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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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antike Brosche habe ich bei einem hier ortsansässigen Auktionshaus eingeliefert.
    Sie hat abzüglich der Gebühren knapp über viertausend Euro gebracht. Eine Menge Holz für so ein bisschen Gold, das erfreute mich natürlich sehr. Wie viel Geld ich geerbt habe und was ich dem Quälgeist alles noch so erzählt habe, darüber möchte ich nun lieber schweigen.«
     
    Henry sah es Rüters Gesicht an, es kam alles hoch, es schnürte ihm den Hals zu. Das Erlebte blockierte ihn zusehends, da nützte es nichts, weiter zu bohren.
    »Das kann ich verstehen, wenn Sie mir noch den Namen des Auktionshauses nennen könnten, dann lasse ich Sie auch in Ruhe. Wir werden es wohl nicht ergründen, was der Typ in einem leergeräumten Schließfach gesucht hat. Aber da ich nun schon mal in ihrer Stadt bin, würde ich gern in Erfahrung bringen, was es mit dieser Brosche auf sich hat. Vielleicht führt diese mich zu unserem Psychopathen, das bin ich meinem Neffen schuldig .«
    »Das war das Auktionshaus Rüdecke, nun ist aber Schluss. Ich rate Ihnen nur, selbst wenn Sie irgendetwas herausfinden, gehen Sie diesem Mann lieber aus dem Weg !«
    In diesen Moment musste Henry an seinen Freund Hans-Jürgen denken, der ihm Ähnliches empfahl. Er musste unweigerlich schmunzeln.
    »Ja, Sie haben wohl recht. Lassen Sie uns zu Ihrer Garage zurückfahren, ich habe noch ein paar Stunden Autofahrt vor mir.
    Trotz allem danke Herr Rüter .«
     
     
     
     
    Nicht mal eine halbe Stunde später drückte Henry die Klinke an der Eingangstür des Auktionshauses Rüdecke herunter und betrat das mittelgroße Ladengeschäft in der Karlsruher Innenstadt. Henrys Feuer war nun erst richtig entfacht.

Kapitel 14
     
    Nachdem Jules das Restaurant verlassen hatte und die Straße überquerte, wurde er fast von einem Fahrradkurier erfasst. Er verfluchte den langhaarigen Zottel und bestieg seinen gemieteten Mini auf der gegenüberliegenden Seite. Niemand folgte ihm, die beiden Männer, die er als Ausrede benutzte, waren ohne Belang. Jules kam während des Gespräches mit seinem Freund und Mentor - dem ehrenwerten Richter Sir Malcolm Cornick - leichte Zweifel auf. So sorgte er vor …
    Irgendetwas an ihm signalisierte allzu deutlich Ungemach. Wenn man jemanden über fünfunddreißig Jahre kennt und gemeinsam alle Grauzonen des Lebens durchlebt hat, dann verraten kleinste Veränderungen an seinem Verhalten so einiges. Jules wollte sicher sein, dass Malcolm nicht zwischen den Stühlen saß. Eigentlich war es ja fast zu erwarten, an den Pranger liefern würde er Jules nie. Aber …
    Trat sie hier wieder zutage, die bizarre Komplexität der Politik? Der Filz des Geldes?
    Jules beeilte sich, er nahm einen k leinen Alukoffer vom Rücksitz. Klappte ihn auf und hantierte an der darin befindlichen Technik herum. Malcolms Handy war abhörsicher, also klebte Jules während des Essens eine kleine Wanze unter den Tisch. Er justierte die Abhörtechnik, steckte sich einen kleinen Stöpsel ins Ohr und vernahm auch schon die bekannte resolute Stimme des Richters. Malcolm telefonierte, wie von Jules erwartet.
    Der Empfang war gut, nur die eindringlichen Verkehrsgeräusche der vielbefahrenen Straße störten ein wenig. Den Anfang des Gespräches hatte Jules verpasst, er konzentrierte sich und hörte gebannt zu:
    »Ja, das tut es … da mach ich nicht mit. Dann will ich von dem Ganzen nichts mehr hören, ich bin raus.«
    Nur Nebengeräusche … Malcolm hatte aufgelegt.
    Nachdenklich beobachtete Jules den Ausgang des Restaurants, sein Blickfeld war ziemlich frei.
    Kurz darauf verließ sein alter Weggefährte das Gebäude. Sichtlich geknickt und in keiner guten gesundheitlichen Verfassung.
     
    Seine Gicht setzte ihm schon länger zu und das kleine Päckchen voller Zerrissenheit, welches nun auf seinen Schultern drückte.
    Aber so war das nun mal, wenn man aufgrund des hohen Alters nicht mehr in offizieller Funktion war. Nicht machtlos, nein das war Sir Malcolm Cornick beileibe nicht, aber nicht mehr handlungsbevollmächtigt. Das war ihrer beider heutiges Problem, andere waren am Ruder.
    Malcom waren die Hände gebunden. Sein Band zur Krone war dicker als die Freundschaft zu einem ehemaligen Agenten.
    Jules seufzte leicht und konnte es sogar nachempfinden. Malcolm hatte gerade seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert. Er gehörte zu jener aussterbenden Generation, deren Loyalität einzig England gehörte.
    Formierte sich die Elite um Blackstone herum?
    Das beabsichtigte Treffen bei Malcolm zu

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