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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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erklärte: »Lasst es mich euch noch einmal sagen: Eure Mutter hätte uns keinen einzigen Tag lang alleingelassen, und das wisst ihr zwei. Ich bete jeden Tag darum, dass ich herausfinde, was ihr zugestoßen ist, denn wir alle brauchen die Wahrheit. Ich werde nie aufgeben, danach zu suchen, niemals!
    Ich weiß, dass sie tot ist, Rob, ich spüre es in meinem Kopf und meinem Herzen. Seit eure Mutter weg ist - nein, ich muss mich deutlicher ausdrücken: Seit eure Mutter gestorben ist, habe ich versucht, euch abgesehen von meiner Liebe auch noch die eurer Mom zu geben, und glaubt mir, das ist so viel Liebe, dass sie von hier bis zum Himmel reicht. Und genau dort ist eure Mom. Und ab und an spüre ich sie ganz nah bei mir und weiß, dass sie stets für uns da sein wird.
    Ihr wisst, ich habe immer und immer wieder nach Spuren gesucht, um herauszufinden, was mit ihr geschehen ist, aber es gab keine. Ich bin darüber selbst untröstlicher, als ich es in Worte fassen kann. Irgendetwas Schlimmes ist eurer Mom zugestoßen, und ich wünschte, ich wäre schon früher so direkt und ehrlich mit euch gewesen. Es war ein Fehler, so lange zu warten. Ich erkenne jetzt, dass wir die Wahrheit tief in uns vergraben haben, weil sie so schrecklich wehtut. Doch wir werden das nicht länger machen. Es ist für keinen von uns fair. Ihr seid beide immer sehr tapfer gewesen, und ich bin ungemein stolz auf euch.«
    Dix richtete sich auf und blickte erst zu Ruth hinüber, dann auf seine Söhne hinab. »Ihr habt gesehen, wie ich Ruth geküsst habe, und das hat euch aufgeregt. Das verstehe ich. Es ist nur so, ich mag Ruth sehr gerne. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was sie von mir hält, aber ich weiß, dass sie klug und nett ist und euch Gauner wirklich mag. Können wir das alles locker angehen? Ist das fürs Erste gut genug?«
    »Ruth ist nicht Mom«, sagte Rafe.
    »Natürlich nicht. Ruth ist überhaupt nicht wie eure Mutter, doch gleichzeitig nimmt sie eurer Mutter auch nicht das Geringste weg, macht sie nicht weniger besonders für euch oder für mich oder irgendjemanden, der sie gekannt und geliebt hat. Versteht ihr das?«
    Die Gesichter der Jungen waren wie aus Stein.
    »Eigentlich ist Ruth eurer Mom in einigen wichtigen
    Dingen sehr wohl ähnlich. Sie ist hart im Nehmen und durch und durch ein guter Mensch.« Dix reichte Rafe den Hund. »Ihr braucht nicht sofort Schularbeiten zu machen. Hier, führt den Dobermann Gassi, bis ich euch zum Abendessen rufe.«
    Dix und Ruth beobachteten, wie die beiden ihre Sneakers abstreiften, Stiefel, Jacken und Handschuhe anzogen und hinauseilten. Sie ließen die Haustür hinter sich zuknallen. Wenigstens in diesem Punkt verhielten sie sich wie immer. Dann schrien sie Brewster an, und das war ebenfalls normal. Dix wandte sich zu Ruth um. »Möchtest du jetzt versuchen, den Fleck von deiner schönen Lederjacke auszuwaschen?«
    Verwirrt sah ihn Ruth an. »Du glaubst wirklich, dass ich hart im Nehmen bin?«
    »Vielleicht. Obwohl es mir nichts ausmachen würde, mit dir in einer dunklen Gasse festzustecken.« Er lachte. »Wenn du mit deiner Jacke fertig bist, könntest du mir dann beim Salat helfen und uns alle vor Tiefkühlpizzen retten?«

KAPITEL 31
    Washington, D. C.
    Freitagabend
    Um Viertel nach neun ertönten auf Savichs Handy die ersten Takte des Bolero. Er brachte gerade Sean ins Bett, was ihn wieder einmal daran erinnerte, was für ein Gefühl es war, wenn man sich um einen Welpen kümmerte. Dann gab er seinem Sohn einen Gutenachtkuss und trat auf den Gang.
    »Savich.«
    »Savich, hier spricht Quinlan. Es gab eine Explosion im Bonhomie Club - könnte der Boiler gewesen sein, das wissen wir noch nicht. Überall ist Rauch, es gibt Verwundete, und durch die Panik wurden noch mehr Leute verletzt.«
    »Geht es Miss Lilly gut?«
    »Ja, aber sie wird nicht zulassen, dass das Feuer alle ihre Jazzplatten zerstört. Ich habe noch nichts von Marvin und Fuzz gehört.«
    »Halt sie vom Club fern, Quinlan. Ich bin schon auf dem Weg!«
    Savich zwang sich, ruhig zu bleiben. Er warf einen Blick in Seans Zimmer und sah, dass der Kleine wohlig warm in seine Lieblingsdecke eingekuschelt war und Robocop neben ihm lag. Dann eilte er rasch an sein Bettchen und gab dem Jungen noch einen Kuss.
    Sean machte im Schlaf ein grunzendes Geräusch.
    Savich fand Graciella und Sherlock in der Küche, wo die beiden Popcorn aßen und Diet Dr Pepper tranken. Als Sherlock ihn sah, sprang sie rasch auf. »Was ist passiert,

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