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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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wenigen Nachzügler, die noch geblieben waren, um ein wenig zu plaudern oder eine Zigarette zu rauchen, kannte Kristi nicht.
    Sei doch mal ehrlich,
dachte sie entmutigt.
Du solltest die Nachforschungen wirklich deinem Vater überlassen.
    Auf dem Weg zu ihrem Auto kam sie am Wagner House vorbei. Dunkel und kastig ragte es in der Dunkelheit vor ihr auf und wirkte bei Nacht sogar noch abweisender. Aus den Fenstern drang nur ein schwacher Lichtschimmer. Sie rüttelte am Tor, aber natürlich war es verschlossen. Plötzlich bemerkte sie ein Flackern, einen winzigen Lichtstrahl, der aus einem der Kellerfenster zu kommen schien.
    Bildete sie sich das nur ein?
    Als sie noch einmal hinblickte, war der Lichtschein verschwunden.
    Eine Lichtspiegelung? Ein Hirngespinst?
    Da sah sie ein weiteres bläuliches Licht hinter dem schmutzigen Glas, das ebenfalls schnell wieder erlosch.
    Lagerraum, von wegen!,
dachte sie. Wer würde schon mitten in der Nacht etwas lagern? Und warum war Vater Mathias gestern dort unten gewesen? Er hatte keine echte Erklärung dafür abgegeben, hatte lediglich darauf hingewiesen, auf Spuren von Ratten gestoßen zu sein. Vielleicht war das bloß eine Ausrede gewesen, um sie von dem Keller fernzuhalten. Nun, da musste er sich schon etwas anderes einfallen lassen.
    Sie umrundete das Gebäude, versuchte es am rückwärtigen Tor und stellte fest, dass es ebenfalls verschlossen war.
Egal.
Sie würde da reinkommen. Über einen schmiedeeisernen Zaun zu klettern war keine große Sache, und Kristi wusste, dass es keine Überwachungskameras gab. Hatte Georgia Clovis das nicht selbst gesagt?
    Zwar war der Zaun mit schwarzen Eisenspitzen versehen, das Tor dagegen nur mit Schnörkeln verziert. Kristi zog sich daran hoch, schwang sich hinüber und landete in der Hocke auf dem gepflasterten Pfad. Sie blickte sich um, weil sie sicherstellen wollte, dass niemand sie bemerkt hatte, eilte die Stufen zur Veranda hinauf und drehte den Knauf der Hintertür.
    Verschlossen.
    Verdammt.
Der Trick mit der Kreditkarte, der in Filmen stets so wirksam war, hatte noch nie funktioniert, und Kristi hatte nichts bei sich, womit man ein Schloss aufbekommen konnte.
    Also, was nun?
    Ein Fenster?
    Sie drückte gegen alle Fenster auf der Veranda, aber sie gaben nicht nach. An die anderen kam sie vom Boden aus nicht heran. Vielleicht konnte sie sich durch ein Kellerfenster quetschen? Sie umrundete das riesige gotische Haus, aber keins der Kellerfenster rührte sich, auch die Eingangstür nicht. Solange sie nicht mit einem Brecheisen zurückkehrte, war sie definitiv ausgesperrt.
    Und die flackernden Lichter, die sie gesehen hatte?
    Taschenlampen?
    Kerzen?
    Stableuchten?
    Das Licht war verschwunden. Das Kellergeschoss war jetzt dunkel wie ein Grab.
    Enttäuscht kletterte Kristi wieder über das Tor und ging zu ihrem Auto. Wieder spürte sie jene unsichtbaren Augen auf sich, die jede ihrer Bewegungen verfolgten. Wind wirbelte die nassen Blätter durch die Luft und rüttelte an den morschen Zweigen der Lebenseichen.
    Als sie an ihrem Auto ankam, meinte sie, eine Stimme zu vernehmen … eine leise Stimme, kaum mehr als ein Flüstern.
    Sie stutzte.
    »Hilf mir!«, rief die Stimme.
    Kristi fuhr herum und blickte in die Dunkelheit. »Ist da jemand?«, fragte sie und blickte über den Parkplatz in Richtung Haus. Sie spitzte die Ohren, aber sie hörte nichts außer dem Rauschen des Windes.
    Das bildest du dir nur ein,
sagte sie zu sich selbst, aber sie hielt weiterhin inne, horchte. Ihre Haut kribbelte.
    »Ist da jemand?«, fragte sie noch einmal und drehte sich langsam um ihre eigene Achse. Ihr Herz hämmerte vor Angst, ihre Finger öffneten die Handtasche und schlossen sich um das Pfefferspray. »Hallo?«
    Nichts.
    Nur das Tröpfeln des Regens von den Dachrinnen. Die Kirchturmglocken schlugen die volle Stunde. Kristi bekam Gänsehaut und blickte am Wagner House hinauf. Stand jemand am oberen Fenster und starrte zu ihr herunter? Sie erwartete beinahe, dass sich irgendwelche grausigen Kreaturen mit blutigen Reißzähnen auf sie stürzten. Die Ampulle an ihrem Hals fühlte sich an, als würde sie hundert Pfund wiegen.
    »Reiß dich zusammen«, befahl sie sich, als sie im Auto saß. Sie stellte ihr Handy an und hörte die beiden neu eingegangenen Nachrichten ab. Eine war von Jay, der sie dringend bat, ihn zurückzurufen, die andere von ihrem Vater, der sein Bestes gab, so zu klingen, als würde er sich lediglich nach ihrem Wohlbefinden erkundigen. Dennoch

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