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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beinen, nahm einen tiefen Atemzug und begann zu kraulen. Energisch. Zum nächsten Beckenrand. Sie verstand nicht, warum, aber tief im Herzen wusste sie, dass irgendetwas, etwas Böses, im Wasser lauerte, durch die Schatten schlich. Feiner Nebel stieg zur Decke auf, die sie nicht einmal erkennen konnte.
    Denk nicht darüber nach, hau nur von hier ab. Du bist schließlich eine geübte Schwimmerin.
    Durchziehen! Durchziehen! Durchziehen!
    Sie zwang sich, durchs Wasser zu pflügen, aber ihre Gliedmaßen fühlten sich bleiern an, und wie sehr sie sich auch abmühte, sie kam dem Beckenrand nicht näher. Entweder zog er sich vor ihr zurück, oder sie trat einfach nur Wasser.
    Komm schon, streng dich mehr an.
    Mit zusammengebissenen Zähnen verstärkte sie ihre Bemühungen. Als sie beim Kraulen die Arme aus dem Wasser hob, berührte sie etwas mit den Fingerspitzen, verhedderte sich in etwas Faserigem, wie Bindfaden. Sie versuchte, ihre Hand zurückzuziehen, doch vergeblich.
    Dort in der Dunkelheit, Nase an Nase mit ihr, befand sich ein abgeschlagener Kopf. Tara Atwaters Augen waren geöffnet und starrten ihr blicklos aus einem bläulichen Gesicht entgegen. Von ihrem Hals strömte dickes Blut ins Wasser.
    Kristi schrie und versuchte, ihre Finger zu befreien. Panik zog ihr das Herz zusammen. Die Angst ließ ihre Arme durchs Wasser fliegen, sie zog den verdammten Kopf mit sich, und dann prallte sie gegen etwas, das vom trüben Grund aufstieg.
    Noch ein Kopf! Sogar in dem schwachen Lichtschein sah sie, dass er blonde Haare hatte. Rylees weit aufgerissene Augen starrten sie anklagend an.
    Kristi schrie erneut, kraulte davon, Taras Kopf noch immer an ihren Fingern. Als sie an Rylees Schopf vorbeischoss, stieß sie gegen etwas Hartes. Sie fuhr herum und sah in Dionnes Gesicht. Blut strömte aus ihrem Hals, ihre Augen waren aufgerissen und tot.
    Nein!
    Plötzlich zwinkerte Dionne und blickte nach unten, als wollte sie sie warnen.
    Schwimm! Hau ab!,
schrie ihre innere Stimme.
    Sie fuhr erneut herum und sah einen weiteren abgetrennten Kopf auf sich zukommen. Nicht den von Monique, womit sie gerechnet hatte. Das aschfahle Gesicht, das an die Oberfläche trieb, gehörte Ariel.
    O lieber Gott, hol mich hier raus!
    Voller Panik schlug sie um sich, versuchte zu schreien, zu entkommen, doch je heftiger sie darum kämpfte, die glänzenden Fliesen am Beckenrand zu erreichen, desto weiter entfernte sie sich davon.
    Ihre Lungen brannten, ihr Körper war bleischwer. Sie wusste, dass sie dabei war zu ertrinken. Sie würde sterben – in diesem Schwimmbecken voller blutiger Köpfe.
    Noch bevor sie Jay würde sagen können, dass sie ihn liebte, noch bevor sie ihren Vater ein letztes Mal würde sehen können.
    Wieder versuchte sie zu schreien, aber ihr Hals war wie zugeschnürt. Sie wurde in die Tiefe gezogen, tiefer und tiefer, das Wasser wurde schwarz.
    O Gott, hilf mir!
    Sie verspürte nackte Panik.
    Paddelte wild, um wieder an die Oberfläche zu gelangen.
    Schnappte japsend nach Luft.
    Und bemerkte, dass sich das Wasser rot färbte, blutrot …
    »Kristi!«, sagte eine tiefe Männerstimme, und sie spürte eine Hand auf ihrem Knöchel, die sie weiter nach unten zog. In die blutigen Tiefen.
    »Kris! Hey!«
    Sie schlug die Augen auf. Jay beugte sich über sie, nur mit einer Boxershorts bekleidet. Sie lag auf der Ausziehcouch in ihrem nur schwach beleuchteten Apartment. Er schüttelte sie.
    »Jay«, flüsterte sie zitternd. Der Traum war so real gewesen, dass sie überzeugt war, nass zu sein. Sie schlang die Arme um ihn.
    »Ist schon gut. Der Albtraum ist vorbei«, flüsterte er und zog sie eng an sich. Doch tief im Innern wusste sie, dass der Albtraum keineswegs vorbei war. Das Böse, was immer es auch sein mochte, das von ihren Gedanken Besitz ergriffen hatte, war allzu wirklich und existierte irgendwo hier, im Herzen des Campus.
    Zitternd versuchte sie die Angst abzuschütteln, klammerte sich an ihn, suchte Trost in seiner Stärke.
    Er küsste sie auf die Schläfe, und sie blinzelte erleichtert die Tränen weg. Wäre er nicht hier gewesen, wäre sie jetzt ganz allein mit diesem furchtbaren Albtraum. Es fühlte sich gut an, sich gegen ihn sinken zu lassen, seine Kraft in sich aufzunehmen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Das war eine Lüge, es ging ihr alles andere als gut, doch allmählich verlor der Albtraum seinen Schrecken, und sie konnte wieder klar denken.
    »Willst du darüber reden?«
    »Ich will noch nicht mal daran denken. Nicht

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