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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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vermutlich.«
    Sie nickte und dachte an ihren Vater und seine Überstunden, an seine Frustration und den damit verbundenen Unmut. Sie hatte zufällig aufgeschnappt, wie er davon sprach, in Ruhestand zu gehen, von dem er eigentlich noch Jahre entfernt war. Das war merkwürdig, da Rick Bentz der geborene Cop war, der bei der Arbeit zur Hochform auflief. Sein Einsatz und seine »Die Arbeit geht über alles«-Moral hatten ihn seinen Job in L.A. und die Ehe mit ihrer Mutter gekostet. Doch in letzter Zeit, seitdem die Mutter aller Wirbelstürme mit katastrophalen Folgen über New Orleans hereingebrochen war, hatte er überarbeitet gewirkt, überlastet, ernüchtert.
    »Die Gelegenheit hat sich ergeben, und ich habe sie ergriffen.«
    »Und jetzt bin ich in deinem Seminar.«
    »Sieht so aus«, sagte er gedehnt, und zum ersten Mal spürte sie so etwas wie Amüsement hinter seinem Frust aufblitzen. Großartig. Genau das, was sie gebraucht hatte.
    »Nun, ich will bloß sichergehen, dass nichts zwischen uns steht.«
    Er zuckte die Achseln. »Was soll das schon sein?«
    Seine Antwort versetzte ihr einen kleinen Stich, aber sie ließ es dabei bewenden. Wenn sie seinen Worten Glauben schenken konnte, hatten sie kein Problem.
    »Kann ich dich mitnehmen?«, fragte er.
    »Oh – äh, nein … ich nehme die Abkürzung über den Campus.« Sie deutete mit dem Daumen in die entgegengesetzte Richtung.
    »Es ist schon spät«, sagte er.
    »Ist schon in Ordnung. Wirklich.«
    »Es sind ein paar Studentinnen verschwunden.«
    »Ich weiß, aber ich kann auf mich aufpassen. Taekwondo, erinnerst du dich?«
    Das Lächeln wurde breiter. »O ja«, sagte er.
    Offenbar dachten sie beide an dasselbe. Sie war damals in der Abschlussklasse der Highschool gewesen, und es war ein ähnlicher Abend wie jetzt. Sie befanden sich allein in der Wohnung ihres Vaters, und Kristi hatte den Fehler gemacht, Jay zu erzählen, dass sie mit ihren Kampfsportfertigkeiten jeden Mann bezwingen konnte, der sie belästigte. »Ich kann auf mich selbst aufpassen«, hatte sie gesagt.
    Auf sein Gesicht war ein Lächeln getreten, das so viel bedeutete wie: Hör-auf-mit-diesem-Feministinnenquatsch. »Jaja, ganz bestimmt.«
    »Ich
kann
es.«
    Sie hatte darauf bestanden, Jay hatte sie eine Angeberin genannt, und die Auseinandersetzung hatte sich immer mehr hochgeschaukelt. Schließlich hatte er sie gepackt und sie zu Boden geworfen, wobei er eine Technik verwendete, die er als Ringer auf der Highschool gelernt hatte. Innerhalb von Sekunden nagelte er sie fest, und sie war unfähig, sich von seinem Gewicht zu befreien.
    Kristi erinnerte sich daran, wie sie auf dem Wohnzimmerteppich gelegen und in sein triumphierendes Gesicht geblickt hatte, schwer atmend und so wütend, dass sie ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt hätte. Nase an Nase, mit pochenden Herzen, hatten sie zwischen dem Sessel ihres Vaters und dem Fernseher gelegen und mit angespannten Muskeln darauf gewartet, dass sich der andere bewegte. Jay hatte gewusst, dass sie sich unter ihm hervorwinden würde, wenn er sein Gewicht verlagerte, dass sie nur auf diese Gelegenheit lauerte.
    »Gibst du auf?«, hatte er gefragt.
    »Nein.«
    »Sicher nicht?«
    »Nein!«
    »Ich hab dich außer Gefecht gesetzt.«
    »Im Augenblick.«
    Er grinste und frotzelte: »Ich muss doch langsam zu schwer für dich werden.«
    Sie blickte zu ihm auf und versuchte vergeblich, ihr Herzrasen zu ignorieren. Es stimmte, dass er sie überwältigt hatte, aber da war noch mehr. Sie musste dagegen ankämpfen, auf seine Lippen zu starren, so nahe an ihren … Das Blut pulsierte in ihren Adern, und sie fragte sich, wie es sein mochte, mit ihm zu schlafen. Genau jetzt. Genau an diesem Ort. Während sie hier lagen und schwitzten und außer Atem waren von ihrem Kampf. Sie sah, wie sich seine Augen verdüsterten, wie sich seine Pupillen weiteten, während er vermutlich dasselbe dachte wie sie. »Komm schon, Kris, ich gewinne ja doch«, sagte er mit tiefer Stimme.
    »Nur vorläufig«, sagte sie und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sie hörte ihn stöhnen und spürte, wie er hart wurde. Auch sie stöhnte leise auf, und er verlor die Kontrolle und küsste sie. Unnachgiebig und mit einer Begierde, die auf sie übersprang. Es war wundervoll.
    Und dann biss sie ihn.
    Schmeckte sein Blut.
    Vor Schmerz sog er die Luft ein, verlagerte sein Gewicht und fluchte leise. Sie begann, sich unter ihm hinwegzuschlängeln, sie wollte genug Abstand zwischen sie beide bringen,

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