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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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innerem Feuer, welches ich einem so kranken Mann nie zugetraut hätte. Wahrscheinlich ähnelt er seinem Vater sehr, zumindest meint das Walther.
    Hugh Sturdet und Jacob Rosen waren in den Vierzigern die treibende Kraft der „United Nations War Crimes Commission“. Obwohl sie selbst nur wenige Wochen in Europa waren, haben die unmenschlichen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und die Jahre danach, beide für immer in ihren Bann gezogen.
    Vielleicht mehr zermürbt, getrieben von der Hoffnung - den Prinzipien der Gerechtigkeit Geltung zu verschaffen. Ihre Absichten und auch Handlungen nenne ich heldenhaft.
    Die Geschichten aller Beteiligten sind allerhöchste Ehren wert und wurden nie gewürdigt. Sturdet, Rosen, ein Franzose namens Alain Dupré und ein Deutscher namens Helmut Geschke, ein Industrieller aus Berlin, ersonnen 1941 einen humanitären Plan, die Verbrechen an der Menschlichkeit zu mildern. Sie wurden zu Freunden, als sie in den zwanziger Jahren Wirtschaftswissenschaften in den USA studierten. Zudem waren sie Mitglieder einer Studentenverbindung, so brach der Kontakt und ihre Verbundenheit untereinander nicht ab. Die Vier nutzten all ihre Beziehungen, um das benötigte Netzwerk in Europa, insbesondere in Frankreich aufzubauen. Es fing mit Hilfsleistungen wie das Organisieren von gefälschten Pässen, das damit verbundene Ausreisen und das Verstecken von jüdischen Familien an. Mit der Zeit wurde es immer komplexer und auch gefährlicher. Für ihre Sache entflammte das Gewissen vieler. Auch von einigen, von denen man es nicht vermutet hätte. Papiergeld hatte ja zu der Zeit keinen allzu hohen Stellenwert. Also sammelten sie Gold, Schmuck, Diamanten, Münzen, Kunst- und Antiquitäten,  kurz gesagt Wertvolles ein.
    Das allbekannte – begehrte … nicht wahr?
    Die Geschichte fand in Frankreich ihren Anfang und endete dort auch tragisch. Alain Dupré war im französischen Diplomatischen Korps bis 1938 in Berlin tätig. Danach wurde er wieder nach Paris beordert und arbeitete im Außenministerium.
    Wegen seiner guten alten Drähte zu deutschen Politikern und Wehrmachtsangehörigen haben sie ihn zum Verhandlungsführer auserkoren.
    Deshalb konzentrierte sich ihr Aktionsradius auch mehr auf Frankreich. Dupré traf den Nerv vieler deutscher Entscheidungsträger.
    E r hofierte sie und tauschte Wertvolles gegen Menschenleben. Alain Dupré war ein Meister im Erkennen menschlicher Bedürfnisse - erfüllte Träume, gab ihnen, was sie verlangten.
    Ein grandioser Verfü hrungskünstler par excellence. Einige ließen sich mehr von hübschen willigen Französinnen, besonderen Arrangements und erlesenen Weinen, als von wertvollem Geschmeide einfangen.
    Es funktionierte … zumindest bis zur letzten Übergabe einer prallgefüllten Schatztruhe im Frühsommer 1942. Bis dahin hatten sie viel Leid gelindert und Tausenden Menschen das Leben gerette t. Aber es drehte sich der Wind. Die zuvor Hand aufhaltenden deutschen Soldaten und andere Handlanger wandten sich von Dupré ab und ließen ihn voll auflaufen. Die Amis schickten daraufhin einen Trupp Marines. Jene sollten den Verantwortlichen den Schatz wieder abjagen, aber diese Mission endete für die Soldaten tödlich. Darunter war wieder ein charismatischer Freund von Jacob Rosen.
    Dann gab es noch zwei Franzosen, welche das geheime Depot beaufsichtigten, wo all die gesammelten Dinge zwischengelagert wurden. Beide Männer wurden im besagten Zeitraum nachweislich standrechtlich erschossen. Diese beiden waren Engvertraute von Alain Dupré. Er starb in den fünfziger Jahren unter mysteriösen Umständen.
    Helmut Geschke, seine Ehefrau und deren beide Kinder verstarben bei einem seltsamen Autounfall in Berlin kurz vor Kriegsende 1945. Weitere dubiose Umstände konnten nie aufgeklärt werden.
     
     
    Beweise wurden systematisch beseitigt und mögliche Zeugen liquidiert.
    Hugh Sturdet und Jacob Rosen überlebten wahrscheinlich nur, weil sie im entfernten Amerika vor den Fängen der SS, SA oder der Gestapo außer Reichweite waren. In den Nachkriegsjahren verloren sich die losen Enden immer mehr, es gab wenig verfolgbare Spuren. Sturdet und auch Rosen setzten Himmel und Hölle in Bewegung, aber viel Positives kam nicht dabei heraus. Es gab Listen so ziemlich aller Wertgegenstände, die damals eingesammelt, gelagert und verwendet wurden. Was aber geschah mit dem restlichen Schatz? Mit all den wundervollen Dingen menschlicher Schaffenskunst?
    So voller eigener Geschichten und Emotionen,

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