Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
Dillon?«
    »James Quinlan hat gerade vom Bonhomie Club aus angerufen. Es gab eine Explosion. Vielleicht ist der Boiler in die Luft geflogen, das konnte er noch nicht sagen, aber viele Menschen wurden verletzt. Es hört sich wie ein riesiges Durcheinander an. Miss Lilly hat nichts abbekommen, ich gehe jedoch jede Wette ein, dass sie fuchsteufelswild ist. Ich muss hin und helfen.«
    »Es könnte allerdings auch sein, dass es nicht der Boiler war, Dillon, und das weißt du. Moses Grace könnte dafür verantwortlich sein.«
    »Ist möglich, doch das spielt keine Rolle. Unsere Freunde sind dort, Sherlock.«
    »Dann gehen wir beide. Und wir halten die Augen offen. Graciella, wir sind so schnell wie möglich wieder zurück.«
    Von hinten hörten sie noch Graciella rufen: »Seien Sie vorsichtig!«
    Savich und Sherlock vernahmen bereits die Sirenen, als sie noch zwei Blocks von der Houtton Street entfernt waren. Fünf Jahre zuvor hatte dieser Bezirk als »schwierig« gegolten, nun aber wurde er langsam saniert und aufgewertet.
    Das Blaulicht der Einsatzwagen blitzte auf und erhellte den Nachthimmel wie das Bat-Signal. Feuerwehrautos standen kreuz und quer auf der Straße und dem Gehweg, und Feuerwehrleute rannten mit Schläuchen und Äxten in den Händen zum Club. Ein Sendewagen kam mit quietschenden Reifen neben den Streifenwagen und Feuerwehrautos zum Stehen; die Reporter hofften wohl, dass die Cops keine Zeit hätten, sie zum Wegfahren zu zwingen. Die Houtton Street selbst war ebenso wie die angrenzenden Seitenstraßen abgesperrt.
    Die erste Reihe von Polizisten versuchte, Schaulustige, Reporter und Kameramänner zurückzuhalten. Dahinter waren weitere Beamte damit beschäftigt, den Gästen zu helfen, die stolpernd, schmutzig, hustend und nach ihren Freunden oder Ehepartnern rufend aus dem Club strömten. Die Journalisten hielten jedem, der nah genug kam, ihre Mikrofone vors Gesicht. Sie schrien ihre Fragen heraus, froh und gierig, etwas über die Katastrophe zu erfahren und vielleicht einen Sendeplatz in den Spätnachrichten zu ergattern. Gut hundert Menschen drängten sich vor dem Club, viele von ihnen für den Freitagabend herausgeputzt, während ein Großteil der Herumstehenden gekommen waren, um sich das Spektakel anzusehen oder ihre Hilfe anzubieten.
    Savich parkte seinen Porsche direkt vor dem Club, wo sechs Cops einen Platz frei gehalten hatten, wahrscheinlich für den Polizeidirektor oder irgendeinen Politiker, der bereits im Voraus angerufen hatte und markante Sprüche ablassen wollte, um sein Interesse und sein Mitgefühl für die vor allem von Schwarzen bewohnte Gegend zu zeigen. Bevor die Polizisten ihn lautstark anweisen konnten wegzufahren, sprang Savich aus dem Wagen und zückte seine FBI-Marke. »Agent Dillon Savich. Was ist passiert?«
    Officer Greenberg drohte gerade einem Reporter, der es geschafft hatte, die Absperrung zu durchbrechen, mit seiner fleischigen Hand und rief Dillon gleichzeitig keuchend zu: »Irgendwas ist im Club explodiert. Nichts Schlimmes, glaube ich, aber es gibt lauter dicken schwarzen Rauch, was die Panik angeheizt hat. Sie wissen ja, was passiert, wenn Leute in wilder Angst aus einem solchen Club rauszurennen versuchen. Bis jetzt habe ich vielleicht ein Dutzend Verletzte gezählt. Der Club ist fast leer, doch das Feuer muss zuerst unter Kontrolle gebracht werden. Außerdem muss sichergestellt werden, dass niemand in dem giftigen Rauch eingesperrt ist. Hey, bringt den Typen mit dem Mikrofon weg! Tut mir leid, Agent Savich, es hat eine Weile gedauert, aber langsam bekommen wir die Sache in den Griff. Ich weiß, es sieht immer noch wie ein höllisches Durcheinander aus, doch Sie hätten vor zehn Minuten hier sein sollen. Treten Sie zurück!«, schrie er drei Journalisten an, die Savich bemerkt hatten und sich nun zu ihm drängen wollten.
    »Aufgeblasene Aasgeier«, fügte der Officer hinzu, als ein Blitzgewitter auf sie niederprasselte. »Wahrscheinlich kommen Sie in die Nachrichten, Agent Savich. Jeder weiß, wer Sie sind. Sie sollten mit Detective Millbray sprechen. Er leitet zusammen mit Detective Fortnoy den Einsatz. Ich bringe Sie zu ihm, denn andernfalls werden Sie ihn wohl nie finden.«
    »Savich!«
    Agent James Quinlan rannte auf Savich zu und packte ihn am Arm. Quinlan war schmutzig, seine Anzugjacke war zerrissen, und er hatte eine kleine Schnittwunde über dem Auge. »Ich bin froh, dass du so schnell herkommen konntest. Ich hätte dir jedoch keinen Schrecken einzujagen

Weitere Kostenlose Bücher