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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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nicht durch Computer gesteuert wurden. Sie ließen sich aber auch nicht manuell vom Käfig aus öffnen. Man konnte sie nur vom Kontrollraum aus entriegeln.
    Der Schalter für die Haupttüren war klar und eindeutig beschriftet. Er war groß und schwarz und befand sich unter einer Plexiglasschale, damit er nicht versehentlich ausgelöst werden konnte.
    Diese Schutzschale war abgeschlossen, aber nach drei harten Schlägen mit dem Feuerlöscher waren nur noch ein paar Scherben übrig.
    Er beobachtete auf einem der Überwachungsmonitore, wie die Türen langsam aufgingen.
    Ein Blick auf die Uhr: Es blieb ihm noch genug Zeit, aber das hieß nicht, dass er hier herumtrödeln durfte. Nach zwei Minuten würden sich die Türen automatisch wieder schließen.
    Schnell lief er durch den kurzen Flur zurück zum Eingang des Käfigs.
    Die schweren Metalltüren standen weit offen, weiter als Scheunentore.
    Sam raste durch die innere Tür und kam noch mindes tens fünf Meter weit, als er hinter sich ein hartes Klicken hörte.
    Er zögerte und blieb schließlich wie erstarrt stehen, als er eine leise Stimme hörte.
    »Na, wo wollen wir denn hin?«
    Sam atmete ein paarmal tief ein und aus, bevor er sich langsam zu Brewer umdrehte.
    Der Wärter hatte die Uniformmütze tief über die Stirn gezogen, sodass sein Gesicht im Schatten lag, aber das grelle Licht der Lampen, die den Käfigeingang in gleißendes Licht tauchten, spiegelte sich in seinen Augen, sodass sie wie Katzenaugen unter dem Schild seiner Mütze hervorleuchteten. Seine schlaffen, fleischigen Wangen waren zu einem drohenden Grinsen verzogen, und er fletschte die Zähne wie ein wildes Tier.
    Und Brewer hielt eine Waffe in der Hand. Eine Pistole, matt glänzend, schwarz und tödlich, und sie zielte genau auf Sams Brust. Auf diese Entfernung würde er ganz bestimmt nicht danebenballern.
    Sam wich einen Schritt zurück. Einen Schritt näher zum Ausgang.
    »Weiter kommst du nicht«, erklärte Brewer gelassen. Er saß auf einem Holzstuhl neben dem Lieferanteneingang; jetzt stand er langsam auf. »Ein Feueralarm so spät am Abend kam mir einfach ein bisschen zu passend vor. Und dann waren plötzlich auch alle Telefonleitungen tot. Sehr verdächtig.«
    Sam warf einen Blick auf die Uhr. Über eine Minute war schon vergangen.
    Brewer hatte ihn beobachtet. »Ungefähr eine Minute bleibt dir noch, dann schließen sich die Türen wieder. Und dann spielt es keine Rolle mehr, welche Tricks du im Kontrollraum anwendest, mein Junge. Sie lassen sich dann nicht mehr öffnen.«
    Sam glaubte es ihm aufs Wort.
    »Ich denke, wir beide sitzen die Sache einfach aus«, schlug Brewer lässig vor. »Du scheinst mir heute nicht besonders gesprächig zu sein.«
    Sam schwieg und Brewer fuhr fort: »Die Polizei wird in ein paar Minuten hier sein. Keine Ahnung, wie du die Telefonleitungen gekappt hast, aber den Notfunk hast du vergessen.«
    Er musste Sams Gesichtsausdruck gesehen haben, denn er pfiff leise zwischen den Zähnen hindurch und meinte: »Ah – du hast den Notfunk gar nicht vergessen, stimmt’s? Spielt aber keine große Rolle, denke ich.«
    Das war nicht einmal besonders schwierig gewesen – Sam hatte nur eine andere Frequenz einstellen müssen. Bestimmt würde irgendwer irgendwo die Botschaft auffangen, aber ganz bestimmt nicht die Polizei und auch sonst niemand, für den sich daraus ein Sinn ergäbe.
    »Spielt keine Rolle«, wiederholte Brewer, »weil die Feuerwehr in spätestens ein paar Minuten sowieso hier sein wird. Sie sind mit eigenen Funkgeräten ausgestattet, und ich kann mir nicht vorstellen, dass du herausgefunden hast, wie du ihren Funkverkehr unterbrechen kannst, oder?«
    Sam trat einen weiteren Schritt zurück, der ihn noch einen halben Meter näher an den Ausgang brachte. Sein Blick fiel auf die Überwachungskamera, die über Brewers Kopf an der Wand befestigt war, und in seinen Gedanken nahm ein Plan allmählich Gestalt an.
    »Keine Bewegung!«, befahl Brewer barsch und hob die Waffe ein wenig höher. Sam bewegte sich trotzdem. Er hob die Hände hoch über den Kopf und drehte sich langsam um.
    »Schon besser«, meinte Brewer. »Jetzt kapierst du allmählich, was hier abgeht.«
    Vor Sam begannen sich die Türen langsam zu schließen.
    Er machte einen weiteren Schritt darauf zu.
    »Der nächste Schritt ist dein letzter, Junge«, bellte Brewer hinter ihm wütend.
    »Glaub ich nicht.« Sam hatte endlich seine Stimme wiedergefunden. »Das würden Sie nicht wagen.«
    »Darauf würde

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