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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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an Dicks und dieser Aktion hält sich aber in Grenzen. Ich …«
    Sir Hurt hielt mit gelangweiltem Gesichtsausdruck seine Hände hoch und fiel Miller wieder ins Wort.
    »Ich habe genug gehört, Sie können gehen .«
    Miller kramte seine Pappordner zusammen und verließ mit hochrotem Gesicht das Büro seines Chefs. Sir Hurt sah ihm nach und schüttelte nur mit dem Kopf. Als William Miller den Raum verlassen hatte, begann er zu schmunzeln und sein Gegenüber auch.
    »John, irgendwie tut er mir ja fast leid. Jetzt wird er bibbern und hoffen, dass er nicht in irgendein Krisengebiet im hintersten Winkel dieser Erde versetzt wird.«
     
    Tom Hitten kannte seinen Chef ein halbes Leben.
    »Eigentlich wäre es auch angebracht … Spaß beiseite. Ich musste ihn einschüchtern, nun wird er diese Aktion nur schnell vergessen wollen. Dennoch, wenn ihm nicht einmal auffällt, dass zwei operative Agenten keine VeriChip’s trugen, und wir keine weiteren Maßnahmen zum Verifizieren des Geschehens veranlassen, dann ist er in dieser Position wahrlich nicht zu gebrauchen.
    Seine Art, die Dinge anz ugehen, missfällt mir einfach. Den können wir auf Befehlsebene nicht gebrauchen. Schicke ihn wieder in seine alte Abteilung und lasse ihn stereotype Aufgaben erledigen.
    Ich sage dir, es ist so gekommen, wie ich es in meinem tiefsten Inneren fast erwartet hatte. Jules, dieser ausgebuffte Spinner hat den Braten gerochen und alle Drei eiskalt abserviert und wahrscheinlich gleich auf diesem Friedhof verscharrt. Von dem werden wir keinen Pieps mehr hören. Wenn der nicht gefunden werden will, dann wird es auch äußerst schwierig werden. Dafür werde ich kein weiteren Ressourcen und vor allem finanzielle Mittel  mehr freigeben.
    Lasse Winthorp für tot erklären, seine Konten einfrieren und sämtliche Ausweisdokumente annullieren. Jules wird nun sämtliche alte Seile kappen und eine andere Identität annehmen. Wenn unsere Agenten ihren Auftrag erledigt und Winthorp und Dicks eliminiert hätten, wäre es mir auch lieber gewesen. Sie waren halt nicht gut genug. Sonst wären sie wohlbehalten nach London zurückgekehrt. Lassen sich von einem alten Mann überrumpeln! Wenn es nicht so tragisch wäre, dann würde ich mich krummlachen. Slater und McKinsey gelten bis auf Weiteres als vermisst. Ihr Ableben in Ausführung ihres Dienstes und beider ehrenvolles Begräbnis verschieben wir auf einen späteren Zeitpunkt. Über diese ganze Angelegenheit muss erst mal wieder ordentlich Gras wachsen. Die CIA hält sich weiter bedeckt, in dem Punkt hat Miller absolut recht. Er weiß natürlich nicht, dass es so von uns gewollt ist.
     
     
     
    Winthorps Auftraggeber ist tot, alle anderen auch und Raven Blackstone wird an den alten Geschichten seines Vaters aus reinem Selbsterhaltungstrieb wahrlich nicht mehr herumrütteln. Also legen wir weiter den Mantel des Schweigens über alles.
    Wenn Jules wirklich wieder auftaucht und weiter alte Aktionen der Special Operations Executive aufdecken will, dann können wir immer noch handeln. Ich denke, er hat es nun begriffen und wird sich nicht mehr rühren. Was Jules geritten hat, derart in alte Wunden zu stochern, das bleibt wohl sein Geheimnis. Widmen wir uns wieder den wichtigen Themen unserer Zeit und nicht der Vergangenheit.
    Gehen wir heute gemeinsam zum Lunch?«
    »Ja, sehr gern. John, eine Frage noch … was macht dich so sicher, dass es so abgelaufen ist ?«
    »Jules Winthorps abstruse Vergangenheit.
    In meinen ganzen Dienstjahren ist mir kein derartig kaltblütiger Agent untergekommen und das waren einige!«

Kapitel 26
     
    New York, im Hotel Waldorf Astoria - fünf Monate später. Die Leeds Unternehmensgruppe hatte eine internationale Pressekonferenz anberaumt.
     
    Raven Blackstone schaute genüsslich in die Runde der vielen erwartungsvollen Gesichter. Es herrschte eine fast schon greifbare und wahrlich spannungsgeladene Stimmung.
    Das zuvor laute Stimmengewirr ebbte zunehmend ab, und die allzu hektische Betriebsamkeit von wuselnden Bediensteten wurde gänzlich eingestellt.
    Insgesamt vierzig sorgfältig ausgewählte Personen, allesamt akkreditierte Journalisten und Reporter aus allen Erdteilen, waren der Einladung der Leeds Brauerei nur allzu gern gefolgt. Bild und Tonaufnahmen sowie spätere Fragen wurden ausdrücklich und in jeglicher Form gewünscht.
    Das war für dieses Unternehmen ein Novum und lief bislang immer gänzlich anders ab. Britische Journalisten glaubten diesen Sinneswandel kaum. Alle

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