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Angriff der Killerkekse. Unglaubliche Reportagen und atemlose Geschichten (German Edition)

Angriff der Killerkekse. Unglaubliche Reportagen und atemlose Geschichten (German Edition)

Titel: Angriff der Killerkekse. Unglaubliche Reportagen und atemlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Ruprecht Frieling
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es, urplötzlich sogar leicht bergauf. Nach zwei, drei schweißtreibenden Metern rutsche ich den Hügel wieder hinunter. Wie beherrscht man diese blöden Bretter? Ich bekomme Hilfestellung von meiner persönlichen Trainerin, die jetzt hinter mir geht, mich kontrolliert und Anweisungen erteilt. »Schräg gehen, Bretter ankanten,« kommandiert das Luder. Woher weiß sie das so genau, sie hat doch zuletzt als Kind auf Brettern gestanden? Zwei wie Schneeflocken gleitende Wanderer überholen mich und grüßen freundlich: »Es ist nur dieser kleine Hügel, dann geht es sanft geradeaus.« Das »zänkische Bergvolk« entpuppt sich als ausgesprochen nett und hilfsbereit. Hoffnungsfroh stapfe ich den Hang hinauf.
     
    Oben angekommen werden zwei weitere Tempotücher voll gerotzt. Geschafft! Meine Dampfmaschine faucht. Weiße Schwaden zischen aus Mund und Nase. Volles Tempo! Majestätisch wie eine Elfe gleite ich ein paar Meter voran und lobe Langlauf, Loipen und die Liebe zum Leben. – Doch was muss ich sehen? Schon steigt ein weiterer Hang endlos in den Himmel! »Machen Sie sich keine Sorgen,« ruft mir ein fescher Skifahrer zu, der elegant von oben herunter gewedelt kommt, «es ist nur noch dieser kleine Aufstieg, dann wird es flach!« Danke für die Auskunft, mir wurde die Loipe als »leicht« empfohlen. Der Schweiß rinnt mir ins Thermokleid, ich bezwinge auch den zweiten Aufstieg. Dabei rudere ich mit den Stöcken, als wolle ich den Eichhörnchen die Augen ausstechen. Wie skandierte einst Honecker, der verblichene Feudalherrscher über diese Region: »Vorwärts immer, rückwärts nimmer!« »Honni, du machst mir mächtig Mut,« rufe ich dem roten Berggeist zu und reime in seinem Sinne: »Den Langläufer in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.« – Jetzt will ich es wirklich wissen.
     
    Oben angekommen laufen wir ein paar Kilometer auf der Kammloipe zwischen Deutschland und Tschechien. Eine verschneite Märchenlandschaft wie aus Zuckerguss erfreut Augen und Herz. Diese Winterstimmung macht den beschwerlichen Aufstieg vergessen. Winterwald, wie bist du wundervoll! Nach einer sanften Kurve verlassen wir den schneeweißen Highway und wenden uns wieder talwärts. Es folgt eine Rechtskurve und jetzt stockt mir der Atem: Himmel, hier geht es steil bergab! Fassungslos blicke ich in ein tiefes Tal, das sich unergründlich vor mir öffnet. Wie soll ich ohne Knochenbrüche und Blessuren nach unten rutschen?
     
    »Schneepflug, Schneepflug!« befiehlt meine Traumfrau, die jetzt hinter mir fährt und dabei lautstark Anweisungen erteilt. Ihre ständigen Instruktionen gehen mir inzwischen gehörig auf den Keks. »Hör auf, mich zu nerven. Ich bemühe mich doch«! – Ich versuche, die Skier zu verschränken, doch die blöden Bretter gehorchen nicht. Stattdessen gewinne ich an Fahrt und überschreite bald die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Anfänger. Ich schwanke wie eine mit schwerem Schnee beladene Tanne im Winterwind. Verzweifelt stochere ich mit den Stöcken im Leeren und sehe eine Linkskurve auf mich zukommen. Ich schieße in die Kurve und schließe die Augen. Jeden Moment erwarte ich den Aufprall. Welcher Baumstamm wird es sein, der mich entmannt?
     
    Eine Kolumne über meine Langlaufpremiere werde ich schreiben, wenn ich unbeschadet überlebe, gelobe ich. Das mindert die aufschäumende Angst und macht das Überleben sinnvoll. Noch zittere ich auf steifen Beinen und versuche sogar, in die Hocke zu gehen, wie es die Kommandantin verlangt. Welche Gnade, dass es im Erzgebirge einsam ist, und ich nur von den Tieren des Waldes ausgelacht werden kann. Da schnauft mir aus der Tiefe eine Rotte wilder Schweine entgegen: Spaziergänger! Ein wanderndes Kaffeekränzchen stapft in Dreierreihe die Loipe bergauf. »He, Fußgänger sind hier verboten, könnt Ihr denn keine Schilder lesen, Mädels?« Ich erkenne ihre Gesichter und beschließe, auf die beiden jüngeren zu prallen, die exakt auf meiner Spur bergauf trampeln. Angenehmer als eine der Omas zu rammen, ist es auf jeden Fall, außerdem heilen junge Knochen schneller. Erst werde ich die mit den schwarzen Haaren umreißen, dann platscht die hinter ihr gehende Blondine um. »Bahn frei. Hier komme ich!« Schon sehe ich mich auf ihnen strampeln, ein kreischendes Knäuel von liebenden Leibern, sperrigen Skiern und spitzen Stöcken.– Im allerletzten Augenblick springen sie zur Seite. Wer von uns hat nun mehr Glück gehabt?
     
    Vier Stunden und etliche Kilometer später bade

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