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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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kleine Wohnung mit der dekorativen Backsteinmauer streiften. Ein Vorhang trennte den Schlaf- vom Wohnbereich.
    »Keine Kampfspuren«, stellte Del fest.
    Das stimmte.
    »Was für eine Schlampe«, sagte Del. »Hat seit Tagen nicht aufgeräumt.«
    Portia öffnete den einzigen Kleiderschrank. Alles war sorgfältig verstaut, die Kleidung nach Farben geordnet, die Schuhe geputzt und paarweise aufgestellt. Auch die Wäscheschubladen waren tadellos, die Bücher im Regal ordentlich aufgereiht und alphabetisch geordnet. »Das glaube ich nicht. Das Mädchen ist eine Ordnungsfanatikerin und einfach nicht dazu gekommen, die Reste des Abendessens wegzuräumen.« Sie öffnete die Tür eines kleinen Kühlschranks und stellte fest, dass er sorgfältig bestückt war. Sie trat zur Seite, damit Del einen Blick hineinwerfen konnte.
    »Tatsächlich, doch keine Schlampe«, stimmte er zu.
    Portia drehte sich zu dem Hausmeister um. »Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«, fragte sie.
    Der glatzköpfige Mann, der nur noch einen Kranz roter Haare hatte, die zu seinen Dreitage-Bartstoppeln passten, war offensichtlich nervös, weil er die Polizei im Haus hatte. »Keine Ahnung … ähm, ich habe sie mit Sicherheit am letzten Wochenende gesehen, als sie ihren Müll rausgebracht hat, und dann … ach, verflixt …« Er rieb sich den Kopf. Seine schmächtigen Schultern zuckten. »Ich glaube, sie trug die Wäsche hoch … Warten Sie mal, ich habe alte Blätter zusammengerecht. Das war am Sonntagnachmittag.«
    »Und seitdem?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe hier vierzig Wohneinheiten zu verwalten, da behalte ich einfach nicht den Überblick. Sehe ich aus wie eine Hausmutter?«
    »Haben Sie einen Schlüssel zu ihrem Briefkasten?«
    »Nun, ja …«
    »Dann lassen Sie uns einen Blick hineinwerfen.« Sie blickte sich um. »Kein Telefon?«
    »Die meisten jungen Leute benutzen Handys«, sagte der Hausmeister.
    »Dann kann ich ihre Verbindungen nicht überprüfen.«
    Es roch in dem Apartment – ein abgestandener, beinahe fauliger Geruch. In der Mikrowelle stand eine vergessene Tasse Kaffee.
    Sie gingen nach draußen zum Briefkasten, in dem sich Rechnungen und Werbepost stapelten. Laut Vermisstenmeldung hatte Ariel nicht gearbeitet. Portia hatte mit der Mutter gesprochen, die mit einem Anfall von Hysterie kämpfte und sich früh am nächsten Morgen ins Flugzeug setzen wollte, um ihre Tochter aufzuspüren. Portia hatte ihr erklärt, dass die Polizei eingeschaltet war. Sie hatten all ihre Freundinnen und Nachbarn befragt und sich an die örtlichen Krankenhäuser gewandt. Ariel besaß kein Auto, aber ein Handy und ein Fahrrad. Die Campuspolizei suchte danach. Portia hatte sich mit der Bank in Verbindung gesetzt und sorgfältig überprüft, ob es irgendwelche Kreditkartenaktivitäten gab, aber bislang waren keine Abbuchungen vorgenommen worden.
    Ariels Mutter war der Ansicht, dass das nicht genug sei. Sie hatte Portia den Namen der Telefongesellschaft gegeben, bei der ihre Tochter Kundin war.
    »Meine Tochter ist nicht wie diese anderen Mädchen«, behauptete sie. »Ich habe von ihnen gelesen, diese … diese Mädchen, um die sich keiner kümmert. Auch wenn Joe und ich geschieden sind: Wir lieben unsere Tochter, und wir werden alles,
alles
tun, um sie zu finden!«
    »Ich rufe Sie an, sobald wir Näheres wissen«, versicherte Portia der Mutter.
    Sie hoffte nur, dass die junge Frau noch am Leben war.
    Ihr Handy klingelte, als sie gerade das Apartment verschlossen. Auf dem Display erschien eine Nummer des New Orleans Police Department.
    »Laurent, Mordkommission«, sagte sie, während sie einen Schritt vor Del Vernon nach draußen trat.
    »Detective Bentz, Mordkommission New Orleans«, sagte eine tiefe, ernste Stimme. »Ich habe gehört, Sie bearbeiten den Fall der vermissten All-Saints-Studentinnen, die möglicherweise einem Mord zum Opfer gefallen sind«, kam er ohne Einleitung zur Sache.
    Portia holte tief Luft und blieb unter einer überhängenden Dachtraufe vor dem betagten Stuckgebäude stehen. Del sagte etwas zu ihr, aber sie bedeutete ihm mit einer Geste, still zu sein.
    »Das ist richtig«, bestätigte sie.
    »Es sieht so aus, als hätten Sie recht behalten«, sagte Bentz. »Wir haben in der vergangenen Stunde vier weibliche Leichen aus dem Mississippi gezogen, eine Afroamerikanerin und drei Frauen kaukasischer Abstammung, alle im selben Verwesungszustand, alle in den Zwanzigern. Einem der weißen Mädchen fehlt ein Arm.«
    Portia

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