheint die beste Art zu sein, Bescheidenheit zu fördern und die Steuermoral hochzuhalten. Zu meinem Leidwesen scheint auch Angela Merkel das bald begriffen zu haben.
    Merkels »alternativlos« klingt nicht so machohaft wie Gerhard Schröders »Basta!«, aber beim Wort genommen ist ihr Befehl zum Ende der Debatte weit schlimmer. »Basta« heißt – ich will nicht. Alternativlos heißt – es geht nicht anders.
    Gegen den autoritären Macho, der sein »Basta!« brummt, kann man sich auflehnen. Es bedeutet ja nicht: Es gibt keine Alternative. Es heißt nur: Ich dulde keine.
    Die Physikerin Merkel aber gibt dem, was sie tut oder unterlässt, den Status von Naturgesetzen, denn nur die sind alternativlos. Das, mit Verlaub, ist totalitär.
    Die Frau, die sich einst von den Freiheitsversprechen des Westens faszinieren ließ, hat etwas Janusköpfiges. Steckt unter dem gefälligen Äußeren Tinas womöglich nicht nur Angie, die Unangepasste, sondern auch die gelehrige Schülerin des Marxismus-Leninismus? Lauert unter dem apricotfarbenen Kostüm die fahle Leiche DDR?
    Das allerdings wäre ein unverzeihlicher Irrtum.

    Anmerkungen
    1
    Evelyn Roll, Die Kanzlerin , a. a. O., S. 131.
    2
    Beim »Mecklenburger Aufbruch«, einer Wochenzeitung, die die spätere Kultusministerin von Mecklenburg-Vorpommern Regine Marquardt in der Wendezeit gegründet und mit westdeutscher Unterstützung bis 1993 betrieben hat.
    3
    Evelyn Roll, a. a. O., S. 57.
    4
    Wie stark Angela Merkel in den SED-Staat involviert war, ist unklar. Sowohl Langguth als auch Roll lassen das offen.
    5
    Ein Vergleich, der sich bei Evelyn Roll findet: a. a. O., S. 134.
    6
    Ehrhart Neubert: »Das waren Leute, (…) die hatten sich nicht engagiert in den letzten zehn Jahren und waren deswegen auch nicht ideologisch so versaut wie wir.« Zitiert bei Roll, a. a. O., S. 129.
    7
    Günther Krause und Lothar de Maizière, der, als Stasi-Informant »Czerni« enttarnt, nach der Bundestagswahl im Oktober 1990 als Minister zurücktrat.
    8
    Richard von Weizsäcker, Rede in Zürich, Mitte Januar 1990, zitiert bei: Cora Stephan (Hg.), Wir Kollaborateure. Der Westen und die deutschen Vergangenheiten , Reinbek 1992, S. 11.
    9
    Evelyn Roll, a. a. O., S. 91: »Da nimmt eine, gerade wegen ihrer Lebenserfahrung in einem totalitären Staat, die Verfassung und die Verfasstheit unseres demokratischen Landes noch einmal wirklich beim Wort. Mit so einer müsste man doch ganz von vorne anfangen können.«
    10
    Herlinde Koelbl, Spuren der Macht. Die Verwandlung des Menschen durch das Amt . Eine Langzeitstudie, München 1999 (2010).
    11
    Weshalb die Muttis mit der Einheit auch wesentlich höhere Renten erhielten als die Frauen im Westen, die ja nüscht
jeleistet hatten außer Zuhausesitzen und Kinder betütteln. Die Frauenministerin störte das nicht weiter.
    12
    Herlinde Koelbl, a. a. O., S. 54.
    13
    Hajo Schumacher, Die zwölf Gesetze der Macht. Angela Merkels Erfolgsgeheimnisse , München 2006, S. 131.
    14
    Herlinde Koelbl, a. a. O., S. 48.
    15
    Vgl. das Kapitel über Angela Merkel »Wir basteln uns ein Weibchen«, in: Ebba Drolshagen, Ich will aussehen wie ich selbst – nur schöner , München 2007, S. 69ff.
    16
    Herlinde Koelbl, a. a. O., S. 60, S. 85.
    17
    Hajo Schumacher, a. a. O., S. 84.
    18
    Titel eines Essays von Richard Herzinger, »Weltwoche«, 25. 5. 2005.
    19
    Zitiert nach Hajo Schumacher, a. a. O., S. 236.
    20
    Cora Stephan, Der Betroffenheitskult , Berlin 1993.
    21
    »Bild am Sonntag«, 29. 8. 2010.
    22
    »FAZ«, 16. 11. 2010.
    23
    Friedrich August von Hayek, »Was ist und was heißt sozial? «, in: Albert Hunold (Hg.), Masse und Demokratie, Erlenbach-Zürich, Stuttgart 1957.
    24
    Gabor Steingart, Die Machtfrage. Ansichten eines Nichtwählers , München 2009, S. 21.

KAPITEL 3

    Irrtum 1: Steuergerechtigkeit
    Die DDR war das Land der Wunder: Es gab Vollbeschäftigung ohne produktive Arbeit. Nun, Wunder gibt es immer wieder – auch im vereinigten Deutschland. Dort finden sich jede Menge Arbeitsplätze, die der Verwaltung der Nichtarbeit dienen.
    Und das größte Wunder von allen ist die Geduld der Steuerbürger, die das alles finanzieren: einen aufgeblähten Sozialstaat, von dem sie wissen, dass er nur zu einem Bruchteil tut, was als sein tieferer Sinn ausgegeben wird, nämlich denen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können.
    Auch die

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