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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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sich geschmiegt, lachte und gab ihm einen Kuss auf das kleine Hundegesicht. Die ganze Zeit über bellte das Tier und wedelte mit dem Schwanz.
    »Oh nein!«, rief Ruth. »Brewster, wie konntest du nur?«
    Brewster sah zu ihr hoch und leckte ihr übers Kinn.
    »Wir bringen die Jacke morgen in die Reinigung. Sie bekommen den Geruch raus - das weiß ich aus eigener
    Erfahrung. Und es wird auch kein Fleck im Leder Zurückbleiben.«
    Ruth lachte. »Du kleines undankbares Biest, was wolltest du von mir, das ich dir nicht gegeben habe? Auch noch das Brötchen vom Hotdog? Vielleicht ein bisschen Senf?«
    »Was soll’s«, sagte Dix, zog sie an sich und küsste sie, wobei sich ein lautstark bellender Brewster zwischen ihnen bemerkbar machte.
    Fast im selben Augenblick löste der Sheriff die Lippen von den ihren und lehnte seine Stirn gegen ihre. »Tut mir leid. Ich wollte nicht ... Na ja, ich wollte schon ...«
    Er nahm ihr Brewster aus den Armen, streichelte ihn und setzte den Hund dann auf den Boden. Zu seiner Überraschung schien der Hund keinen Anstoß an der Zurückweisung zu nehmen. Er saß nur da, blickte mit schief gelegtem Kopf zu ihnen empor, und wedelte mit dem Schwanz.
    Ruth war ein wenig verstört. Sie schluckte und räusperte sich. »Äh, mir tut es auch nicht leid. Eigentlich ...«
    »Dad!«
    »Was ist das für ein Gestank? Oh, Brewster hat Sie erwischt, Ruth?«
    »Ja, das hat er, Rafe. Hi, Jungs. Was gibt’s zum Abendessen?«
    Rafe und Rob tauschten Blicke aus. »Tja, wir wollten warten, bis ihr zurück seid.«
    »Pizza«, sagte Rob. »Ich kann Tiefkühlpizza in den Ofen schieben.«
    »Ihr wollt damit sagen«, erwiderte sie langsam und sah die beiden abwechselnd an, »dass ihr euren Vater die ganze Arbeit erledigen lasst?«
    »Nun, manchmal bringen uns irgendwelche Damen was zu essen.«
    »Wir machen die Wäsche und räumen unsere Zimmer auf!«
    »Er muss ja gar nicht so oft kochen. Außerdem wären wir froh, öfter mal Pizza zu essen«, fügte Rob hinzu.
    »Ich werde etwas Fisch im Backofen grillen und dazu gibt’s Kartoffeln«, erklärte Dix. »Rob, Rafe, ihr macht in der nächsten Stunde eure Hausaufgaben!«
    »Na klar, Dad.«
    »Ich bin schon fertig.«
    »Als wenn ich dir das abkaufen würde. Ich möchte, dass ihr beide in eure Zimmer geht und arbeitet. Kein Fernseher, keine Kopfhörer.«
    »Dad?«
    In Rafes Stimme lag der Hauch von etwas, das Dix seit Langem nicht mehr vernommen hatte. Er fragte sich, ob die Jungs den Kuss gesehen hatten. Hoffentlich nicht, dafür war es noch zu früh.
    »Was ist los, Rafe?«
    Rafe warf seinem Bruder einen Blick zu, dann sah er auf seine Sneakers hinab. »Mrs Benson, meine Mathelehrerin, hat heute geweint. Du weißt schon, sie hat alle drei Ermordeten gekannt.«
    Dix packte Brewster, stopfte ihn unter seinen Mantel, zog den Reißverschluss zur Hälfte hoch und nahm seine beiden Söhne in den Arm. »Das alles ist bestimmt schwer für euch. Aber für mich und Ruth ist es auch nicht einfach. Ich habe es euch gestern Abend gesagt - ich werde die Person kriegen, die für diese Morde verantwortlich ist, das verspreche ich euch.«
    Rafe versuchte zu lächeln. »Bis Dienstag.« Er drückte sein Gesicht gegen die Schulter seines Vaters. »Das habe ich nämlich Mrs Benson gesagt. Sie hat geschluckt und geantwortet, dass sie das auch hofft, denn immerhin hatte sie dir ihre Stimme gegeben.«
    Dix blickte von einem Gesicht ins andere. »Gibt es da noch etwas, über das ihr reden wollt?«
    Rafe schlang die Arme um die Hüfte seines Vaters. Rob war langsamer, wich dann jedoch einen Schritt zurück, um seinem Vater direkt ins Gesicht sehen zu können. Zu seiner Verblüffung bemerkte Dix, dass Rob nur noch knapp zehn Zentimeter kleiner war als er selbst. Wann war sein Sohn nur derart in die Höhe geschossen? Er ging auch ein wenig in die Breite, seine Schultern waren weniger eckig, seine Brust und die Arme waren kräftiger geworden. »Erzähl mir, was los ist, Rob.«
    Ruth stand reglos da. Obwohl sie wusste, dass sie bei diesem Gespräch eigentlich nicht anwesend sein sollte, war sie unfähig, sich in Bewegung zu setzen. Sie verhielt sich völlig ruhig.
    Rob warf ihr einen verstohlenen Blick zu. »Ich habe gesehen, wie du Ruth geküsst hast, Dad.«
    Rafe machte sich von seinem Vater los und sah erst ihn und dann Ruth an. »Du hast sie geküsst? Wann?«
    »Vor einer Minute«, sagte Rob.
    »Ja«, erwiderte Dix, »das habe ich. Ich habe das nicht geplant, aber es ist passiert.«
    »Nun,

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