Angels - Meine Rache waehrt ewig
atmete mit einem resignierten Seufzer aus. Ihre Hoffnung starb.
»Körperliche Merkmale, Haar- und Augenfarbe, Tätowierungen und Narben sprechen dafür, dass es sich um die Mädchen vom All Saints handelt.«
»Okay«, flüsterte sie. »Sie sagten, alle im selben Zustand der Verwesung? Aber zwischen ihrem Verschwinden liegen Monate!«
»Wir wissen mehr, sobald der Gerichtsmediziner seine Untersuchungen durchgeführt hat«, sagte Bentz mit fester Stimme.
»Todesursache?«
»Ist noch nicht geklärt. Vorläufig sieht es so aus, als hätten sie nicht länger als ein paar Tage im Wasser gelegen, vielleicht eine Woche. Schwer zu sagen.«
»Sonst noch was?«
»An den Leichen sind merkwürdige Punktionsverletzungen. Sie wissen, dass in dem Arm, den ihr im Sumpf gefunden habt, nicht ein Tropfen Blut war?«
»Ja.« Portia war plötzlich eiskalt. Sie wappnete sich gegen das, was jetzt kommen würde.
»Sieht so aus, als wäre auch in diesen Leichen kein Blut.«
»Durchtrennte Arterien?«
»Das nicht gerade«, sagte er, und sie spürte seine Wut durch das schnurlose Telefon hindurch. »Aber es könnte sein, dass man die Leichen hat ausbluten lassen.«
»Ihnen das Blut abgezapft hat«, konkretisierte sie und dachte an die Einstichverletzungen.
»Vielleicht möchten Sie sich selbst ein Bild davon im Labor machen.«
»Das werde ich tun, aber wir haben hier eine weitere vermisste junge Frau.«
Er schnappte nach Luft. »Wer ist es?«
»Ariel O’Toole, Studentin am All Saints College. Die Eltern können sie nicht ausfindig machen, und ihr Apartment sieht aus, als wäre sie schon seit ein paar Tagen nicht mehr dort gewesen.«
»Sagen Sie nicht, sie studiert Englisch im Hauptfach.«
»Doch, das ist richtig.«
»Und sie hat das Vampyrismus-Seminar belegt?«
»Ja.«
Bentz stieß einen deftigen Fluch aus. »Bin schon unterwegs. Das Labor kann den Bericht telefonisch durchgeben. Meine Tochter studiert am All Saints. Englisch im Hauptfach.«
»Ich hab mich schon gefragt, ob du auftauchen würdest«, sagte Grace und nippte an ihrem Drink. Die Musik spielte laut, und eine Band baute in einer Ecke ihre Ausrüstung auf. »Setz dich zu uns.«
Trudies Gesicht verzog sich. Sie warf Kristi einen flüchtigen Blick zu, ganz offensichtlich war sie nicht so begeistert über ihr Erscheinen wie Grace.
Marnie warf ihr Haar über die Schulter und sagte: »Ja, setz dich.«
Kristi ignorierte Trudie und machte es sich auf einem freien Stuhl bequem. Dann beäugte sie die Drinks der jungen Frauen. »Was trinkt ihr?«
»Blutroten Martini.« Grace hob das Glas und drehte den langen Stiel zwischen den Fingern, so dass die scharlachrote Mixtur über den Rand zu schwappen drohte.
»Was ist denn drin?«
»Blut natürlich.« Sie leckte sich die Lippen und nahm einen großen Schluck. »Mmm!«
Kristi nickte. »Ja klar, Granatapfelblut, Preiselbeerenblut …«
»Menschliches Blut.« Grace lachte, aber Trudies Stimmung schien noch mehr zu sinken. Sie warf ihrer Freundin einen Halt-zum-Teufel-noch-mal-die-Klappe-Blick zu, den diese ignorierte, wie Kristi an dem Funkeln in Grace’ Augen erkennen konnte. Grace genoss die Vorstellung.
Genau wie Marnie. »Das stimmt. Wir haben mit dieser Vampirsache zu tun, weißt du.«
Kristi beschloss mitzuspielen. »Ich bin auch in Grottos Seminar. Ist er der beste Dozent?« Noch bevor die anderen antworten konnten, fügte sie hinzu: »Schätze, ich sollte mir einen Drink bestellen.«
Sie blickte sich um. Die Kellnerin stellte gerade einen Krug Bier und vier eisgekühlte Gläser auf einen der Nachbartische, dann drehte sie sich um. Die schlanke Brünette mit der fuchsiafarbenen Strähne im Haar kam Kristi bekannt vor. »Bist du in einem von meinen Seminaren?«, fragte sie.
»Jawoll. Ich bin Bethany«, stellte sie sich vor. »Was soll ich dir bringen?«
Kristi deutete auf Trudies Drink. »So einen.«
»Gute Wahl.« Sie nickte beipflichtend. »Mein persönlicher Lieblingsdrink.«
»Wirklich?«
»Blutroter Martini.«
»Gemixt aus …«
»Gin, Wermut, Preiselbeersaft und einem winzigen Schuss Traubensaft.«
»Kein echtes Blut?«, hakte Kristi nach.
»Tut mir leid«, sagte Bethany und hob die Schultern. »Das sieht die Gesundheitsbehörde nicht so gern.«
»Kann ich mir vorstellen.«
Sie blickte Trudie und Grace an. »Wollt ihr noch einen?«
Trudie schüttelte den Kopf. »Ich muss zum Theater, bevor Vater Mathias einen Herzinfarkt bekommt.«
»Du spielst mit, oder?«, erkundigte sich
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