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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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Getränkekonzerne.
    Finanziert von drangsalierten Menschen !«
     
    Malcolm hatte ruhig zugehört, er blieb es auch weiterhin. Nun war es aber an der Zeit, ein paar Fragen zu stellen.
    »Jules, das hört sich nach einer möglichen Sauerei an. Dennoch gibt es aus meiner Sicht begründete Zweifel und reichlich offene Fragen und zu wenige Antworten, zumindest aus juristischer Sicht.
    Es gibt einen hinreichenden Anfangsverdacht, ja, aber mehr hast du doch nicht.
    Es kann alles ganz anders sein!
     
     
    Deine Recherchen in allen Ehren, aber man kann eine Menge hineininterpretieren. Ich denke, das tust du auch. Diese Namensliste gibt es nicht mehr, deren Inhalt wurde nur wiedergegeben.
    Es gibt kein sichtbares Dokument, also kommt es von Hörensagen. Du weißt ja nicht einmal, warum der Name Stewart Blackstone auf dieser ominösen Liste gestanden haben soll. Vielleicht hat das einen anderen Hintergrund oder er sollte vielleicht sogar irgendwann einmal von den Deutschen denunziert werden? Du hast bislang nur den schwammigen Akteneintrag der UNWCC. Fakt ist, dass das damalige Vorhandensein des Goldes noch kein wirklicher Beweis für eine Straftat ist. Viele Zusamm enhänge sind nach wie vor offen. Schlüssige Indizien hast du zumindest in deinen letzten Redeminuten nicht vorgebracht. Es riecht ein wenig anrüchig, aber wie schon erwähnt, es kann sich wahrlich anders darstellen.
    Nun aber ein Punkt, der mich vielmehr bewegt. Selbst wenn der alte Stewart Blackstone dieses physische Gold aus Kriegsverbrechen versilbert hat, wieso hast du dann seinen Sohn Raven überfallen, gefoltert und aus seinem Tresor Unterlagen entwendet?«
    »Anfänglich war ich mir auch nicht sicher und habe ihn vielleicht unberechtigterweise in Sippenhaft genommen. Dann bestätigte sich aber mein Anfangsverdacht.
    Es gab einen Hinweis darauf, dass er von den Machenschaften seines Vaters gewusst haben muss. Beweise fand ich dann in seinem Büro-Tresor, vertraue mir, er hängt mit drin!
    Aber erst einmal müssen wir von hier verschwinden. Malcolm, schau dich nicht um. Die beiden Typen, die gerade reingekommen sind und hinter dir Platz genommen haben, sind nicht ganz koscher. Ihre Sakkos sind derart ausgebeult, es müssen monströse Kanonen sein. Ich gehe gleich als Erster, mal schauen, ob sie mir folgen.
    Wenn ja, bist du auf alle Fälle sicher, ich mache das schon. Bleib bitte noch eine kleine Weile sitzen. Wir treffen uns in zwei Stunden bei dir zu Hause, dann erzähle ich dir den Rest .«
     
     
    Jules stand auf, rückte seinen Stuhl zurecht und verabschiedete sich von seinem Freund. Malcolm schaute ihm nach, seine Augen waren seltsam glasig.
     

Kapitel 12
     
    Raven stieg eine zerschlissene Steintreppe des Leeds-Schlosses hinab, diese führte in verborgene, uralte Katakomben. Ein eisiger Windzug streifte sein Gesicht. Er zuckte zusammen, das versetzte ihn automatisch in die Vergangenheit.
    Sein schwermütiger Gemütszustand bekam einen neuen Schub, ambivalente Gefühle erreichten ihn. Diesen Bereich der Gemäuer hatte er zuletzt mit seinem Dad betreten. Das lag schon mehr als vierzig Jahre zurück. Wahrscheinlich projizierte sein Gedächtnis deshalb wirre Bilder. Sein Vater trug ihn von unten auf seinen Händen hinauf. Raven sah sich weinen und ihn herzlich lachen, obwohl Blut an seinen Armen herunterlief.
    Raven riss sich aus seinen Gedanken und kontrollierte auch noch seine zweite mitgenommene Taschenlampe. Er wollte nicht im Dunkeln herumkriechen, alles, nur das nicht. Diese modrig riechenden Kellergewölbe waren bis heute von der Neuzeit ausgeklammert. Es gab hier unten keinen Strom, überhaupt keine technischen Annehmlichkeiten. Tagelang hatte Raven damit zugebracht, alte Unterlagen seines Vaters ausfindig zu machen und zu durchforsten.
    Privates als auch Geschäftliches, viel gab es nicht mehr. Erst dabei kam es ihm in den Sinn, hier, an diesem düsteren Ort nachzuschauen.
    Raven wusste aus seinen vagen Erinnerungen, dass sein Dad diese Räumlichkeiten des Öfteren aufsuchte. Die massive Eisentür, die zu den Katakomben führte, wurde damals wie heute immer unter Verschluss gehalten. Der Zugang zur Tür war von einem riesigen Ölgemälde verdeckt, welches sich an der Wand verschieben ließ. Früheres Schlosspersonal kannte diesen Zugang sicherlich, heute wohl außer Raven niemand mehr. Und es gab definitiv nur den einen Schlüssel, diesen hatte Stewart Blackstone immer an einem seltsamen Ort versteckt gehalten. Raven fand ihn irgendwann

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