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Angélique - Die junge Marquise - Golon, A: Angélique - Die junge Marquise - Angélique 01. Marquise des Anges

Titel: Angélique - Die junge Marquise - Golon, A: Angélique - Die junge Marquise - Angélique 01. Marquise des Anges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Golon
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schmeichlerisches Lachen schüttelte die Runde.
    »Und wisst Ihr, was er von mir wollte?«, sprach der Marquis weiter, während er sich mit einer affektierten Geste die Augen trocken tupfte. »Ich wette tausend zu eins, dass Ihr es nicht erratet: Ich soll ihm zu einer Steuerbefreiung für ein paar Maultiere aus seinem Stall und auf die Produktion – lasst Euch dieses Wort bloß einmal auf der Zunge zergehen – einer Bleimine verhelfen, deren Erzeugnisse er fertig zu Barren geschmolzen unter den Beeten in seinem Gemüsegarten zu finden hofft. So etwas Unsinniges habe ich noch nie gehört.«
    »Zum Teufel mit diesen Krautjunkern!«, knurrte der Prinz. »Mit ihrem bäuerlichen Gehabe machen sie unsere Wappen zum Gespött der Leute.«
    »Sie sind genauso jämmerlich wie die kleinen Baumfalken, mit denen unsere Vettern vom Lande die edle Falkenjagd nachzuahmen versuchen, für die ihnen das Geld fehlt.«

    Die Damen bekamen vor Lachen kaum noch Luft.
    »Habt Ihr die Feder an seinem Hut gesehen?«
    »Und seine Schuhe. An den Absätzen klebte sogar noch Stroh …!«
    Angéliques Herz schlug so heftig, dass sie das Gefühl hatte, ihr Nachbar Philippe müsse es hören. Sie drehte sich zu ihm um und sah den kalten blauen Blick des schönen Jungen mit einem unergründlichen Ausdruck auf sich gerichtet. Ich kann nicht zulassen, dass sie meinen Vater so beleidigen, dachte sie.
    Angélique musste blass geworden sein. Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie rot Madame de Richeville geworden war, als sie ihre Stimme ein paar Stunden zuvor in einer schlagartig eisigen Stille erhoben hatte. Es gab also etwas, das diese unverschämten Leute fürchteten.
    Die »Kleine de Sancé« atmete tief ein. »Wir mögen zwar arm sein«, sagte sie mit sehr lauter, klarer Stimme, »aber zumindest versuchen wir nicht, den König zu vergiften!«
    Wie beim letzten Mal erstarb das Lachen in den Gesichtern, und mit einem Schlag herrschte eine so drückende Stille, dass man an den Nachbartischen aufmerksam wurde. Nach und nach verstummten die Gespräche. Die Tafelnden hörten auf zu essen, und alle Blicke richteten sich auf den Prinzen von Condé.
    »Wer... wer...«, stammelte der Marquis du Plessis. Dann verstummte er abrupt.
    »Was sind das für seltsame Geschichten?«, sagte schließlich der Prinz, der sich nur mit Mühe beherrschen konnte. »Dieses junge Ding ist es nicht gewohnt, sich in Gesellschaft zu bewegen. Sie lebt immer noch in der Welt ihrer Ammenmärchen …«
    Gleich wird er mich vor allen Leuten lächerlich machen. Sie
werden mich fortjagen und mir eine Tracht Prügel androhen, dachte Angélique ängstlich.
    Sie beugte sich ein wenig vor und sah zum Ende des Tischs hinüber.
    »Man hat mir gesagt, Signor Exili sei der beste Giftmischer im ganzen Königreich.«
    Dieser weitere Stein erzeugte heftige Wellen. Ein erschrecktes Gemurmel erhob sich.
    »Oh! Dieses Mädchen ist vom Teufel besessen!«, rief Madame du Plessis, die vor Wut in ihr kleines Spitzentaschentuch biss. »Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass sie mich mit Schande überhäuft. Sitzt da wie eine Puppe mit gläsernen Augen, und dann öffnet sie plötzlich den Mund und gibt die fürchterlichsten Dinge von sich!«
    »Fürchterlich! Wieso denn fürchterlich?«, widersprach der Prinz, der Angélique nicht aus den Augen ließ, leise. »Sie wären es, wenn es stimmte, was sie sagt. Aber es sind ja nur die Fantastereien eines kleinen Mädchens, das seinen Mund nicht halten kann.«
    »Ich werde den Mund halten, wenn es mir passt«, erklärte Angélique unmissverständlich.
    »Und wann wird es Euch passen, Mademoiselle?«
    »Wenn Ihr aufhört, meinen Vater zu beleidigen, und ihm die unbedeutende Gunst gewährt, um die er gebeten hat.«
    Das Gesicht von Monsieur de Condé verfärbte sich tiefrot. Der Skandal hatte seinen Höhepunkt erreicht. Im hinteren Teil der Galerie stiegen einige Leute auf ihren Stuhl.
    »Zum Teufel... zum Teufel mit...«, stieß der Prinz hervor.
    Unvermittelt sprang er auf, den Arm ausgestreckt, als befehle er seinen Truppen den Angriff auf die spanischen Gräben.
    »Kommt mit!«, rief er.
    Er wird mich umbringen, dachte Angélique. Und der Anblick
dieses mächtigen Mannes, der vor ihr aufragte, ließ sie vor Angst und Lust erschauern.
    Trotzdem folgte sie ihm, das kleine graue Entchen hinter dem bändergeschmückten großen Vogel.
    Sie bemerkte, dass sich unterhalb seiner Knie üppige, gestärkte Spitzenrüschen bauschten und dass er über der knielangen

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