Angels of the Dark: Verruchte Nächte
ersie näher zu sich, bevor sie sich wehren oder protestieren konnte.
„Sonst… äh … passiert etwas so Furchtbares, dass ich es nicht mal aussprechen kann!“
„Eine Lüge. Gar nichts wirst du tun. Aber nun gut. Ich werde dir trotzdem antworten – und ich werde dir einen Monat meiner Zeit schenken.“ Seidenweich sprach er die Worte, nachsichtig und stahlhart zugleich. „Aber es wird dich etwas kosten. Du siehst, ich weiß, wie man verhandelt.“
11. KAPITEL
I ch werde diese Frau besitzen, dachte Zacharel. Und wenn es nur das eine Mal ist, ich werde sie besitzen. Endlich werde ich ihren Geschmack kennenlernen, niemals wieder werde ich mir darüber den Kopf zerbrechen müssen .
Als Annabelle so eng an ihn gedrückt stand, hüllte er sie mit seinen Flügeln ein, zwang sie noch näher an seinen Leib. Seine frisch verheilten Muskeln und Sehnen protestierten mit leisem Ziepen und Zerren, doch das konnte ihn nicht aufhalten. Nichts könnte das.
„Was wird es mich kosten?“, fragte sie leise. Ihr süßer Duft stieg ihm in die Nase, erfüllte seine Lungen, zeichnete ihn.
Dass du mich küsst. Dass du dich mir hingibst . Doch sprach er es aus? Nein.
Er hätte Antworten von ihr verlangen können, wie sie es getan hatte. Zum Beispiel darüber, was ihr Handel mit Koldo beinhaltete – ein Handel, der von ihr verlangte, dass sie einen Monat lang an Zacharels Seite blieb. Er wusste, dass es eine solche Abmachung gab. Auf keine andere Weise hätte sie an das Wasser des Lebens kommen können. Was er nicht wusste: Warum wollte Koldo ihn für so lange Zeit aus dem Himmelreich fernhalten?
Doch in diesem Moment war ihm das vollkommen egal. Das Ergebnis gefiel ihm, also würde er keine Antworten von Annabelle fordern, die zu geben sie noch nicht bereit war. Irgendwann würde er sie bekommen, dessen war er sich sicher.
Ja, ich werde sie besitzen . Trotz seiner Vorfreude darauf kochte in seinen Knochen der Zorn. Er wollte sie nicht wollen, und er gab ihr die Schuld an dem, was er geworden war … ein Mann, der bereit war, seine Pflicht beiseitezuschieben und auf seine Ehre zu verzichten, nur um den Geschmack einer Frau kennenzulernen.
„Wir werden die Bedingungen klären, wenn wir unseren neuen Aufenthaltsort erreicht haben“, beschied er ihr in harscherem Ton als beabsichtigt. „Je länger wir hierbleiben, desto größer wird die Gefahr für meinen Soldaten.“
Einen Augenblick lang studierte sie sein Gesicht, suchtenach … was? „Na gut. Stellen wir unsere kleine Verhandlung für den Augenblick zurück.“ Dann legte sie ihm die Arme um den Hals und verschränkte die Finger in seinem Nacken.
Immer wieder versetzte sie ihn in Erstaunen. Wenn er damit rechnete, sie würde protestieren, gab sie nach. Wenn er dachte, sie müsste nachgeben, setzte sie sich zur Wehr. Wenn er glaubte …
… entgleiste Gedanken … mühsam wieder auf Kurs gebracht… Jetzt war sie ihm sogar noch näher, als wären sie zwei Hälften eines Ganzen. Schon der bloße Gedanke erhitzte sein Blut, ließ sein Inneres brennen und seine Haut in Schweiß ausbrechen.
Zacharel .
Nur in seinen Gedanken ertönte die männliche Stimme, weder eine Erinnerung noch seine eigenen Worte. Thane? fragte er, augenblicklich besorgt.
Ja .
Dir geht es gut? Und den anderen?
Wir wurden nicht angegriffen, aber wir haben die Dämonen in Schach gehalten, die hinter euch her waren .
Gut. Habt ihr einen am Leben gelassen?
Ein zögerliches Ja .
Als würde Zacharel Einwände erheben gegen die bevorstehende Folterung, wenn das doch der einzige Grund war, aus dem der Dämon noch lebte. Findet heraus, wer die Lakaien geschickt hat. Sie wollten Annabelle holen .
Wie geht es ihr?
Gut. Aber der einzige Weg, ihre Sicherheit zu gewährleisten, ist, sie zu verstecken. Deshalb werde ich eine Weile mit ihr verschwinden. Nimm Verbindung zu mir auf, wenn du die Antwort hast. Und Thane, fügte er hinzu, bevor der Soldat die Verbindung abbrechen konnte, sieh nach Koldo, wenn du eine Gelegenheit dazu hast .
Warum? Was ist los?
„Zacharel?“, holte Annabelle ihn zurück in die Gegenwart. „Ich will ja nicht rummeckern, aber du stehst da einfach nur rum und starrst mich an.“
„Nicht dich, aber ich brauche noch einen Moment“, erwiderteer, doch durch die Ablenkung hatte er die Verbindung zu Thane verloren. Er versuchte, sie wiederherzustellen, doch es ging nicht. „Okay, der Moment ist vorbei.“
„Na dann.“ Obwohl sie vollkommen verwirrt wirkte, fuhr sie fort:
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