Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)
Geschichten umgeben. Wie der Orloff, der Koh-i-Noor, der Florentiner, der Regent und natürlich der Hope-Diamant.
Sie wurden zum Teil verarbeitet in königlichen Geschmeiden, Insignien und in auß ergewöhnlichen Schmuckstücken.
D ie schon die schönsten und atemberaubendsten Frauen dieser Erde trugen. Einige fanden auch den Weg in diverse Museen, da sind diese Preziosen heute zu bestaunen.«
Mr. Prakash trank ein Schluck Wasser und dann ließ er die Bombe platzen.
»Die von Ihnen mitgebrachte Brosche ist einfach herrlich, ein Prachtstück aus einer wunderbaren Schaffenszeit und wurde von einer der namhaftesten Juwelieren-Schmiede der Welt gefertigt. Aber nur der Diamant, der hier verarbeitet wurde, macht den Unterschied!
Ich vermute, er ist ein Teilstück eines schon seit Jahrhunderten verschollenen Diamanten. Er trägt den schönen Namen Großmogul, soll im Ursprung 797,5 Karat, also 159,5 Gramm gewogen haben und ist um 1739 spurlos verschwunden.
Die Angaben schwanken, aber es gab ihn nachweislich, er ist kein Hirngespinst. Wenn dieser Diamant hier ein aufgespaltenes Teilstück sein und sich mein Bauchgefühl bestätigen sollte, würde diese Brosche ein unvorstellbares Vermögen bringen.
Hier spricht natürlich erst mal meine Erfahrung. Um meine Ahnung zu untermauern, muss ich ihn aus der Broschen-Fassung herausnehmen, wiegen und begutachten lassen. Damit würde ich ein renommiertes und auch unabhängiges Gemmologisches Institut in Europa beauftragen.
Es muss geochronologisch, also mit reichlich Wissenschaft belegt werden.
Es gibt Tausende variantenreiche Geschichten über diesen Edelstein. Ein anderes Teilstück aus dem Großmogul soll der Orloff-Diamant sein. Die Meinungen der sogenannten Experten gehen da weitauseinander. Er befindet sich im Zepter eines Zaren und wird in Moskau ausgestellt. Ich habe ihn in meinen Händen halten dürfen. Er hat den gleichen Rosenschliff wie der in Ihrer Brosche und für mich augenscheinlich, die gleiche intensive Farbe und Reinheit.
Mr. Winthorp, Sie haben mich mit Ihrem Fundstück völlig aus der Bahn geworfen. Sie können es sicherlich nicht nachempfinden, aber für mich ist diese Stunde eine der aufregendsten meines Lebens .«
Ja, Jules sah es. Das Zappeln des zarten Inders wurde immer unkontrollierter.
Also erlöste Jules ihn so halbwegs:
»Was meinen Sie denn, was er auf einer Auktion oder bei einem Verkauf erzielen würde ?«
»Das ist schwer zu sagen. I ch schätze ihn so auf ungefähr fünfundvierzig bis fünfzig Karat in der Größenordnung vom Hope-Diamanten. Nur mal so zum Vergleich, es geht beileibe nicht nach Größe. Kürzlich wurde ein pinkfarbener Diamant mit fünfundzwanzig Karat für schlappe vierunddreißig Millionen Euro versteigert. Einer mit sechsundsiebzig Karat für sechszehneinhalb Millionen Euro.
Dieser hier, gehört ebenso wie der Hope nicht zu den gewichtigen. Aber aufgrund seiner Vergangenheit, würde er die Sammlerwelt und Historiker entzücken. Der Hope würde, wenn er heute auf den Markt kommen sollte, locker zwischen hundertfünfzig bis zweihundert Millionen Euro bringen.
Auch aufgrund seiner turbulenten Geschichte. Ihren würde ich noch höher taxieren, weil er noch geheimnisumwobener ist. Er ist so rein wie ein Gebirgsquell und erstrahlt in einer blauen Farbe, die einem beim Betrachten Tränen der Rührung in die Augen treibt. Es gibt keinen Vergleich zu dieser mystischen Ausstrahlung und Vollkommenheit. Er hat die äußerst seltene kristallene Struktur der Bor-Atome, die nur 0,1 Prozent aller n atürlichen Diamanten besitzen. Deshalb würde ich ihn gern versteigern lassen.
Wenn Sie möchten, kümmere ich mich um alles. Es kann anonym geschehen, ganz wie Sie oder Ralph es wünschen. Ich hätte auch einen Käufer, aber dennoch würde ich den Weg über ein spezialisiertes Auktionshaus wählen, um das Maximale herauszuholen.
Die Nachricht, dass er versteigert werden soll, würde wie eine Bombe einschlagen.
Es wäre die Sensation der letzten Jahrzehnte und würde ein weltweites Medieninteresse sondergleichen erzeugen. Dafür garantiere ich Ihnen, dass alles bestmöglich und sicher über die Bühne geht. Meine Vermittlungsprovision können wir frei verhandeln. Aber bitte sagen Sie mir, wie Sie und Ralph es händeln wollen, sonst bekomme ich noch einen Herzanfall.«
Nun war Jules zufrieden, aber es war ihm nicht anzusehen.
»Mr. Prakash, ich danke Ihnen im Namen von Ralph Sturdet und anderen für diese ehrliche
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