Angels of the Dark: Verruchte Nächte
Ranghöhe sehen.“
„Sollten wir nicht, ich weiß nicht, gegen sie kämpfen? Und was meinst du mit festbeißen?“
„Wir? Nein, das liegt in der Hand der Menschen. Und dieses Festbeißen ist das, wovon ich draußen gesprochen habe. Sie versuchen, sich einen permanenten Platz im Leben eines Sterblichen zu erschleichen, in seinen Gedanken, wo dann jede Boshaftigkeit, die der Dämon sich überlegt, alles Tun und Denken des Menschen einnimmt.“
„Ist das diese Sache mit der Zurückweisung? Sie müssen lernen, etwas zu bekämpfen, das sie nicht sehen können?“
„Exakt. Sie müssen die spirituellen Wahrheiten und Gesetze erkennen und danach handeln.“
Hinter den Tanzenden waren Tische zu sehen. Fast jeder Zentimeter Tischplatte war mit leeren Gläsern und Bierflaschen vollgestellt. Zacharels Blick durchschnitt die schwüle Dunkelheit.In verschatteten Ecken wechselten Geld und Drogen die Besitzer. Prostituierte betrachteten ihre Fingernägel, während sie sich betatschen ließen. Doch von seinen Helfern entdeckte er nirgends eine Spur.
„Hey, Mann, hast du mal Feuer?“, erklang eine Männerstimme.
Hastig richtete Zacharel seine Aufmerksamkeit auf den Mann vor ihm. Zwischen den Lippen hielt der Sprecher eine Zigarette.
Er war ebenso hochgewachsen wie Zacharel, mit so dichtem, glänzendem Haar, dass ihn jede Frau darum beneiden musste. Es schimmerte in einer Sinfonie von Farben, Schattierungen von hellstem Blond gemischt mit Karamell, Schokolade und Kaffee. Das Blau seiner Augen war tief, unergründlich, und sein betörendes Antlitz wie aus einem dieser Kataloge der Menschen – oder des Himmelreichs. Ein krasser Gegensatz zu seinem Körper, der eindeutig einem Krieger gehörte.
Endlich.
Annabelle schnappte nach Luft, als hätte sie gerade etwas unfassbar Kostbares entdeckt, und Zacharel konnte nur wütend mit den Zähnen knirschen. Eifersucht war für ihn genauso neu wie alles andere. Doch mit diesem Mann konnte sich einfach niemand messen. Aus gutem Grund.
„Rauchen tötet“, war alles, was Zacharel erwiderte. Ich darf ihn nicht schlagen. Wirklich nicht. Vor allem, weil ich ihn gebeten habe, herzukommen .
„Wie so vieles“, knurrte der Mann. Doch er nahm die Zigarette aus dem Mund, ließ sie fallen und zertrat sie, während er mit abschätzendem Blick Annabelle begutachtete. „Hübsches Weib. Gehört die zu dir?“
„Ja.“ In seinem Ton lag ein unmissverständliches Also Finger weg .
Paris, Hüter des Dämons der Promiskuität , verzog die Lippen zu einem langsamen, befriedigten Grinsen, das Zacharels Nerven nur noch mehr reizte. „Ist sie stumm?“
„Nein.“ Obwohl sie momentan definitiv so wirkte. Ihr Mund stand offen, kein Ton kam hervor.
Dem dämonenbesessenen Krieger entwich ein rauchiges Lachen, und Zacharel konnte nur staunen, wie sehr dieser Mann sich verändert hatte. Noch vor ein paar Monaten war niemand unglücklicher gewesen als Paris. Aber die richtige Frau konnte wohl jeden Mann ins Leben zurückholen, nicht wahr?
„Versuch’s dir nicht zu Herzen zu nehmen. Sie kann nicht anders.“ Leise pfeifend schlenderte er davon.
„Zu allem musst du einen Kommentar abgeben“, wandte Zacharel sich an Annabelle, „und bei ihm bist du plötzlich sprachlos?“
„Aber sein Duft …“, murmelte sie und blickte Paris’ muskulösem Rücken nach, bis er in der Menge verschwand. „So etwas hab ich noch nie gerochen. Schokolade und Kokos und Champagner, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft.“
„Er ist vom Dämon der Promiskuität besessen“, platzte Zacharel heraus.
„Was?! Nie im Leben.“
„Und wie.“
„Besessen“, wiederholte sie mit hohler Stimme.
Sehr gut. Nie wieder würde sie Paris so sehnsüchtig anhimmeln. Ob das kleinlich von ihm war? Vielleicht. Spielte das für ihn eine Rolle? Nein. „Die meisten der Leute hier stehen unter dem Einfluss von Dämonen, aber ein paar sind tatsächlich besessen. Bürde lässt sie für sich arbeiten – die Dämonen, meine ich – und bezahlt sie, um die Gäste in Versuchung zu führen, die dem Bösen noch nicht so zugeneigt sind.“
Sie umfasste seine Finger fester, und er wusste, dass sie hoffte, er würde ihr Kraft geben. „Okay, was sollen wir jetzt machen?“
„Jetzt warten wir.“
Die gute Neuigkeit war, dass sie nicht lange warten mussten. Eine Frau bahnte sich den Weg durch die tanzende Menge und stolzierte dann lasziv auf Zacharel zu. Eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte. Seidig ergoss sich
Weitere Kostenlose Bücher