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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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dadurch würde sich rein gar nichts verändern.
    Sie hob eine Augenbraue, äffte einen Ausdruck nach, den er ihr ziemlich oft gezeigt hatte. „Und einen Popo voll für jedes Mal, wenn ich nicht antworte?“
    „Für ein solches Bagatelldelikt würde ich dich niemals körperlich bestrafen, Annabelle.“ Ihm gefiel ihr Name auf seinen Lippen. Der Klang, das Gefühl. „Vielleicht für … etwas wirklich Schlimmes. Aber ich würde nie etwas tun, das bleibenden Schaden verursacht. Du bist nicht einer meiner Soldaten. Darüber hinaus bist du ein Mensch. Du hältst nicht viel aus.“
    „Möglicherweise wärst du überrascht von meiner Zähigkeit.“
    Er wollte antworten, das wollte er wirklich, doch plötzlich packte ihn das Verlangen, mit den Fingerkuppen über ihre Wangen zu streichen, über ihre Lippen, um zu sehen, ob sie ihn verbrennen würde. Ob ihr hämmernder Puls so außer Kontrolle geraten würde, wie seiner es vermutlich täte. Er wollte wissen, ob sie näher rücken oder sich abwenden würde.
    Du lässt dich nicht von solchen sterblichen Gelüsten unterwerfen . Er würde sie nicht berühren, und er würde nicht über ihre Reaktion darauf nachdenken. Doch auch wenn er seine körperlichen Begierden bekämpfen – und besiegen – konnte, war er den geistigen machtlos ausgeliefert. Seine Neugier über sie war zu groß, und er hörte sich sagen: „Deine Mutter war Japanerin, aber dein Name ist nicht japanisch.“
    Erleichtert straffte Annabelle die Schultern und akzeptierte den Themenwechsel. „Sie hat fast ihr ganzes Leben in den Staaten verbracht. Und ich bin nach der Mutter meines Vaters benannt, Anna Bella.“ Sie zog den Mantel um sich zusammen und gab ihrer eigenen Neugierde nach. „Ich hab mich was gefragt. Bist du wie die Engel in der Bibel? Ich, äh, hab mir letzte Nacht von der Wolke eine geben lassen. Ein bisschen hab ich drin gelesen, und … na ja …“
    „Du hast Unterschiede festgestellt zwischen mir und den Engeln, von denen du gelesen hast“, beendete er den Satz für sie.
    „Genau. Und ich weiß noch, dass du gesagt hast, du wärst von einer anderen Art … oder so was.“
    Er konnte es sich nicht verkneifen: „Ich könnte mich weigern, das zu beantworten, genau wie du es mit mir gemacht hast.“
    „Aber das wäre so was wie ein Popo voll“, erklärte sie, „und du, der du niemals lügst, wirst das nicht tun.“
    Ein sehr kluges Mädchen, seine Annabelle. Moment. Seine Annabelle? „Was du gelesen hast, ist wahr. In menschlichen Begrifflichkeiten wäre meine Gottheit eher so etwas wie ein König. Sie regiert einen bestimmten Teil des Himmelreichs und dient dem Höchsten, der über das gesamte Himmelreich herrscht, selbst über den Teil, den die Griechen und Titanen für sich beanspruchen – aber das ist eine andere Geschichte. Und wir sind nicht wie die Engel des Höchsten, weil wir nicht zu demselben Zweck geschaffen wurden.“
    Sie warf die Hände in die Luft. „Warum heißt ihr dann Engel?“
    „Wir haben Flügel, und wir bekämpfen das Böse. Das Etikett passt, und irgendwann ist es hängen geblieben.“
    „Argh! Aber wenn ihr alle gegen das Böse kämpft, wo ist dann der Unterschied?“
    Mit Menschen hatte er so selten zu tun – noch nie hatte er so etwas erklären müssen. „Alle Menschen sind Lebewesen, nicht wahr, und haben vieles gemeinsam. Aber nicht alle haben dieselbe Aufgabe. Manche sind Handwerker. Manche Unterhalter. Manche Lehrer.“
    Kaum hatte er den Satz beendet, da wurden die Wände der Wolke dunkler, dichter. In ihrem Inneren zuckten Blitze; zuerst klein, doch schnell wurden sie länger und intensiver. Verwirrt suchte er nach weiteren Veränderungen, fand aber keine.
    Forschend streckte Annabelle die Hand nach den Blitzen aus. Er packte sie am Handgelenk und hielt sie zurück.
    „Wolke?“, fragte er. „Was ist los?“
    Dämonen … flüsterte es in seinem Kopf. Ein Angriff …
    Unmöglich. Oder? Aber … was, wenn es doch möglich war? Zacharel befahl sein Feuerschwert herbei. Nur höchst selten wagten sich Dämonen in dieses Himmelreich, und wenn, dannbestimmt nicht zum Wohnsitz eines Engels. Aber möglich war es.
    Jegliche Farbe wich aus Annabelles Gesicht. „Was ist los? Was passiert gerade?“
    „Wir werden angegriffen.“ Entweder hatten die Dämonen keinen Schimmer, wem diese Wolke gehörte, oder es war ihnen egal, weil ihre Begierde, Annabelle zu ergattern, zu groß war. Sie mussten ihrer Spur weit besser folgen können, als er geglaubt

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