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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lieblingslederjacke trug, unterhielt sich bereits mit dem Officer, der als Erster am Tatort gewesen war.
    Die Leiche lag mit dem Gesicht nach oben auf dem Gehsteig. Bentz’ Eingeweide verkrampften sich, und der Geschmack nach Galle stieg in seiner Kehle hoch. Die Frau war weiß, Anfang vierzig. Zwei Schusswunden verschandelten ihr kurzes rotes Kleid. Es gab Anzeichen eines Kampfes, zwei abgebrochene Fingernägel an der rechten Hand und einige Schrammen in ihrem Gesicht. Bentz blickte sie lange an. Sie zählte nicht zu den vermissten Studentinnen. Er hatte sich die Gesichter von Dionne Harmon, Tara Atwater, Monique DesCartes und Rylee Ames eingeprägt. So gründlich, dass sie ihn sogar nachts verfolgten. Diese noch nicht identifizierte Frau war keine von ihnen.
    Für einen kurzen Augenblick verspürte er Erleichterung, dann einen Anflug von Schuldbewusstsein. Auch dieses Opfer hatte Angehörige – Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Freund –, die am Boden zerstört und voller Trauer sein würden.
    »… also ich glaube, es handelt sich um Raub mit tödlichem Ausgang. Weder Brieftasche noch Personalausweis sind zu finden«, sagte der Officer.
    Jane.
    »Sie ist von den Leuten hier drüben gefunden worden.« Er wies mit dem Kinn in Richtung einer ernst dreinblickenden Vierergruppe – zwei Männer und zwei Frauen –, die abseits der Schaulustigen standen. »Sie waren auf dem Rückweg von einer Silvesterparty im Hootin’Owl, einer Bar in der Decatur Street«, fuhr der Officer fort.
    Bentz nickte. Er kannte den Ort.
    »Sie geben an, weder etwas gesehen noch gehört zu haben, und sind beinahe über die Leiche gestolpert. Aber sie sind auch ziemlich betrunken.«
    »Ich werde mit ihnen reden«, sagte Montoya und ging auf die Gruppe zu. Es waren Afroamerikaner. Die jungen Frauen rieben sich die Arme, als fröstelten sie, ihre Augen waren angstvoll aufgerissen. Ihre Begleiter hatten die Lippen zusammengekniffen und machten einen toughen Eindruck.
    Bentz’ Handy klingelte, gerade als der Van vom kriminaltechnischen Labor mit Bonita Washington am Lenkrad eintraf. Sie parkte in zweiter Reihe hinter einem Streifenwagen. Inez Santiago stieg auf der Beifahrerseite aus und zerrte einen Koffer mit kriminaltechnischer Ausrüstung aus dem Wagen.
    Bentz blickte auf das Display. Polizei. Ohne Zweifel ein weiterer Mordfall.
    Verdammter Mist.
    »Bentz«, meldete er sich und beobachtete, wie Bonita mit ihrem aufbrausenden Temperament wichtigtuerisch die Uniformierten und Gaffer von »ihrem« Tatort fortscheuchte. Sie war eine emotionsgeladene Schwarze mit einer Komm-mir-nicht-in-die-Quere-Einstellung und einem IQ , der sich angeblich irgendwo in ganz hohen Sphären bewegte. Sie liebte ihren Job, machte ihn gut und ließ sich von niemandem etwas sagen.
    Santiago machte bereits Fotos von der toten Frau. Wieder drehte sich Bentz der Magen um.
    Am Telefon nannte ihm der Beamte, der für die Aufgabenverteilung zuständig war, eine Adresse und setzte ihn rasch über einen vermeintlichen Unfall mit Fahrerflucht im Geschäftsviertel ins Bild.
    »Ich fahre hin, sobald ich hier fertig bin«, sagte Rick und legte auf.
    »Treten Sie zur Seite!«, fuhr Washington einen der uniformierten Beamten in der Nähe des Absperrbands an und wedelte mit einer Hand. »Wer zum Teufel ist hier rumgetrampelt? Verdammt noch mal – Bentz, holen Sie diese Leute hier weg! Na wird’s bald? Und Sie«, sagte sie zu dem Uniformierten, »lassen niemanden, nicht mal Jesus Christus persönlich, hinter diese Absperrung, kapiert?«
    »Ja, Madam.«
    »Gut. Dann haben wir uns verstanden.« Sie warf ihm ein kaltes Lächeln zu und begann Proben zu nehmen und Beweismittel zu sammeln, Rückstände von Schießpulver, Fuß- und Fingerabdrücke. Der Van des Gerichtsmediziners traf ein.
    »Sag nichts«, sagte Montoya, als sein Handy eine Salsa-Melodie zu spielen begann. »Verdammt.« Er blickte auf die Uhr. »Seit dreiundfünfzig beschissenen Minuten haben wir das neue Jahr und bereits zwei Leichen.«
    »Es wird noch mehr geben«, prophezeite Bentz mit einem weiteren Blick auf das Opfer. Vor zwei Stunden hatte diese Frau noch das neue Jahr feiern wollen.
    Stattdessen hatte sie den nächsten Tag nicht mehr erlebt. Sein Handy klingelte erneut. Ricks Kiefer verkrampfte sich. Das würde eine wahre Höllennacht werden.
     
    Mitternacht.
    Geisterstunde.
    Die Zeit des Übergangs vom alten zum neuen Tag, in diesem Fall zu einem neuen Jahr. Er lächelte innerlich, als er durch die vom

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