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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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Ende, aber Sam war sicher, dass die Behörden die Mühe und vor allem die Kosten gescheut hatten, hier, mitten in der Wüste, einen Zaun rings um die gesamte riesige Zone zu bauen. Die großen Reifen des Pick-up rollten problemlos über die mit niedrigem Büschelgras und Stauden bewachsene Steppe, zunächst in Richtung Osten, am Zaun entlang.
    Große Warnzeichen hingen in regelmäßigen Abständen am Zaun und warnten vor der Verstrahlungsgefahr, die dahinter bestand. Schließlich kamen sie ans Ende des Zauns und steuerten nun in Richtung Norden, bis sie wieder auf den alten Boulevard stießen.
    Die Mojave-Wüste umgab sie vollständig mit ihrer natürlichen Ödnis: brauner, hart gebackener Sand, wellige oder zerklüftete Steppe, nur ab und zu verziert mit graubraunem Büschelgras. In der Ferne brüteten Hügel und Berge im frühen Morgenlicht.
    Das Gefühl nahenden Unheils verstärkte sich, als sie sich dem Schauplatz der schwersten Katastrophe der amerikanischen Geschichte näherten.
    »Bist du absolut sicher, dass es für uns ungefährlich ist, weiterzufahren?«, fragte Vienna einmal nervös. Aus den linken Seitenfenstern sahen sie einen umgestürzten Frachtzug liegen, ein einziges Gewirr von Waggons, Schienen und Leitungen.
    »Das größte Problem ist der Staub«, antwortete Sam. »Mit dem Fallout von der Explosion fielen Tausende Tonnen radioaktiv verseuchter Staub über die Stadt. Dieses Zeug solltest du wirklich nicht einatmen oder auf die Haut bekommen, aber im Auto und mit geschlossenen Luftdüsen sollte es für uns eigentlich sicher genug sein. Wenn wir aussteigen, setzen wir die Schutzmasken auf und verwenden die Atemgeräte. Die Anzüge bieten genügend Schutz gegen den Staub.«
    »Und du bist sicher, dass uns Ursula hier nicht finden wird?«, fragte Dodge.
    »Ja, bin ich«, versicherte Sam. »Ich hab letztes Jahr ein Schulprojekt über Las Vegas gemacht. Der EMP – der elektromagnetische Impuls – der Atomexplosion hat sämtliche elektronischen Geräte und Ausrüstungen zerstört. Es gibt in der gesamten Zone keine Computer, keine Kameras, keine Radios oder Funkgeräte, nichts mehr, rein gar nichts mehr, das noch funktioniert. Hier in der Zone ist Ursula blind und taub.«
    »Und was ist mit den Satelliten?«, fragte Vienna.
    »Schau mal nach oben.«
    Der schmutzig graue Dunst, der über der gesamten Gegend lag, wurde immer dichter, je mehr sie sich der Stadt näherten.
    »Brennende Öllager. Schwelende unterirdische Müllhalden. Sie brennen oder schwelen seit Jahren. Las Vegas liegt in einer riesigen natürlichen Senke in der Wüste, umgeben von Hügeln und Bergen. Der Smog bleibt darin gefangen. Je nach Windrichtung ist der Dunst an den meisten Tagen so dicht, dass kein Satellit bis zum Boden blicken kann. Wir befinden uns hier also in einer elektronischen Nullzone, einem total schwarzen digitalen Loch, und Ursula wird uns hier nicht finden können.«
    Weiter vorn tauchte nun der südliche Stadtrand von Las Vegas auf; sie konnten bereits die ersten zerstörten Gebäude ausmachen. Der Geigerzähler schien nun ein wenig schneller zu ticken, oder bildeten sie sich das nur ein? Sam lief ein Schauder über den Rücken und seine Nackenhaare sträubten sich.
    »Das ist doch absoluter Wahnsinn!«, zischte Ranger wütend. »Du setzt unser Leben aufs Spiel!«
    Aber niemand achtete auf ihn.
    Der Freeway und der Boulevard verliefen jetzt parallel nebeneinander, und bald ließ Vienna den Pick-up über den dazwischen liegenden Steppestreifen rollen, um auf den Freeway zu gelangen, dessen Asphalt noch in besserem Zustand war und eine höhere Geschwindigkeit zuließ.
    »Richtung Norden«, sagte Sam, als sie sich den Außenbezirken der Stadt näherten.
    »Warum Norden?«, fragte Vienna.
    »Der Fallout nach der Explosion wurde vom Wind in südliche Richtung getrieben«, erklärte Sam. »Im nördlichen Teil der Stadt finden wir vielleicht eher etwas.«
    »Etwas? Was suchen wir denn?«, wollte Dodge wissen.
    »Einen sicheren Unterschlupf.«
    Sie fuhren an Apartmenthäusern vorbei, teuren, edlen Backsteingebäuden, die jetzt aber verlassen und schmutzig grau dalagen und allmählich zu Wüstenstaub zerfielen.
    Nur ganz wenige Fensterscheiben hatten die Explosion überstanden.
    Autos lagen überall auf dem Freeway herum, teilweise auf der Seite, teilweise auf den Dächern, manche waren vollständig ausgebrannt und nur noch schwarz verkohlte Wracks. Ein Baukran war umgestürzt, sein langer Arm erstreckte sich verkrümmt in

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