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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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lächelnd und leise pfeifend!
    Blitzartig erwachte ich, stand dann fast senkrecht im Bett. Ich habe mich dermaßen erschrocken, das war der reinste Horror. Alles, was er mir verbal angedroht hat, erschreckte mich dermaßen, es ist schwierig wiederzugeben.
    Er beschrieb mir sehr detailliert, wie seine Folterungen ausfallen würden, wenn ich nicht reden würde.
    So subtil … ich wurde immer unterwürfiger und erzählte ihm alles, was er wissen wollte. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr könnte ich kotzen. Ich hätte nie gedacht, dass ich vor einem anderen Mann so einknicken würde. Wenn mir das einer meiner Kumpels erzählt hätte, wäre ich in Tränen ausgebrochen - vor Lachen. Aber wenn einem selbst das personifizierte Grauen gegenübersteht, ändert das alles. Diese Aktion ist mir so auf den Magen geschlagen, dass ich in kürzester Zeit über zehn Kilo abgenommen habe. Ich war immer schon schlank, nur jetzt sehe ich todkrank aus. Einfach unglaublich, vielleicht sollte ich mal ein entsprechendes Sanatorium aufsuchen.«
    Dirk machte eine kleine Pause.
    »Sein ganzes Verhalten war verschroben und sonderbar furchteinflößend. Einen derartigen, unheimlichen Menschen habe ich zuvor noch nie kennengelernt. Wenn er jetzt hier um die Ecke stolzieren würde, wäre meine schwer zu beschreibende Angststarre sofort wieder da und meine Glieder bewegungsunfähig. Was auch blieb, war sein Körpergeruch. Er roch nach Schweiß, als wenn er vor seinem Besuch bei mir Höchstleistungen verrichtet hätte.
    Deshalb habe ich mir eine neue Bleibe gesucht, ich wohne derzeit in einem kleinen Gasthaus. Albern, ich weiß, aber ich fühle mich irgendwie besser. Ich konnte meine Wohnung nicht mehr betreten. Meinen Hausrat habe ich komplett aufgelöst, weniges steht bei einer Bekannten. Ich werde zu einem Kumpel nach Pforzheim ziehen. Wir wollen dort e in Motorradgeschäft aufmachen. Vielleicht baut mich das und eine neue Umgebung wieder auf.
     
    Sobald der Umbau der Halle fertig ist, und ich meine Maschinen dort unterbringen kann, bin ich hier weg. Jahrelang läuft alles schief, meine letzte Beziehung, mein Job als Mechatroniker - einfach alles.
    Meine Ex hat so ziemlich alles bekommen, bis auf meine Motorräder. Außer meinen Babys habe ich nichts, was mich erfreut. Zurück zu der besten Geschichte meines Lebens, so dachte ich zumindest. Das wundersame Erbe …
    An meinen Onkel habe ich nie einen Gedanken verschwendet. Desto überraschter war ich, als ich Post vom Amtsgericht aus Hamburg erhielt. Beinahe hätte ich das Erbe ausgeschlagen, meine Vorstellungskraft reichte dafür nicht aus. Ich erzählte wirklich zufällig meinem Scheidungsanwalt, Herrn Seibel, davon, er versprach, ohne großen Aufwand zu überprüfen, ob es sich lohnen würde.
    Ich hatte Angst, Schulden zu erben oder gar Bestattungskosten zu übernehmen. So etwas in der Art ist einmal einen Kumpel von mir wiederfahren.
    Das Gericht gibt doch keine Auskunft. Bei so einer Erbschaft ist doch alles möglich, und bei meinem Pech in der Vergangenheit dachte ich nur negativ. Ich weiß nicht, wie er es angestellt hat, aber Seibel signalisierte mir, es tunlichst anzunehmen, ich wäre Alleinerbe und so weiter. Mein Vater hatte schon keinen Kontakt zu meinem Onkel, da muss in jungen Jahren irgendetwas vorgefallen sein. Sei es drum, mein Anwalt wickelte im Prinzip alles für mich ab. Dafür habe ich ihn auch fürstlich entlohnt, diese gierige Anwaltsratte. Sorry, sie sind ja auch einer aus dieser Zunft …«
    Henry schmunzelte artig und nickte zustimmend.
    »Zuletzt waren wir dann zusammen in Hamburg, um bei der Bollard-Bank das Schließfach zu räumen. Die Wohnung von Otto habe ich nicht einmal gesehen, alles kam auf den Müll.
    Im Schließfach befand sich nicht viel, ein für mich hässliches Schmuckstück.
    Rechtsanwalt Seibel hatte mir empfohlen, die darin befindlichen Papiere zu vernichten, das tat ich sogleich. Auf einer Raststätte bei unserer Rückfahrt zündete ich sie an.
     
     
    Er erwähnte auch etwas von einer düsteren braune n Vergangenheit meines Onkels.
    V on unschönen Bildern und so einem Dreck, welcher sich in der Wohnung befand. Seibel hatte dafür gesorgt, dass alles entsorgt wurde. Das war mir recht, damit wollte ich mich erst gar nicht auseinandersetzen. Auf den Papieren standen ein paar Namen, darauf war mein Peiniger versessen. Er entlockte meinem Gedächtnis alles, was ich auf die Schnelle gelesen hatte und mir eigentlich gar nicht merken wollte.
    Die

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